Luzern: Eritreer protestieren gegen Gewalt an Flüchtlingen

Im Helvetiagärtli haben am Samstagnachmittag über 100 Mitglieder und Freundinnen der eritreischen Gemeinde auf die unmenschlichen Zustände in Flüchtlingslager in Libyen aufmerksam gemacht. Die Demonstration war bewilligt und verlief friedlich.

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Redaktion zentralplus

«Hört auf, eritreische Flüchtlinge in Libyen umzubringen», steht auf den Transparenten der grossen Menschenversammlung, die sich Samstagnachmittag auf dem Helvetiaplatz in Luzern eingefunden hat. «Grenzen töten Menschen», steht auf einem weiteren Plakat. Über 100 Demonstrantinnen haben sich im Helvetiagärtli versammelt und hören aufmerksam einem Sprecher zu.

Veranstalter der bewilligten Demonstration auf dem Helvetiaplatz ist ein Kollektiv, bestehend aus dem Solinetz Luzern, dem eritreischen Medienbund sowie weiteren Einzelpersonen. Die Schilder der Demonstrantinnen sprechen eine deutliche Sprache. Hier wird gegen die unmenschlichen Zustände in lybischen Flüchtlingslagern protestiert.

Die Situation für Geflüchtete in Libyen ist schon seit Jahren prekär. Gemäss IOM kommt es in den libyschen Gefangenenlager regelmäßig zu übermässiger Gewaltanwendung, welche oft auch zum Tod führt. Gleichzeitig nehmen die meisten Flüchtlinge aus Eritrea die Route über Libyen, um nach Europa zu gelangen. Viele Menschen aus Eritrea in der Schweiz haben Familienangehörige, die aktuell in Libyen sind. Darum wollen die Demonstranten in Luzern auf die dortige Situation aufmerksam machen.

Gleichzeitig bringen die Demonstrantinnen konkrete Forderungen mit: Sie fordern eine sofortige Evakuiierung der Flüchtlinge aus Lybien, den Stop der schweizerischen Finanzierung des Grenzschutzes Frontex im Mittelmeer sowie einen erleichterten Familiennachzug für Angehörige in Lybien.

Die Demonstration auf dem Helvetiaplatz war gemäss Organisatoren bewilligt und verlief friedlich.