Luzern: Das Motorschiff «Mythen» darf nicht zum Restaurant werden
Ein Projektteam wollte das kleine, in die Jahre gekommene Motorschiff «Mythen» beim Tivoli am Quai in Luzern zu einem Restaurant umfunktionieren. Doch die Stadt und der Kanton graben dem Vorhaben nun das Wasser ab.
2020 wurde das kleine Motorschiff «Mythen» von der SGV aus dem Verkehr gezogen. Das fast 90 Jahre alte Schiff hätte für einen Weiterbetrieb für gut drei Millionen Franken saniert werden müssen. Geld, das man nicht ausgeben will, wie die «Luzerner Zeitung» am Mittwoch berichtet.
Gemäss der «LZ» hätte die «Mythen» deshalb als kleines Restaurant am Quai beim Tivoli eine Zukunft haben sollen. So wäre es seiner Verschrottung entkommen. Mit der Gastrofirma Remimag hatte man auch schon eine Betreiberin gefunden.
Schutz der Uferzone wird hoch gewichtet
Doch das Projekt erlitt nun im wahrsten Sinne des Wortes Schiffbruch. Denn die Stadt und der Kanton Luzern lehnen es ab. «Die wasserbaurechtliche Bewilligung kann nicht in Aussicht gestellt werden», lautet das Fazit des Kantons. Denn laut der Stellungnahme der Stadt in der notwendigen Vernehmlassung entsprechen die Pläne den Voraussetzungen der Uferzone nicht. Ausserdem stünden dem Vorhaben überwiegende Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes sowie des Gewässerschutzes entgegen.
Auf Anfrage der «LZ» sagt Sven Zeidler, Leiter der Dienststelle Raum und Wirtschaft (Rawi) beim Kanton Luzern: «Aus einer rein touristischen Sicht wäre ein solches Projekt durchaus zu begrüssen.» Da die Gerichte aber eine sehr restriktive eine sehr restriktive Rechtsprechung an den Tag legen würden, wenn es um den Schutz der Unterwasservegetation geht, würde dies eine Bewilligung durch den Kanton verunmöglichen. «Im Weiteren hat sich die Stadt Luzern negativ geäussert. Da verbleibt kein Spielraum für eine positive Würdigung der an sich guten Idee der Projektanten», so Zeidler.
«Luzern ist keine Hafenstadt»
Dem Projektinitiant und Fotograf Bruno Gysi von den Luzerner Dampferfreunden ist gemäss «LZ» die Begründung aus dem Stadthaus ein Dorn im Auge. So hält die Stadt fest: «Luzern ist explizit keine Hafenstadt, das lange dauernde Ankern von Schiffen ist, abgesehen von den explizit dafür vorgesehenen Anlagen und den Anlegestellen, deshalb absolut unüblich.»
Und der abtretende Stadtarchitekt Jürg Rehsteiner gelangte zur Ansicht, dass das Ufer ein rares Gut sei und es deshalb, genauso wie die Aussicht auf die Berge und den See, für die Öffentlichkeit freigehalten werden solle. Und weiter: «Ein Schiff gehört auf den See. Eine museale Verankerung am Ufer widerspricht seinem Zweck», zitiert ihn die «LZ».
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Jörg, 22.04.2021, 08:12 Uhr Es gibt ja schon ein schönes Schiff Restaurant dann noch eins und noch eins und noch eins von China bis zum Steak Haus und Massage Schiff der Entspannung
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