Taskforce zur Koordination von Unterkünften

Luzern bereitet sich auf ukrainische Flüchtlingswelle vor

Di eMitte will dass die Unterkünfte für Ukraine-Flüchtende koordiniert werden. (Bild: Pixabay)

Die humanitäre Krise in der Ukraine beschäftigt die Zentralschweiz stark. Um sich auf die erwarteten Flüchtlinge vorzubereiten, setzt der Kanton Luzern nun eine Taskforce ein. Diese soll die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge vorbereiten.

«Es steht für den Regierungsrat ausser Frage, dass der Kanton Luzern dazu beitragen muss, das Leid der kriegsbetroffenen Bevölkerung zu lindern», wird Regierungspräsident Marcel Schwerzmann in der Mitteilung zitiert. An der Sitzung vom Dienstag hat die Luzerner Regierung deshalb eine interdepartementale Taskforce lanciert. Vertreterinnen der Migrations- und Sozialbehörden, der Sicherheitsorgane, des Bildungsbereichs, des Immobiliensektors sowie der Stadt Luzern und des Verbands Luzerner Gemeinden spannen dafür zusammen.

Ihre Aufgabe sei die «Planung und Vorbereitung» von Unterkünften und der Betreuung von Kriegsflüchtlingen im Kanton Luzern. Dazu gehören sämtliche Arbeiten, die da dazugehören: «Von der Beschaffung von Unterkünften über die Beschulung von Kindern bis zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung». In diesem Zusammenhang sind dann auch die Gemeinden gefragt: Die Luzerner Regierung bittet die Gemeinden, freie Unterkunftsmöglichkeiten den kantonalen Behörden zu melden. Für Privatpersonen, die Helfen wollen, hat der Kanton bereits letzte Woche eine Anlaufstelle lanciert (zentralplus berichtete).

Mitte fordert mit Postulat bessere Koordination

Eine bessere Koordination für die erwartete Flüchtlingswelle fordert auch die Mitte. Mit einem dringlichen Postulat fordern die Mitte-Kantonsräte Karin Stadelmann, Roger Zurbriggen und Adrian Nussbaum, dass die Luzerner Regierung kantonale und private Unterkünfte für Flüchtende systematisch erfasst.

Wenn plötzlich viele Menschen in die Schweiz kommen, dann dies rein organisatorisch schnell ein Chaos geben. Plätze für die Geflüchteten aus der Ukraine gibt es schon. Aber die grosse Quizfrage ist: wo genau?

Die Mitte Kanton Luzern schreibt in ihrer Medienmitteilung, dass sie einige Herausforderungen sehen. «Entscheidend für den Erfolg der Aufnahme wird sein, dass sämtliche Aktivitäten vor Ort, gut koordiniert werden.» Dabei denkt die Partei an Aktivitäten zum Beispiel in den Gemeinden, in den aufnahmewilligen Familien oder auch in den Freiwilligengruppen. «Um dies sicherzustellen, benötigt es eine kantonale Übersicht.»

Die Mitte will eine aktive Unterstützung und Förderung

Kantonsrätin Karin Stadelmann fordert in ihrem dringlichen Postulat den Regierungsrat auf, zu handeln. Er soll «Kantonale und private Unterkünfte für Flüchtende / Flüchtlingsfamilien proaktiv und systematisch zu erfassen, damit eine kantonale bzw. kommunale Übersicht vorhanden ist.»

Auch will die Kantonsrätin, dass der Kanton allgemein aktiver wird. «Zudem soll geprüft werden, wie der Kanton die freiwillige Begleitung und Betreuung von Flüchtlingsfamilien im Alltag stärker unterstützen und koordinieren kann.»

Die Betreuung im Alltag wird zur grossen Herausforderung

Wenn jeder seinen Platz gefunden hat, kommt irgendwann das nächste Problem. Geflüchtete Einzelpersonen und Familien brauchen in den nächsten Wochen und Monaten eine Betreuung. Karin Stadelmann schreibt, dass auch die psychologischen Aspekte zu berücksichtigen sind. «Die Personen und die Kinder sind traumatisiert. In einzelnen Gemeinden gibt es bereits Migrationsbegleitgruppen, welche sich um die Alltagsbegleitung kümmern.»

In diesen Gruppen arbeiten laut Stadelmann Fachpersonen aus Psychologie, Sozialer Arbeit und Freiwillige. Sie bieten die nötige Begleitung und Betreuung im Alltag. «Erfahrungen zeigen, dass sich solche Gruppen sehr gut eignen, Unterstützung vor Ort in den Gemeinden zu leisten. Diese Gruppen sind noch nicht überall im Kanton vorhanden.»

Vorhandene Gruppen, und auch die neuen, sollen vom Kanton unterstützt werden. «Denn nur mit einem guten Zusammenspiel kann sichergestellt werden, dass das freiwillige Engagement nachhaltig wirkt», schreibt Karin Stadelmann.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von A. Kunz
    A. Kunz, 10.03.2022, 08:32 Uhr

    Selten so etwas menschenverachtendes, zynisches gelesen. Sie sollten sich sowas schämen!

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  • Profilfoto von Richard Scholl
    Richard Scholl, 09.03.2022, 20:05 Uhr

    Ja. Luzern will auf Kosten der Nettosteuerzahler Ukrainer umsorgen. Wieviele wollen die Zuger, die Schwyzer, die Unter/Oberwaldner anlocken und verköstigen? Klar doch, Polen und Deutschland bieten weniger Komfort.

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    • Profilfoto von Daniela Übersax
      Daniela Übersax, 09.03.2022, 21:07 Uhr

      Niemand will Ukrainer anziehen, aber Menschen helfen, die völlig unverschuldet an Leib und Leben gefährdet sind. Sie würden diese wohl an der Grenze zurückweisen und weiter ihr Sparschwein füttern? Erbärmlich.

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