Nach erster öffentlicher Standplatz-Ausschreibung

Luzern: Alle Wochenmarkt-Gesuche werden berücksichtigt

Der Luzerner Wochenmarkt soll seinen Charakter behalten.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Auf die erstmalige öffentliche Ausschreibung der Standplätze am Luzerner Wochenmarkt sind 74 Gesuche eingegangen. Acht sind neu, 66 betreiben bereits einen Stand entlang der Reuss oder am Helvetiaplatz. Nach Prüfung der Unterlagen steht fest: Alle Bewerber können ab 2019 für mindestens fünf Jahre ihre Produkte am Markt (weiter) anbieten.

Vom 27. Mai bis 31. August 2017 hat die Stadt Luzern 75 Standplätze am Luzerner Wochenmarkt erstmals öffentlich ausgeschrieben. Bislang wurden von der Stadt Luzern Jahresbewilligungen erteilt. Wer bereits eine Bewilligung hatte, erhielt diese in der Regel auch für das Folgejahr. Neue Interessenten hatten es schwer, einen Platz zu erhalten. Nun werden die Plätze per 1. Januar 2019 für fünf Jahre auf Basis eines transparenten Kriterienkatalogs und unter Beibehaltung der bewährten, bisherigen Sortimentsvielfalt, die lokale Produzenten bevorzugt, vergeben. Die Ausschreibung habe laut einer Mitteilung der Stadt Luzern zum Ziel, dass künftig auch neue Anbietende ihre Produkte am Wochenmarkt verkaufen können. Die Vergabe in Form eines diskriminierungsfreien Vergabeverfahrens wurde aufgrund eines Bundesgerichtsurteils aus dem Jahr 2012 nötig. Mit dem von der Stadt gewählten Verfahren wird der traditionelle, beliebte Marktcharakter erhalten bleiben.

Die Stadt Luzern bot während der Zeit der Ausschreibung Unterstützung bei technischen Fragestellungen an. Darüber hinaus stand im Auftrag der IG Luzerner Wochenmarkt eine Person zur Verfügung, welche auf Anfrage Gesuchstellende beim Ausfüllen der Gesuchsunterlagen begleitete.

Acht Neue haben sich beworben

Insgesamt seien 74 Gesuche fristgerecht bei der Stadt Luzern eingereicht worden. Von den bisherigen Marktteilnehmenden seien 66 Gesuche eingereicht worden. Weiter seien acht Gesuche von Bewerbenden eingegangen, welche bislang keinen Standplatz am Luzerner Wochenmarkt bewirtschaften. Sechs von acht der neuen Bewerbenden stammen aus der Region und bieten unter anderem Früchte und Gemüse, Fisch sowie Brot und Gebäck an.

Für die Sortimentskategorie «Spezialitäten» ist ein Gesuch weniger eingegangen, als Standplätz ausgeschrieben waren. Da der «überzählige» Standplatz klein ist und aufgrund seiner Lage an der Bahnhofstrasse nur am Samstag bespielt werden kann, wird die Stadt ihn vorläufig für befristete, saisonale Angebote vergeben.

Zusage-Entscheide werden bald zugestellt

Die der Stadt vorliegenden Gesuche seien in einem ersten Schritt unter anderem auf die Vollständigkeit überprüft worden. Anschliessend erfolgte die Auswertung der Gesuche auf der Grundlage von 14 Vergabekriterien, wie etwa regionale, saisongerechte Produktion, Betriebsgrösse und schlanke Marktinfrastruktur. Diese Auswertung bildee die Grundlage für die Standplatzvergabe.

Die Überprüfung und Auswertung der Gesuche habe ergeben, dass die Stadt allen 74 Gesuchstellenden ab 1. Januar 2019 (erneut) einen Standplatz am Wochenmarkt anbieten könne. Dies für mindestens fünf Jahre. Bisherige Standplatzbetreibende, welche am Ausschreibungsverfahren teilgenommen hätten, könnten ihren Standplatz weiterhin bewirtschaften. Gesuchstellenden, die erstmals am Wochenmarkt teilnehmen, teile die Stadt einen Standplatz zu. Die formellen Zusage-Entscheide werden den Gesuchstellenden in den kommenden Wochen zugestellt. Das Übergangsjahr 2018 werde es neuen Anbietern erlauben, sich entsprechend sorgfältig auf die Anforderungen und den Auftritt am beliebten Luzerner Wochenmarkt ab 1. Januar 2019 vorzubereiten.

Wer zu spät kommt…

Seit Ablauf der Bewerbungsfrist am 31. August 2017 habe die Stadt bereits wieder rund zehn Anfragen für die Teilnahme am Luzerner Wochenmarkt erhalten. Diese hätten im Rahmen des aktuellen Ausschreibungsverfahrens nicht mehr berücksichtigt werden können. Werde ein Standplatz frei, so könne die Stadt diesen der Sortimentskategorie entsprechend ausschreiben.
Im Weiteren biete die Stadt die Möglichkeit an, maximal sechs Monate im Jahr temporär am Wochenmarkt teilzunehmen. Dafür seien einzelne Standplätze reserviert. Für die temporäre Teilnahme würden sich saisonale Sortimente eignen, welche das bestehende Angebot am Wochenmarkt ergänzen.

Stadtrat Adrian Borgula, Vorsteher Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit, zieht eine positive Zwischenbilanz: «Stand heute können wir sagen, dass die Ziele dieser erstmaligen Ausschreibung erreicht werden. Der Zugang zum Wochenmarkt basiert auf einem schweizweit neuartigen, transparenten und fairen Vergabeverfahren. Damit erfüllt die Stadt nun die rechtlichen Anforderungen und sichert auch mittel- und längerfristig die hohe Qualität von Angebot und Dienstleistung am Wochenmarkt. Neue Standbetreibende tragen dazu bei, dass sich der beliebte Wochenmarkt weiterentwickelt, ohne dass er seinen traditionellen Charakter verliert.»

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