LUKS soll lokale Firmen berücksichtigen

Bekanntlich ging das Luzerner Mineralwasser-Unternehmen Knutwiler leer aus. Aufgrund der Bestimmungen des Beschaffungsgesetztes (ÖBG) fällte das Luzerner Kantonsspital (LUKS) den Entscheid, den Grossteil des Mineralwasserverbrauchs ihrer Institution in Zukunft aus dem Waadtland zu beziehen.

Eine Luzerner Firma verliert somit einen wichtigen Grosskunden, schreibt die Luzerner Kantonsrätin Irene Keller (FDP) nun in einem Vorstoss. Ihre Partei stellt hier einen beachtlichen Konflikt zwischen zwei grundsätzlichen Zielen des Kantons fest. «Einerseits bestehen Regelungen des Gesetztes und der Verordnung zum ÖBG, welchen das LUKS als Institution des Kantons unterstellt ist. Andererseits gelten die Grundthesen und die Leistungsvereinbarung mit der Wirtschaftsförderung des Kantons, so wie auch Aussagen der Kantonsstrategie und des Legislaturprogramms.»

«Besserer Startplatz für regionale Produkte fehlt»
 
Der Regierungsrat wird von Keller per Anfrage aufgefordert, diesen Zielkonflikt näher zu beleuchten und den Handlungsbedarf zu orten. Die FDP sei überzeugt, dass die Verantwortlichen der LUKS den genannten Vergabeentscheid richtig und gesetzeskonform gefällt haben. Es stelle sich jedoch die Frage nach der politischen Einschätzung bezüglich solcher Entscheide und dessen Wirkungen. «Gemäss unserer Einschätzung fehlt eine politische Komponente, da im ÖBG jegliche Regelungen für einen besseren Startplatz regionaler Produkte fehlen.»

Zudem bestehe eine Differenz zwischen regionalen Produkten und regionalen Handelsfirmen. Aus Sicht der FDP ist somit zu überlegen, inwiefern hier Handlungsbedarf besteht und wie in einer ÖBG-Regelung dieser Differenzierung Rechnung getragen werden könnte. Als ausgelagerte Institution des Kantons Luzern ist das LUKS dem ÖBG unterstellt und somit gezwungen, unpopuläre Entscheide zu fällen. FDP.Die Liberalen fordern eine Überprüfung, inwiefern hier eine unterschiedliche Ausgangslage für das LUKS und die Hirslanden besteht und falls dies zu bejahen ist, ob Möglichkeiten zur Korrektur ungerechter Bedingungen bestehen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von R.Freiermuth
    R.Freiermuth, 05.04.2016, 07:18 Uhr

    Einerseits ist es verwunderlich, wenn lokale Produkte, welche nicht über hunderte von Kilometer herangekarrt werden müssen, viel teurer sind. Andererseits soll das öffentliche Beschaffungswesen auch den Energieaufwand zur Herstellung, Verpackung und Beschaffung eines Produkts berüchsichtigen müssen.
    Es ist ein Unterschied, ob Mineralwasse in billigen PET Flaschen, welche ihren Weichmacher an das Nahrungsmittel absondern verköstigt werden oder ob das Wasser in teurerem PET oder Glasflaschen serviert wird.
    Der Preis alleine ist auch im öffentlichen Beschaffungswesen nicht das einzige Kriterium. Gerade im Gesundheitswesen dürfte man diese Sensibilität erwarten. Ich frage mich, wo denn Benno Fuchs die Operationsbestecke und künstlichen Gelenke einzukaufen gedenkt. Hoffentlich immernoch rostfrei…

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  • Profilfoto von Pascal Kalbermatten
    Pascal Kalbermatten, 04.04.2016, 22:15 Uhr

    Die Kosten im Gesundheitskosten steigen jedes Jahr und damit auch die Krankenkassenprämien. Wenn die Spitäler versuchen Kosten zu senken, ist dies sehr zu begrüssen. Bedenklich ist, wenn hier die Politik neue Verbote und Gebote ins Spiel bringt, wie es die FDP gerade tut. Das Cola des Zürcher Lieferanten stammt aus der gleichen Fabrik wie das des Luzerners und trägt eine amerikanische Marke. Dies als regionales Produkt zu bezeichnen, ist lächerlich. Übrigens freuen wir uns doch auch, dass die halbe Welt Emmi Caffe Latte trinkt – nicht weil der Staat es vorschreibt, sondern weil es einfach gut schmeckt!

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