Luzerner Ärztegesellschaft hat den Vertrag gekündigt

Notfallpraxis im Spital: Hausärzte gehen auf die Barrikaden

Das Hauptgebäude des Luzerner Kantonsspitals (Bild: Archivbild)

Seit 12 Jahren behandeln die Hausärzte der Stadt Luzern Patienten in der Notfallpraxis des Luzerner Kantonsspitals. Das könnte sich nun ändern, denn die Ärzte wollen unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr weiterarbeiten.

Jährlich werden in der Notfallpraxis des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) 25'000 Patienten behandelt. Dies von Luzerner Hausärztinnen und Hausärzten aus der Stadt Luzern und der Umgebung, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Dies könnte sich nun ändern. Die Hausärzte seien unter den jetzigen Bedingungen nicht länger bereit, in der Notfallpraxis beim LUKS Einsatz zu leisten.

Der Rahmenvertrag wurde offenbar per Ende Juli gekündigt. Den entsprechenden Auftrag des LUKS hatten die Hausärzte seit 2008 inne. Sie unterstützen die vom Spital angestellten Assistenzärzte, dies insbesondere abends oder am Wochenende.

Die Praxis soll als Entlastung des normalen Notfallzentrums dienen und hat täglich zwischen 8 bis 23 Uhr offen. Samstags bis 1 Uhr.

Die Patientenzahl hat sich mehr als verdoppelt

Nur: Die Zahl der Patienten hat sich seit Anfang an mehr als verdoppelt, schreibt die «Luzerner Zeitung». Und das belastet die dort im Einsatz stehenden Hausärzte. Diese seien ressourcenmässig am Limit. Ueli Zihlmann, der Geschäftsführer der Ärztegesellschaft betont deshalb, dass es ein neues Konzept bräuche, um die Versorgung sicherzustellen zu können.

Viele Patienten kämen nicht wegen eines Notfalls in die Praxis, sondern wegen eines Schnupfens oder wegen Kopfweh. Einfach, weil die Praxis offen sei, so Zihlmann. Dies sei jedoch nicht der ursprüngliche Zweck der Praxis.

Der Konsum medizinischer Leistungen sei durch die niederschwellige Praxis mit Direktanschluss ans Spital angekurbelt worden, wie es anfänglich befürchtet worden war.

Die Forderungen: Bessere Triage, mehr Mitsprache

Die Ärztegesellshaft fordert eine bessere Triage und mehr Mitspracherecht. Auch der Lohn sei immer wieder ein Thema, so Zihlmann.

Das LUKS dürfte keine Freude haben an der Vertragsauflösung. Dort bestätigt man, dass es aktuell Gespräche gebe über die Zusammenarbeit. Dies mit dem Ziel, für Patientinnen und Patienten in der Stadt und der Agglomeration Luzern auch weiterhin eine optimale medizinische Versorgung sicherzustellen.

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