Wer weiss wie, fährt günstiger

Lücke im Tarifsystem sorgt für satte Preisunterschiede

Ein Interregio-Zug am Bahnhof Luzern (Symbolbild) (Bild: zvg)

Sparfüchse haben im SBB-Netz eine Lücke entdeckt: Manchmal ist es günstiger, zwei Zonentickets zu lösen als ein Streckenticket. Betroffen sind etwa Verbindungen von Luzern nach Schwyz.

Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Luzern nach Schwyz dauert 52 Minuten. Ein Retour-Ticket kostet 36.40 Franken. Wie die Luzerner Zeitung berichtet, zahlt diesen Preis aber nur, wer das entsprechende Billett am Automaten, online, in der App oder am Schalter löst.

Günstiger fährt hingegen, wer für die gleiche Strecke zwei Tickets löst, nämlich eines von Luzern nach Immensee und eines von Immensee nach Schwyz. Dann kostet die gleiche Strecke nur 29.20 Franken – als 7.20 Franken weniger. Das gilt allerdings nur, wenn der gewählte Zug auch in Immensee hält.

Der Grund: Immensee ist sowohl Teil des Tarifverbunds «Passepartout», der die Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden abdeckt, wie auch des Tarifverbunds Schwyz. Und zwei Zonentickets sind in diesem Fall günstiger als ein Streckenticket. Neckisches Detail: Auch die App «Fairtiq», die Kunden den günstigsten Preis verspricht, berechnet den teureren Preis, selbst wenn die Fahrt via Immensee führt.

«Alliance SwissPass» will Tarife harmoniesieren

Die Zeitung schreibt weiter, dass es in der Zentralschweiz etliche Verbindungen gäbe, auf denen es sich lohne, zwei Tickets statt nur eines zu lösen. Das sei immer dann der Fall, wenn ein Bahnhof auf der Strecke in zwei Tarifverbünden liege. Neben Immensee treffe das auch auf Strecken via Hüswil (LU/BE) und Schindellegi-Feusisberg (SZ/ZH) zu.

Um solche Fälle von verschiedenen Tarifansätzen ist seit Anfang Jahr die «Alliance SwissPass» besorgt. Die neugegründete Dachorganisation des öffentlichen Verkehrs, in der sich rund 250 Transportunternehmen und 17 Tarifverbünde zusammen geschlossen haben, hat sich zum Ziel gesetzt, die Tarife zu harmonisieren. Zudem will sie Preisunterschiede und Kundenfallen abbauen. «Wir sind daran, diese Probleme zu eliminieren, damit unsere Kunden garantiert den fairsten Preis berechnet bekommen», wird Mediensprecher Thomas Ammann zitiert.

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