Unkonventionelles Festival-Programm

Klang der Reiskörner: Lucerne Festival lanciert neues Format

Das Lucerne Festival wird um eine experimentelle Konzertreihe erweitert. (Bild: Manuela Jans/Lucerne Festival)

Mit dem «Lucerne Festival Forward» startet vom 19. bis 21. November ein neues Festival für zeitgenössische Musik. Dabei werden unkonventionelle und experimentelle Zugänge zur Musik geschaffen. Das Programm klingt zumindest vielversprechend abwechslungsreich.

Wie klingt es, wenn 64 Mitwirkende Reiskörner an verschiedensten Positionen im Konzertsaal des KKL Luzern fallen lassen? Und empfinden wir Musik im Dunkeln anders? Was passiert, wenn eine Musikerin für nur einen Zuhörer spielt und dessen Mimik und Reaktion Einfluss auf ihre Performance nimmt?

Fragen, die wohl keiner von uns beantworten kann. Ändern lässt sich dies am Lucerne Festival Forward, das vom 19. bis 21. November im KKL stattfindet. Unter der Leitung von «Contemporary»-Leiter Felix Heri und Dramaturg Mark Sattler haben 18 Künstlerinnen ein kreatives Programm zusammengestellt. Ziel des neuen Veranstaltungsformats soll es sein, «die Kluft zwischen Künstler und Publikum zu überwinden, indem die Rollen neu gedacht werden.» So soll am Festival «experimentiert, improvisiert und gespielt werden mit Räumlichkeiten, Klängen und Hörgrenzen». Dies heisst es in der entsprechenden Mitteilung des Lucerne Festivals.

Was heisst das konkret? Schwer zu sagen. In der Darbietung «Ricefall» lassen Mitwirkende an verschiedensten Positionen im Konzertsaal Reiskörner auf unterschiedlichste Materialien fallen. Diese Klänge sollen sich zu einem Rauschen verbinden und an das Geräusch von Regen erinnern.

In einem anderen Konzert wird im grossen Saal im KKL absolute Dunkelheit herrschen. So sollen die Besucherinnen nicht durch optische Reize abgelenkt werden und ein Konzert dadurch auf andere Weise als sonst erfahren. Wer sich darunter etwas Konkreteres vorstellen möchte, kommt wohl nicht drum herum, sich die Konzerte anzuhören.

Eröffnet wird Lucerne Festival Forward am Freitag, 19. November, um 22 Uhr mit einem Konzert auf dem Europaplatz. An den folgenden beiden Tagen finden je vier Darbietungen in den verschiedenen Sälen des KKL statt.

Hinweis: Das Lucerne Festival sucht für die Darbietung «Ricefall» Teilnehmende. Hier kannst du dich anmelden.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 14.10.2021, 21:12 Uhr

    „Wie klingt es, wenn 64 Mitwirkende Reiskörner an verschiedensten Positionen im Konzertsaal des KKL Luzern fallen lassen?“ Maximal langweilig, stellt man sich vor. Aber im Ernst: Wen interessiert’s?
    „Und empfinden wir Musik im Dunkeln anders?“ Das hat ja wohl jeder und jede schon Dutzende von Malen für sich probiert und beantwortet.
    „Was passiert, wenn eine Musikerin für nur einen Zuhörer spielt und dessen Mimik und Reaktion Einfluss auf ihre Performance nimmt?“ Dann passiert eine Performance, die platt wie noch fast jede Performance irgendwie auf den Modebegriff „Rückkoppelung“ meint referieren zu müssen. Fehlt nur der Kipppunkt.
    „Fragen, die wohl keiner von uns beantworten kann.“ Dochdoch. Das Mysterium Nr. 1 beantwortet täglich der legendäre Reissack, der in China gerade umfällt, Geheimnis Nr. 2 wurde spätestens mit der Verbreitung des Radioweckers gelüftet, und in Nr. 3 liegt der heisse Kern jeder Vortragsübung zutage.
    Es handelt sich mithin um ein Bündel von Darbietungen, die geeignet sind, die Kluft zwischen Künstler und Publikum dadurch zu vergrössern, dass sie krampfhaft für Verärgerung sorgen.

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