Grüner Nationalrat kehrt Bern den Rücken

Louis Schelbert im Nationalrat verabschiedet

Schelbert startete seine Politkarriere im Grossen Stadtrat und setzte sie im Kantons- und Nationalrat fort. (Bild: zvg)

Nach 12 Jahren im Nationalrat tritt Louis Schelbert zurück. In seiner Rede rühmte der Nationalratspräsident Schelberts Kompetenz und Hartnäckigkeit. Der Politiker wurde als umgänglicher Kollege geschätzt. 

Diesen Donnerstag wurde Louis Schelbert im Nationalrat verabschiedet. Er sass seit 2006 in der grossen Kammer. Ab Montag wird Michael Töngi den Sitz der Grünen Luzern besetzen.

Nationalratspräsident Dominique de Buman hielt folgende Rede:

«Louis Schelbert ist seit 2006 Mitglied unseres Rates und der Fraktion der Grünen. Dreimal erhielt er von der Luzerner Wählerschaft das Mandat als Nationalrat. Er engagierte sich in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben, der Finanzkommission, der Staatspolitischen Kommission, der Geschäftsprüfungs- und der Gerichtskommission sowie in der Neat-Aufsichtsdelegation.

Bereits zuvor war er politisch aktiv und arbeitete mit in den Legislativen von Stadt und Kanton Luzern. Beruflich arbeitete der gelernte Historiker als freier Journalist und Gewerkschafter. Als einziger Vertreter der Luzerner Grünen und oftmals auch als einziges grünes Kommissionsmitglied vertrat Louis Schelbert ein breites Spektrum von politischen Themen. Besonders wichtig waren für ihn ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen und eine soziale Politik im Interesse der arbeitenden Bevölkerung. Am Herzen lag ihm als Nationalrat insbesondere auch der gemeinnützige Wohnungsbau, eine faire Steuerpolitik und das Thema Bildung.

Louis Schelbert arbeitet gerne im Rat und in den Kommissionen. Er vertritt seine Anliegen klar, kompetent und hartnäckig. Er beherrscht das politische Handwerk, das starke und langsame Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmass. Und als Grüner ist ihm bewusst, dass manche Themen ihre Zeit brauchen, um zu reifen, bis sie dann schliesslich mehrheitsfähig werden, wie etwa der Ausstieg aus der Atomenergie.

Louis Schelbert ist geschätzt als umgänglicher Kollege, sicher in seinen Dossiers und auch bereit und offen für den Kompromiss. Als ehemaliger aktiver Handballer weiss er, dass es für den Erfolg Durchsetzungsvermögen und Teamgeist gleichermassen braucht.

Louis Schelbert setzt sich auch ausserhalb des Parlamentes glaubwürdig für seine gesellschaftlichen und politischen Ziele ein, so als Präsident der Wohnbaugenossenschaften Schweiz und als Präsident des nationalen Dachverbandes Arbeitsintegration Schweiz.

Nun tritt unser Kollege aus dem Nationalrat zurück. Er sagt, dass es nach fast 35 Jahren Mitarbeit in den Legislativen aller Stufen Zeit ist, eine neue Seite aufzuschlagen. Wir wünschen Louis Schelbert für dieses neue Lebenskapitel, das künftig mehr Zeit lässt für die Familie, fürs Kochen und Velofahren, alles Gute und danken ihm für seine Arbeit in unserem Rat.»

Die Parteikollegen Balthasar Glättli und Adéle Thorens sowie SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger-Oberholzer verabschieden Schelbert via Twitter-Account:


 


 


 

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