Die Würfel sind gefallen: Die Grüne Manuela Weichelt wird den Kanton als erste Frau aus Zug im Nationalrat vertreten. Die FDP verliert damit das Mandat des zurücktretenden Bruno Pezzatti. Im Ständerat kommt es nach einem Fotofinish zu einem zweiten Wahlgang.
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Live-Ticker zu den Zuger Wahlen
Alle Resultate: Das waren die Wahlen in Zug
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Lange Zeit sah es ganz so aus, als ob Heinz Tännler der Coup gelingen könnte: Nach Auszählung in zehn von elf Zuger Gemeinden lag der SVP-Finanzdirektor im Rennen um den zweiten Ständeratssitz über 800 Stimmen vor Mathias Michel. Dann aber wendete sich das Blatt, die traditionell starke Stadzuger FDP verschaffte Matthias Michel ausreichend Schub, um sich in einen zweiten Wahlgang zu retten. Am Ende reichte es gar noch, Tännler knapp zu überholen. Der andere Zuger Ständeratssitz bleibt beim souveränen Peter Hegglin (CVP).
Für frischen Wind sorgt hingegen Manuela Weichelt-Picard im Nationalrat. Die Grünen kamen in Zug zum schweizweit zweitbesten Resultat und holten sich den von Jo Lang vor acht Jahren an die FDP klar verlorenen Sitz zurück. Stimmen verloren haben ebenfalls die SVP und die CVP. Die Nationalratsmandate von Thomas Aeschi und Gerhard Pfister waren aber nie in Gefahr.
Fazit: Zug schickt erstmals eine Frau nach Bern. Und der Freisinn kann hoffen, wenigstens einen Sitz in Bern retten zu können. Am 17. November weiss man mehr.
Stimmenanteile Nationalrat
Das sagt Matthias Michel
Nachdem er vor den Endresultaten nichts sagen wollte, gibt sich Matthias Michel nun beruhigt: «In meinem Umfeld haben wir mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass das Land Lösungen aus der Mitte benötigt, die wir bieten können».
FDP-Frau Karen Umbach – sie wurde als eine der
Favoritinnen gehandelt – ist es nicht gelungen, den Sitz ihres Parteikollegen im Nationalrat zu verteidigen.
«Nun, ich kann nicht sagen, dass ich mich freuen würde», sagt sie kurz nach der
Verkündung der Resultate. «Wir haben einen guten Wahlkampf gemacht. Wir hatten
fähige Leute und haben alles gegeben, den Sitz halten zu können», so Umbach.
Sie ergänzt: «Dennoch finde ich, wir haben mit Manuela
Weichelt eine würdige Vertretung in Bern.» Gänzlich überrascht scheint sie
jedoch nicht zu sein: «Die Themen Klima, Umwelt und Frauen haben den Wahlkampf schweizweit
dominiert. Doch bin ich froh, das nun eine Frau für den Kanton Zug in Bern ist.»
Michel überholt Tännler doch noch
Überraschung im Ständerat. Matthias Michel holt für die FDP 16’852, Heinz Tännler (SVP) 16’769 Stimmen. Damit kommt es nun doch zu einem zweiten Wahlgang. Im ersten Wahlgang ist nur Peter Hegglin (CVP) mit 19’909 Stimmen gewählt. Der zweite Wahlgang wird am 17. November sein.
