Fasnachtsverbot, Maskenpflicht und Millionenkredite, die Betrüger anlocken: Die Luzerner Staatsanwaltschaft wird seit letztem Jahr von Corona-Delikten herausgefordert. Oberstaatsanwalt Daniel Burri zieht an einer Medienkonferenz ein erstes Fazit.
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Kreditbetrüger und Maskenverweigerer
Corona beschert der Staatsanwaltschaft Luzern 1000 zusätzliche Strafanzeigen
Um die Wirtschaft zu retten, setzte der Bund im März auf unbürokratische Notkredite. Was Firmen in der Corona-Krise das Überleben sichern sollte, wurde von Betrügern teils schamlos missbraucht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass in Luzern rund 9,8 Millionen Franken zu Unrecht als Notkredite ausbezahlt wurden.
Doch nicht nur Fälle von Betrug und Urkundenfälschung halten Oberstaatsanwalt Daniel Burri auf Trab, wie er an der Jahreskonferenz bilanziert. Insgesamt hatte die Staatsanwaltschaft in letzten Jahr 1000 Strafanzeigern zu «Corona-Delikten» zu bearbeiten.
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Maskenverweigerer kommen günstiger weg
Wer im Jahr 2020 ohne Maske am Bahnhof oder an einer Bushaltestelle erwischt wurde, zahlt dafür mindestens 250 Franken Busse plus Verfahrenskosten. Inzwischen kommen Maskenverweigerer günstiger davon, wie Oberstaatsanwalt Daniel Burri im Interview erklärt.
Corona-Kredit-Betrug: Die meisten Täter sind Schweizer
Im Juni hiess es seitens der Staatsanwalltschaft, die Gelder aus Corona-Kreditbetrügen wurden oft ins Ausland überwiesen. Die meisten Täter haben aber die Schweizer Nationalität, wie die Statistik zeigt (45 Prozent). https://www.zentralplus.ch/corona-kredite-missbraucht-zwoelf-verdachtsfaelle-in-luzern-1813091/
In Innenräumen wurden die Masken getragen
In Einkaufsläden, Arztpraxen und Restaurants wurde die Maskenpflicht deutlich besser eingehalten als im öffenrlichen Verkehr. Die Staatsanwaltschaft Luzern verzeichnete in diesem Bereich gerademal acht Fälle.
Maskenverweigerer sind keine Wiederholungstäter
Dass Personen mehrfach als Maskenverweiger aufgefallen wären, hat die Staatsanwaltschaft nicht festgestellt. «Es sind in der Regel Einzelfälle», meint Oberstaatsanwalt Daniel Burri.
Kreditbetrug
Die Staatsanwaltschaft hat 2020 ingesamt 65 Anzeigen erhalten – die Kreditsumme pro Fall lag zwischen 5000 und 500’000 Franken. Die Gesamtdeliktsumme liegt bei 9,8 Millionen Franken