Bald leuchten in der Garage Reichlin rote Lampen

Nun doch: Bordell in Baar hat Bewilligung erhalten

Das Gebäude der Garage Reichlin kann zum Sexbetrieb umgebaut werden. (Bild: Beat Holdener)

150 Einsprachen reichten nicht: Nachdem die Zuger Regierung die Umnutzung einer Garage in einen Sexbetrieb als zulässig erachtete, musste sich nun auch die Gemeinde Baar beugen. Mit der Baubewilligung kann das Gebäude der Garage Reichlin an der Altgasse zu einem Rotlichtbetrieb umgenutzt werden.

Lange Zeit war rund um das Sexgewerbe in Zug sozusagen tote Hose. Der linksgrüne Polizeivorsteher Hans-Peter Uster verweigerte ausländischen Frauen in den 90er-Jahren kurzerhand die Arbeitsbewilligung. Und da Schweizerinnen für die Jobs kaum zu finden waren, freierten Zuger halt ausserkantonal.

Mit der Personenfreizügigkeit hielt die Freizügigkeit später auch in Zug einzug. Die Gemeinde Baar unternahm vor einem Jahr den Versuch eines Rückfalls in längst vergangene Zeiten und verweigerte der Garage Reichlin ein Baugesuch für ein Bordell.

Es besteht ein «Ideelles Immissionspotenzial»

Die Begründung der Gemeinde lautetet damals: «Wenn ein Betrieb zur Folge hat, dass die Umgebung unsicher, unästhetisch oder sonst wie unfreundlich wirkt, so kann dies die Attraktivität einer Gegend für Geschäfte und Wohnungen beeinträchtigen.» Es ging auch eine Sammelbeschwerde von 150 Personen ein.

Der Garagist seinerseits war jedoch mit einer Verwaltungsbeschwerde aktiv und hatte damit Erfolg. Ein solcher Betrieb habe zwar ein «ideelles Immissionspotenzial», hiess es seitens der Zuger Regierung. Wer allerdings in einer Arbeitszone lebt, müsse damit rechnen, dass es gewisse Immissionen gebe. Die Vorinstanz gehe zu weit, wenn sie die Bewilligung für den sexgewerblichen Betrieb verweigert.

Bewilligung für Betrieb liegt nun vor

Die Gemeinde Baar ist nun den regierungsrätlichen Vorgaben nachgekommen. Wie den aktuellen Informationen des Gemeinderates entnommen werden kann, wurde das nachträgliche Baugesuch bewilligt. Damit kann die Garage Reichlin ihre Gewerbeflächen an der Altgasse 56 in einen Sexgewerbebetrieb umnutzen.

Verwendete Quellen
  • «Aktuell» der Gemeinde Baar
  • Berichte zentralplus

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