Erster Test für die neue Beleuchtung

Licht an! Viel Hightech für die alte Kapellbrücke

Ganz offensichtlich: Erst ein Test ...

(Bild: Jakob Ineichen)

Was ist denn nur mit dem Luzerner Wahrzeichen los? Riesige Projektoren werfen ein neues Licht auf die Holzbrücke. Es ist ein Test für die zukünftige Inszenierung der Kapellbrücke. zentral+ war vor Ort und sammelte erste Eindrücke.

Wenn es um die Kapellbrücke geht, ist nicht zu spassen. Es ist ein hochemotionales Thema, wie das Luzerner Wahrzeichen dereinst neu inszeniert wird. Am Montag konnte man sich erstmals ein Bild davon machen: Die zukünftige Beleuchtung wurde am lebendigen Objekt getestet (zentral+ berichtete).

Ein paar Schaulustige versammelten sich bei Dämmerung trotz Sturm und Regen auf der Seebrücke, von wo aus die neuen Projektionen aus einer Kabine auf die Brücke strahlen. Noch funktionierte nicht alles reibungslos, der Wind hinterliess am Container seine Spuren und verzögerte den Start des Versuchs.

Passanten dürfen nicht geblendet werden

Doch als ein Teil der Brücke dann erstmals hell aufleuchtete, blieben einzelne Passanten neugierig stehen. Es war erst ein kleiner Abschnitt der Brücke, an dem die Techniker die Projektoren ausrichteten und ausprobierten. Etwa, wie hell das Licht sein muss. Genügend hell, damit die Brücke auch bei Nebel erleuchtet ist – die Distanz beträgt immerhin 125 Meter. Aber auch nicht zu hell, sodass Passanten nicht geblendet werden.

Es ist erst eine Ahnung davon, wie es dereinst aussehen könnte. Noch bewegte sich das Licht nicht, aber man sah schon deutlich die Holzstruktur und die Ziegel auf dem Dach aufleuchten. Ruedi Meier, Präsident der IG Inszenierung Kapellbrücke/Wasserturm, machte die Probe aufs Exempel auf der Holzbrücke und wirkte zufrieden: «Es blendet kaum.»

Zufrieden mit dem ersten Eindruck: Ruedi Meier, Präsident des Projekts.

Zufrieden mit dem ersten Eindruck: Ruedi Meier, Präsident des Projekts.

Bewegte Bilder auf Wänden und Dach

Als die IG im Sommer 2014 den Sieger für die Beleuchtung präsentierte, gingen die Wogen hoch. Es gewann das Projekt des holländischen Teams «Partikel Plan», das jetzt getestet wird.

Am Dienstag strahlt die Brücke nochmals

Diesen Dienstagabend, 12. Januar, wird die neue Beleuchtung nochmals angeknipst: Ab Dämmerung kann man von der Seebrücke her sehen, wie sich die Kapellbrücke im neuen Gewand macht. Danach erhofft man sich aufseiten der IG Inszenierung Kapellbrücke/Wasserturm erste Erkenntnisse zur neuen Beleuchtung.

«Zum Ablöschen» fanden es die einen – «poetisch subtil» andere. Das Siegerprojekt sieht vor, bewegte Bilder von der Seeseite her auf Dach, Wände und Turm zu projizieren. Ausgelöst durch Fussgänger, die über die Brücke gehen. Wie eine Wolke sollen über den Passanten einzelne Ziegel aufleuchten und sich mit ihnen bewegen. So soll das Wahrzeichen am Abend und während speziellen Anlässen besser zur Geltung kommen.

Ob das in der Praxis funktioniert? Mit welchen Geräten? Und wie sieht das dann wirklich aus? Auf solche Fragen erhofft man sich mit dem Testlauf Antworten. Eine Herausforderung ist etwa, die Projektoren so auf der Seebrücke zu montieren, dass sie trotz Erschütterungen der Fahrzeuge ein zielgenaues Licht auf die Kapellbrücke werfen.

«Erfrischende Poesie»

Für das Projekt der neuen Inszenierung gingen insgesamt 43 Bewerbungen ein – eine Jury wählte daraus 9 aus. Das Projekt der Holländer gewann laut Jury wegen der «überzeugenden Verbindung zwischen rücksichtsvollem Umgang mit dem historischen Ensemble und dessen Umgebung, künstlerischem Potenzial und erfrischender Poesie».

Die neue Beleuchtung soll Ansprüche von Tourismus und Bevölkerung gleichermassen berücksichtigen und wird privat finanziert. Am Test wirken verschiedene Fachleute mit. Für die Planung des Versuchs sowie die Installation und Steuerung der Geräte ist eine Luzerner Firma zuständig. Das holländische Team Partikel Plan liefert die Software und die digitalen Bilder; die EWL unterstützt die Fachleute.

1,5 Millionen Franken reichen nicht

Es haben bereits erste Gespräche mit möglichen Geldgebern stattgefunden, die das Projekt finanzieren sollen. IG-Präsident Ruedi Meier sagte, es seien vor allem Firmen und Institutionen, mit denen man Gespräche führe. Ursprünglich hatte man die Kosten auf 1,5 Millionen Franken geschätzt. «Wir gehen davon aus, dass die Kosten höher sein werden», sagt Alt-Stadtrat Meier. Und man muss noch etwas Geduld haben: Frühestens 2017 werde das neue Beleuchtungskonzept seinen Betrieb aufnehmen.

Und jetzt Sie: Wie finden Sie die zukünftige Beleuchtung? Sagen Sie es uns in den Kommentaren!

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