Mit massiv höheren Löhnen

Lehrermangel: Zug wirbt Luzern die Lehrerinnen ab

Lehrerinnen werden immer rarer, vor allem, wenn die Baby-Boom-Generation pensioniert wird. (Bild: Unsplash)

An den Schulen in Luzern verschärft sich der Lehrermangel. Das Problem: In Zug verdienen die Lehrerinnen oft massiv besser. Der Nachbarkanton «fischt» so die Fachkräfte ab.

Der Lehrermangel an Schulen hat sich in der Coronapandemie noch verschärft. Gerade jetzt, wo die Fallzahlen steigen, könnte wird die Situation möglicherweise kritisch. 2'337 Menschen sind gemäss Lustat derzeit in Quarantäne – darunter dürften auch Lehrer sein.

Um die Auswirkungen abzufedern hat der Kanton Luzern neue Regeln beschlossen. Wer engen Kontakt mit positiv Getesteten hatte muss neu nur noch sieben Tage daheim bleiben (zentralplus berichtete). Ob damit Schulausfälle verhindert werden können?

Der Lehrermangel in Luzern ist seit Jahren ein Problem. Das liegt unter anderem daran, wie massiv sich höhere Löhne in einem Kanton auf die Nachbarkantone auswirken. Dies sagt Thomas Minder, Präsident des Verbands Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz, gegenüber der Zeitschrift «Bildung Schweiz». «In Zug gibt es beispielsweise keinen Lehrermangel, denn man ‹fischt› Lehrpersonen in Luzern», wird er zitiert.

Lehrermangel in Luzern: Am Lohn alleine liegt es nicht

In Zug sind lediglich Logopädinnen und Heilpädagogen knapp (zentralplus berichtete). Ein Blick auf den Lohnreport 2020 zeigt, dass die durchschnittlichen Löhne in umliegenden Kantonen höher liegen als in Luzern. So verdient eine Kantilehrerin im Kanton Luzern zwischen 101’323 und 157’393 Franken. Im Kanton Zug beispielsweise sind es zwischen 118’016 und 172’025 Franken. Auch in den anderen Schulstufen sind die durchschnittlichen Löhne auswärts höher (zentralplus berichtete).

Lohnunterschiede könne man zwar gut dazu nutzen, um eigene Lohnforderungen zu begründen, wird weiter Mathias Stricker, Präsident des Verbands Lehrerinnen und Lehrer Solothurn, zitiert. «Es braucht jedoch mehr, um dem Mangel an Lehrpersonen entgegenzuwirken.»

Gabriela Heimgartner, Co-Präsidentin des Vereins «Schule und Elternhaus Schweiz», plädiert in der Zeitschrift deshalb dafür, Quereinsteigerinnen und -einsteigern mit flexibleren Ausbildungsmöglichkeiten den Weg in den Beruf zu erleichtern. In Luzern versucht der Kanton bereits seit längerem, auf diese Weise dem Lehrermangel entgegen zu wirken (zentralplus berichtete).

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