Aufgaben- und Finanzreform: Ja-Komitee wächst

Lehrer und Bauern weibeln für die Grossreform

Sind für die Reform (von links): Jakob Lütolf, Franz Grimm, Rolf Born.

(Bild: apimedia)

Im Ja-Komitee der Aufgaben- und Finanzreform AFR 18 engagieren sich nebst den bürgerlichen Parteien unter anderem auch der Lehrerinnen- und Lehrerverband sowie der Bauernverband. Die Befürworter strichen diesen Donnerstag die Verbesserungen für den Bereich der Volksschule hervor.

Das überparteiliche Komitee «JA zur AFR18» wächst: Mit dabei sind nicht nur die drei bürgerlichen Parteien FDP, CVP und SVP, sondern auch mehrere Verbände aus Wirtschaft und Bildung. Darunter zum Beispiel der Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband (LLV), der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Luzern (VSSL) sowie der Musiklehrerinnen- und -lehrerverein (MLV).

Das hat laut den Befürwortern damit zu tun, dass die AFR18 viel mehr sei als nur eine finanzpolitische Vorlage. Das Geschäft, das am 19. Mai an die Urne kommt, regelt die Zuständigkeiten zwischen Gemeinden und Kanton in mehreren Bereichen neu. «Die AFR18 bringt zum Beispiel dringend geforderte Verbesserungen im Bereich der Musikschule», sagte Franz Grimm, Präsident des Verbandes Musikschulen Kanton Luzern, am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Luzern. Die Vorlage sichert laut den Befürwortern die Finanzierung der Musikschulen.

Gleichzeitig sinkt die Zahl der Musikschulen. Aber auch dem gewinnt Grimm etwas Positives ab. «Das schafft professionellere Strukturen. Und davon profitieren schliesslich vor allem die Kinder, die den Musikschulunterricht besuchen.» Mit der AFR18 würden zudem die Musikschul-Lehrpersonen endlich den übrigen Volksschul-Lehrpersonen gleichgestellt.

Bauernverband ebenfalls im Boot

Dass der Kanton künfitg die Hälfte der Volksschulkosten übernimmt statt wie heute einen Viertel, begrüsst auch Jakob Lütolf, Präsident des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes (LBV). «Das ist wie beim Autokauf zweier Kollegen. Wenn der eine das Auto aussuchen darf, dann aber nur 25 Prozent der Kosten übernehmen muss, ist er versucht, ein möglichst teures Auto auszuwählen.» Er war es, der in seiner damaligen Funktion als CVP-Kantonsrat per Vorstoss die hälftige Kostenteilung angeregt hatte. Sein Verband sitzt ebenfalls im Ja-Komitee.

Lütolf überrascht es auch nicht, dass sich reiche Gemeinden mit einem kleineren Schüleranteil wie die Stadt Luzern, Weggis oder Vitznau gegen die Reform aussprechen (zentralplus berichtete). «Sie haben in den letzten Jahren übermässig vom für sie vorteilhaften Kostenteiler profitiert.»

Rund ein Dutzend Gemeinden kämpft gemeinsam gegen die Reform. Sie befürchten, dass die Ergänzungsleistungen, welche die Gemeinden künftig selber tragen müssen, steigen könnten. Rolf Born, Präsident des Verbandes Luzerner Gemeinden (VLG), verwies am Donnerstag allerdings auf die steigenden Schülerzahlen im Kanton Luzern. «Wenn auf der einen Seite die Gemeinden neu das Risiko der möglicherweise steigenden Ergänzungsleistungen tragen müssen, trägt der Kanton auf der anderen Seite die zusätzliche Last der mit Sicherheit steigenden Volksschulkosten.»

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