Christliche Symbole in Krienser Klassenzimmern?

Lehrer sollen über Kreuze im Schulzimmer bestimmen

Christliche Symbole: Sollen sie in Klassenzimmern hängen?

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Die Krienser SVP wollte, dass in Krienser Schulzimmern wieder flächendeckend Kreuze aufgehängt werden. Nun antwortet der Gemeinderat mit einem Bericht: Religiöse Traditionen und Symbole seien zwar Bestandteil des Unterrichts. Aber Kreuze im Zimmer müssten Sache der Lehrpersonen bleiben.

Kreuze in allen Krienser Klassenzimmern: Das forderte im letzten Oktober die Krienser SVP. Einwohnerrat Alfons Graf reicht ein Postulat ein, in dem es hiess: «Unsere Gemeinde ist und soll religiös neutral sein. Die öffentlichen Schulen sind aber das Spiegelbild unserer christlich geprägten Geschichte, Identität, Kultur und den Traditionen.» Dazu würden christliche Symbole wie ein schlichtes Kreuz in den Schulzimmern gehören.

Im Dezember 2016 hat der Gemeinderat das Postulat an dem Gemeinderat überwiesen – dieser hat nun seinen Bericht dazu veröffentlicht.

Darin heisst es, dass das Anbringen eines religiösen Symbols mit dem Bekenntnis zur religiösen Offenheit und Toleranz verbunden sei. Ein Verbot von religiösen Zeichen hält der Gemeinderat genauso wenig vertretbar, wie nur noch religiöse Zeichen einer einzelnen Religionsgemeinschaft zu erlauben.

«Für den Gemeinderat ist es wichtig, dass religiöse Symbole im Sinne der religiösen Offenheit und Toleranz möglich sind», heisst es. Es sei darum Aufgabe der Volksschule, Lösungen zu erarbeiten, um die religiöse Vielfalt und Toleranz in der Schule Kriens darzustellen.

Traditionen und Symbole spielen eine Rolle

Das Erschliessen von Religion und Kulturen gehört zum Lehrauftrag – darum werde das Thema Religion auf Basis der aktuellen Lehrpläne thematisiert und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Kulturelle und religiöse Traditionen spielten dabei eine entscheidende Rolle und auch religiösen Symbolen werde eine hohe Aufmerksamkeit geschenkt – auch dem Kreuz.

«Die Schule hat den Auftrag, christliche Werte und Traditionen stufengerecht zu vermitteln», so der Gemeinderat. Die religiöse Erziehung an und für sich bleibe aber den Erziehungsberechtigten und Religionsgemeinschaften überlassen.

Ob man das Bekenntnis zur christlich-abendländischen Identität im Klassenzimmer sichtbar machen soll, darüber sind sich Lehrpersonen nicht einig. Einige befürworten ein Kreuz im Zimmer, andere nicht. «Grossmehrheitliche Übereinstimmung besteht darin, dass es keine Verpflichtung geben kann, andere als christliche Symbole sichtbar machen zu müssen», heisst es im Bericht.

Es müsse also im Ermessen der Lehrperson sein und bleiben mit dem Anbringen von religiösen Symbolen «flexibel und situationsgerecht umzugehen, um die Bedeutung der Symbole den Kindern altersgerecht vermitteln zu können», so der Gemeinderat.

Das Postulat liegt in der Kompetenz des Gemeinderates und gilt mit dem Bericht als erledigt.

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