«Elternportal» soll Papierkrieg verhindern

Lehrer kriegt in Zug Push-Meldung aufs Handy, wenn ein Schüler krank ist

Ach, Kevin ist heute krank? Endlich mal Ruhe im Unterricht. (Bild: zvg)

Zug will digitaler werden. Auch in Sachen Schule. Daran hat die städtische FDP den Stadtrat gerade erinnert. Dabei hat die Stadt bereits ein Tool erarbeitet, das die Kommunikation zwischen Lehrperson und Eltern massiv vereinfacht.

Eine Information zur kommenden Schulreise, ein Merkblatt zu den Feriendaten des kommenden Schuljahres, Einladungen zu Elternabenden. Noch rieseln solche Dokumente bei Eltern von Zuger Schulkindern zumeist auf Papier in die Haushalte.

Das soll ein Ende nehmen, findet die städtische FDP-Fraktion und reichte darum vor einem halben Jahr ein entsprechendes Postulat bei der Stadtregierung ein.

Das Ziel: Der Stadtrat soll prüfen, ob und wie die Kommunikation zwischen den Stadtschulen Zug und den Eltern modernisiert und digitalisiert werden und in Zukunft die Papierflut vermieden werden kann.

Zu wenig umweltfreundlich, zu wenig nachhaltig

Die heutige Methode sei wenig umweltfreundlich, nachhaltig, zeitgemäss und entspreche auch nicht dem Ziel einer digitalen und modernen Stadt, wie Fraktionschef Etienne Schumpf im Vorstoss festhält.

Der FDP-Vorstoss findet Gehör bei der Stadt Zug. Man könnte gar sagen, die Partei rennt damit halboffene Türen ein.

«Das Bedürfnis, einen Kommunikationskanal zwischen Eltern und Lehrpersonen zu schaffen, besteht schon seit einiger Zeit.»

Vroni Straub, Zuger Bildungschefin

Dies, weil sich die Stadt das Thema Digitalisierung schon seit längerem dick auf die Fahne geschrieben und dies gar in den Legislaturzielen festgehalten hat.

Im September startet die App eZug

Im September dieses Jahres wird die App eZug lanciert. «Die eZug-App ermöglicht eine sichere Identifikation für Behördendienstleistungen und den einfachen Austausch von Dokumenten. Über diese eZug-Plattform wird auch ein Elternportal eingerichtet», sagt die städtische Bildungschefin Vroni Straub-Müller. Dies, um die Koordination zwischen Schule und Eltern zu vereinfachen.

«Das Bedürfnis, einen Kommunikationskanal zwischen Eltern und Lehrpersonen zu schaffen, besteht schon seit einiger Zeit. Aus Gründen des Datenschutzes wollten wir nicht auf ein gängiges, bereits auf dem Markt existierendes Tool zurückgreifen, wie zum Beispiel Klapp», so Straub. Aus diesem Grund wolle man warten, bis die Software Scolaris entsprechende Produkte anbiete.

Bereits heute arbeiten alle Schulen im Kanton Zug mit dem Produkt «Scolaris». Mit «Scolaris V» habe die PMI AG nun ein weiterführendes Produkt entwickelt, durch das neue Möglichkeiten entstünden, so die Bildungschefin.

Anmeldung zum Elternabend mittels App

«Ab September 2020 sollen erste PDF-Dateien sichtbar sein, ebenso der Ferienplan oder Informationen zu Schuldiensten oder Schulveranstaltungen», so Straub. Ebenfalls ab September können Schulmitarbeitende über dieses Tool Nachrichten an Eltern senden.

Damit die Lehrerin weiss, ob eine Information bei den Eltern auch tatsächlich angekommen ist, kann sie eine Lesebestätigung anfordern.

Diese wiederum können neu Nachrichten an Schulleitung, Klassenlehrperson, Fachlehrpersonen der eigenen Kinder, Musikschule oder auch Mitarbeitende der Betreuung schicken.

Ab Dezember soll es gemäss der Stadt auch möglich sein, dort den Stundenplan einzusehen und sich mittels Terminplaner beispielsweise für Elternabende einzutragen. Auch können beispielsweise Umfragen gemacht werden.

Das kranke Kind kann gepusht werden

Sollte ein Kind nicht am Unterricht teilnehmen können, kann dies der Lehrperson oder der Schulleitung mittels Pushnachricht mitgeteilt werden.

Neben «Scolaris V» werden mit der App eZug ab September Bereiche wie Einwohnerdienste, Bewilligungen, Betreibungsamt und Schulwesen digital zugänglich. Weitere Anwendungen sollen folgen.

eZug wird gekoppelt mit ZugLogin, dem Online-Service des Kantons, der seit einigen Jahren existiert (zentralplus berichtete).

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Gregor Muff
    Gregor Muff, 30.05.2020, 08:19 Uhr

    Lehrer kriegt aufs Handy: Steht ihr nun auf die nördliche Prolo-Sprache, oder liest jemand bei euch zuviel Bild?

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