Käfer tötet Bäume

Zell – ein Dorf sucht einen «Baum-Mörder»

Der Laubholzbockkäfer hat in Luzern keine natürlichen Feinde. (Bild: Kanton Luzern)

Das sind keine guten Nachrichten für die Luzerner Bäume: In Zell wurde der Schädling «Asiatischer Laubholzbockkäfer» entdeckt. Er befällt Ahorne, Pappeln und Rosskastanien, die nach dem Befall absterben. Die Bevölkerung soll nun mithelfen, den Schädling zu vertreiben.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer befällt verschiedene Laubholzarten und töten die befallenen Bäume binnen weniger Jahre ab. «Der Käfer kann grosse wirtschaftliche und ökologische Folgen für das betroffene Gebiet sowie für die ganze Schweiz verursachen», schreibt der Kanton Luzern in einer Mitteilung. Nun wurden einzelne Exemplare in Zell gefunden.

«Die Behörden sind auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen, um die Ausbreitung in Zell einzudämmen», heisst es von Seiten des Kantons Luzern. Um dem Käfer die Nahrungsgrundlage zu entziehen und seine Verbreitung zu unterbinden, müssen Wirtsbäume gefällt und gehäckselt werden. Nur so kann eine Ausbreitung des erfolgreich verhindert werden.

Seine Achillesferse ist seine Trägheit

Des Weiteren stellen befallene Bäume insbesondere im Siedlungsgebiet ein Sicherheitsrisiko dar. Grundsätzlich muss jedes befallene Gehölz, auch Holzprodukte wie Lattenkisten, Paletten oder Brennholz, umgehend vernichtet werden. 

In der Schweiz wurden bisher vier Befälle durch den asiatischen Laubholzbockkäfer entdeckt, die dank koordinierten Massnahmen erfolgreich getilgt werden konnten. «Da der Asiatische Laubholzbockkäfer als träge gilt und für seine Entwicklung im Holz meist zwei Jahre benötigt, besteht die berechtigte Hoffnung, dass neue Befallsherde getilgt werden können», schreibt der Kanton.

Der Laubholzbockkäfer ist eine grosse Gefahr für die Luzerner Bäume.
Der Laubholzbockkäfer ist eine grosse Gefahr für die Luzerner Bäume. (Bild: Kanton Luzern)

Hunde machen Jagd auf den asiatischen Laubholzbockkäfer

Damit dies auch in der Gemeinde Zell gelingt, sucht die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) in den kommenden Tagen das betroffene Gebiet grossflächig nach befallenen Bäumen ab. Sie wird dabei von Spürhunden begleitet, welche den Käfer riechen können. Zum Einsatz werden auch spezialisierte Teams fürs Baumkletteren kommen, um den Kronenbereich von Bäumen zu kontrollieren.

Die Suchteams werden nun in einem ersten Schritt das Ausmass des Befalls klären. Sie brauchen deshalb Zutritt zu den privaten Grundstücken der Zellerinnen. «Wir sind auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Alle können mithelfen!», wird Bruno Röösli, Abteilungsleiter Wald der Dienststelle Landwirtschaft und Wald, zitiert. «Uns ist natürlich bewusst, dass die Situation nicht angenehm ist. Deshalb sind wir besonders dankbar für das Verständnis der Bevölkerung» 

Der Asiatische Laubholzbockkäfer hat in Europa keine natürlichen Feinde. Aufgrund der weltweiten Handelsströme gelangt er nach Europa und in die Schweiz. Dies geschieht meist in Verpackungsholz (beispielsweise in Paletten oder Lattenkisten) aus Ostasien.

Das kann die Bevölkerung tun

Der Kanton bittet die Zeller, Funde von potenziellen Schädlingen, Käfer oder Larve, sowie krank aussehende Bäume zu melden (per E-Mail an [email protected]). Den Käfer bewahren sie am besten in einem Glas mit gelöchertem Deckel im Kühlschrank auf, bis er abgeholt wird. Die Zellerin sollen zudem ihre Gartenabfälle sammeln und aufzubewahren. Eine spezielle Sammelstelle wird eingerichtet und die Betroffenen mit einem Info-Flyer informiert. Des Weiteren wird gebeten, vorerst auf den Verkauf oder Weitergabe von Brennholz ausserhalb des Gemeindegebiets zu verzichten.

Verwendete Quellen
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