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Wie gestresst fühlen sich die Menschen, und wie gehen sie damit um? zentralplus hat Zuger Passanten befragt. Was sie aufregt und wie sie damit umgehen, erfährst du hier.
Adventszeit bedeutet für viele Personen neben Weihnachtsbeleuchtung, dem ersten Schnee und Vorfreude auf Weihnachten auch Stress. Die Dunkelheit kann aufs Gemüt schlagen, auch die Jagd nach Weihnachtsgeschenken. Aber nicht nur:
Die Befragung von zentralplus am Bahnhof Zug zeigt ein breites Spektrum an Stressauslösern. Während für die einen die Arbeit im Vordergrund steht – wie bei Melanie (27), die über «nervige Kunden und kurzfristige Absagen» klagt – empfinden andere die tägliche Pendler-Routine als Belastung. «Verspätungen, Zugausfälle, Menschenmassen – das stresst mich enorm», sagt Nicole (40). Sie habe zudem eine kleine Tochter zu Hause, die ihr oft den Schlaf raube.
Stresst kommt auch von sozialen Verpflichtungen. Eine Zugerin erzählt, ihre Freundinnen wollten sich immer weit im Voraus verabreden, aber sie erhalte ihren Arbeitsplan im Spital oft sehr kurzfristig. «Allen gerecht zu werden, ist eine Belastung.»
Tatsächlich gibt es Begegnungen mit tief entspannten Menschen in Zug. «Heute habe ich frei, ich bin gerade erst aufgestanden», sagt Michael (18), und das nachmittags, kurz vor drei Uhr. Es weht ein kalter Wind an diesem Tag, aber Michael wirkt gelassen – zumindest heute. «Arbeiten stresst mich, aber schlafen hilft immer.»
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Von Prüfungen bis gesellschaftliche Entwicklung
Auch jüngere Befragte kämpfen mit Stress: «Schule und Prüfungen sind für mich das Schlimmste», sagt Ismit (20).
Chantal (14) lässt sich vom Schulstress nicht aus der Ruhe bringen: «Manchmal stresst mich die Schule, aber ich nehme das nicht so ernst». Stressfaktoren sind für sie dagegen die Eltern und Jungs.
Simon (23) stört sich besonders an der gesellschaftlichen Entwicklung. «Am meisten stresst mich, dass wir Menschen uns verlieren. Dass wir nur noch am Handy sind und nur an uns selbst denken.» Was ihm Hoffnung gibt: «Bei meiner Arbeit für eine gemeinnützige Organisation treffe ich viele Menschen, die zeigen, dass sie ein grosses Herz haben.» Er sei einer, der in der Hektik des Alltags bewusst nach Menschlichkeit sucht.
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(Bild: fuv)
Andere Befragte schwören auf einfache Rituale. Tilda (28) geht mit ihrem Hund spazieren, während Therese (69) mit Lavendel-Duftkissen und einem Glas Wein zur Ruhe kommt. Für Antonette (61) ist die Fähigkeit, «Nein» zu sagen, eine wichtige Strategie: «Ich nehme mir bewusst Zeit für mich selbst.»
«Saufen hilft»
Doch nicht alle Strategien sind nachhaltig: Alkohol als Stresskiller scheint für einige jüngere Befragte eine kurzfristige Lösung zu sein. «Saufen hilft», sagt Malik (19), und auch Manu (32) sieht darin eine entspannende Wirkung.
Ein warmes Bad im Kerzenschein, eine Umarmung oder einen Stumpen rauchen, sind weitere Stressbewältigungsstrategien, die Zugerinnen und Zuger nennen. Die Strassenumfrage zeigt: Stress ist so individuell wie die Menschen, die ihn erleben. Welche Tipps die Stressexperten in petto haben, liest du hier (zentralplus berichtete).
- Strassenumfrage in Zug