Don’t forget Afghanistan

Demonstration im Luzerner Regen für Menschen in Afghanistan

Die Caritas Luzern sucht dringend Pflegefamilien für junge afghanische Geflüchtete. (Bild: Bündnis Alle heisst Alle)

Energiekriese, Ukrainekrieg und Pandemie. Bei all diesen Nachrichten geht es unter, dass auch die Menschen in Afghanistan unter schrecklichen Bedingungen leben müssen. Eine Demonstration wollte in Luzern auf diese Lage aufmerksam machen.

Die Bilder gingen um die Welt. Die Amerikaner haben vor einem Jahr den Militäreinsatz in Afghanistan beendet und sind abgezogen. Ein rund 20-jähriger Militäreinsatz geht mit schrecklichen Bildern zu Ende. So versuchten viele Menschen sich an Bord der Militärmaschinen einen Platz zu sichern. In ihrer Verzweiflung klammerten sich auch einige an die startenden Maschinen und stürzen danach in den Tod.

Mit dem Abzug der Amerikaner sind auch viele Geldquellen für die humanitäre Hilfe versiegt. Nachdem die Taliban zurück an der Macht sind, ist die Lage im Land unübersichtlich.

Lage für die Frauen hat sich drastisch verschlechtert

Die Organisationen, welche die Lage im Land beobachten, zeichnen vor allem für die Situation der Frauen ein schlechtes Bild. «Kaum ein Jahr nach der Machtergreifung der Taliban in Afghanistan berauben deren drakonische Massahmen Millionen Frauen und Mädchen ihrer Rechte auf ein sicheres, freies und erfüllendes Leben», sagte beispielsweise Agnès Callamard, internationale Generalsekretärin von Amnesty International.

Recherchen von Amnesty International zeigen, dass unter der Herrschaft der Taliban auch die Anzahl der Kinderehen, Früh- und Zwangsverheiratungen immer stärker ansteigen.

Demonstration macht in Luzern auf Lage aufmerksam

Am Donnerstag gingen in Luzern zwischen 50 und 100 Menschen auf die Strasse. «Don’t forget Afghanistan» hiess diese Demo. Ab 19.30 Uhr zogen die Personen über die Seebrücke auf den Theaterplatz. Dort ging es in einer Rede um den Zusammenhang zwischen dem Krieg der USA und der Nato in Afghanistan und dem Kapitalismus.

Die Gruppe zog dann weiter zum Helvetiagärtli, und riefen «Keine Macht der Taliban – Don’t forget Afghanistan» in die regnerische Luzerner Nacht. Auf dem Platz angekommen forderte ein Sprecher die Schweiz auf, die Taliban nicht anzuerkennen. Afghaninnen sollen mit humanitären Visa ausgestattet werden. Auch soll die Schweiz humanitäre soll Hilfe leisten. Dieses Anliegen sorgte bereits im letzten Jahr in der Luzerner Politik für Gesprächsstoff. Die SP forderte, dass Luzern mehr in dem Bereich mache. Der Kanton sieht die Verantwortung beim Bund (zentralplus berichtete).

Die Demonstration, welche vom «Bündnis Alle heisst Alle» organisiert wurde, löste sich um 21 Uhr friedlich auf.

Im Helvetiagärtli gab es emotionale Reden von Menschen aus Afghanistan. (Bild: Bündnis Alle heisst Alle)
Verwendete Quellen

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
    Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 19.08.2022, 17:54 Uhr

    Und vorher riefen die gleichen Leute «Amis raus.»

    Wenn sie nur etwas rufen können.

    Solche Leute darf man nie mehr ernst nehmen.

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