Vorwurf gegen Zuger Rohstoff-Giganten erneuert

Kupferwerk von Glencore vergiftet weiter Luft in Sambia

Gegen den Rohstoff-Giganten Glencore mit Sitz in Baar werden die Vorwürfe der Luftverschmutzung in Sambia erneuert.

(Bild: zvg)

Viele Familien im sambischen Mufulira machen Glencore für den Tod von Familienangehörigen verantwortlich. Weil eine Kupferfabrik des Zuger Rohstoff-Unternehmens die Luft mit Schwefel-Dioxid vergiftet.

Es ist ein bedrückender Ort. Wegen der Belastung durch Schwermetalle und Säure wächst im Ort, wo Glencore seine Kupferfabrik «Mopani» betreibt, kaum etwas. Und die Luft im sambischen Mufulira wird vergiftet durch Schwefeldioxid, das beim Einschmelzen von schwefelhaltigem Kupfererz entsteht. Dieser Vorwurf erhebt ein Bericht der «Rundschau» von SRF.

Dabei versprach Glencore mit der Installation einer Anlage zur Entschwefelung der Rauchgase vor fünf Jahren, das Problem zu beseitigen. Doch eine Stichprobe kam zu anderen Ergebnissen.

Glencore: Durchschnittlicher Wert ging zurück

Der zulässige Richtwert der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) für einen Kubikmeter Luft liegt bei 20 Mikorgramm Schwefel-Dioxid. Drei der zehn an verschiedenen Orten aufgestellten Messpunkte unterschritten diesen Wert, die anderen lagen drüber. Der höchste lag bei 1551 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft – also beim 77-fachen über dem WHO-Richtwerts!

Der Höchstwert lag damit noch höher als vor dem Einbau der Entschwefelungsanlage. Was sagt der Zuger Rohstoff-Händler dazu? Gemäss dem SRF-Bericht hielt Glencore fest, dass die durchschnittlichen Schwefel-Dioxid-Werte in den letzten fünf Jahren zurückgegangen seien.

Ohnmacht und Tod

Die Konsequenzen für die lokale Bevölkerung scheinen schwerwiegend zu sein. Eine ältere Frau sagte in die Kamera, sie sei nach dem Einatmen von Schwefel beim Haus ihrer Freund in Ohnacht gefallen. Laut dem Bericht machen überdies viele Familien in Mufulira Glencore für den Tod von Angehörigen verantwortlich (zentralplus berichtete).

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