Kunstmuseum-Chefin: «Als Mann hätte ich wohl schneller Karriere gemacht»
Fanni Fetzer, die Direktorin des Kunstmuseums Luzern, hat es auf die Liste der 100 erfolgreichsten Geschäftsfrauen der Schweiz geschafft. Von Männern werde sie trotzdem oft eher als Assistentin statt als Chefin wahrgenommen.
Sie gehört zu den 100 erfolgreichsten Geschäftsfrauen der Schweiz: Fanni Fetzer, die Direktorin des Kunstmuseums Luzern. Die Zeitschrift «Women in Business» hat die 45-Jährige in den Reigen der erfolgreichsten und ambitioniertesten Frauen der Schweizer Wirtschaft aufgenommen.
«Ich bin schon ein wenig geschmeichelt und stolz», sagt Fanni Fetzer gegenüber zentralplus. «Stolz, weil damit anerkannt wird, dass Frauen in hohen Positionen bei Kulturinstitutionen gleichermassen Unternehmerinnen sind wie anderswo.» Als Kunstmuseumsdirektorin müsse sie gleich viele administrative Aufgaben übernehmen, ein Team führen und Öffentlichkeitsarbeit machen. Was eben so zu den Aufgaben einer CEO gehört. «Und das hat man von aussen auch so wahrgenommen», führt Fanni Fetzer aus.
Sie behielt es erst für sich
In der aktuellen Ausgabe des Magazins «Women in Business», die an diesem Donnerstag erscheint, werden nun 100 Frauen mit bemerkenswerten Karrieren ins Scheinwerferlicht gerückt. So sollen Karrieren von Frauen genauso selbstverständlich werden wie diejenigen ihrer männlichen Kollegen. Fanni Fetzer hat überhaupt nicht damit gerechnet, es dieses Jahr auf die Liste zu schaffen.
«Bei Sitzungen muss ich öfter deutlich markieren und formulieren, dass ich die CEO des Hauses bin und nicht etwa die Assistentin von mir selber.»
Vor zwei Monaten habe sie davon erfahren. «Erst habe ich es für mich behalten, weil ich so überrascht war.» Weil das E-Mail mit der Bekanntgabe aber an die offizielle Infoadresse geschickt wurde, hätten bald alle davon gewusst. «Da sich alle so für mich gefreut haben, habe ich schliesslich meine Freude auch zeigen können.»
Frauen in Kunsthäusern und -ausstellungen sichtbarer machen
Fanni Fetzer ist seit 2011 Direktorin des Kunstmuseums Luzern. Sie studierte Politikwissenschaft, Volkskunde, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich sowie Kulturmanagement an der Universität Basel.
«Ich glaube, dass ich als Mann schneller Karriere gemacht hätte», sagt Fanni Fetzer. Auch heute müssten sich Frauen oftmals stärker als ihre männlichen Kollegen beweisen, damit ihr Potenzial wahrgenommen werde und sie gefördert werden. «Bei Sitzungen – viele sind vorwiegend mit Männern – muss ich öfter deutlich markieren und formulieren, dass ich die CEO des Hauses bin und nicht etwa die Assistentin von mir selber.»
Fanni Fetzer ist es ein Anliegen, Frauen in Kunstmuseen und den Ausstellungen sichtbarer zu machen. Auch wenn es bei historischer Kunst gar nicht möglich sei, zu 50 Prozent Kunst von Frauen zu zeigen. Das, weil früher einfach nur sehr wenige Frauen Kunst machen konnten. «Das hat sich in der Gegenwart glücklicherweise geändert.» Fanni Fetzer gibt zudem immer wieder Kunstschaffenden eine Plattform, die sich nicht eindeutig mit einem Geschlecht identifizieren.
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Sabina, 30.09.2020, 20:37 Uhr Ich markiere, also bin ich! Das ist ein Quotenkommentar.
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Nur dass kein wirtschaftlicher Druck herrscht. Ein gemütlicher Admin-Job.
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als mann noch sich selber sein wollte ist schon lange vorbei … heute will mann immer das andere und mann ist immer irgendwie benachteiligt und mann kann gar nicht dafür …. mann o mann…
diskriminierung ist nicht gut! und nicht richtig! aber das gejammere von quoten und als mann hätte ich … bla bla ist schon na ja ….👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterLucommenter, 24.09.2020, 14:47 Uhr Gute Chefinnen und Chefs werden positiv wahrgenommen….ohne dass sie den Chef raushängen müssen. Wer weiss, ob die Karriere als Mann tatsächlich schneller verlaufen wäre.
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