Kundendienst versus Rentabilität in den Bahnhöfen

Wenige Tage nach dem Anlass schliessen das Luzerner Bahnhofsbuffet sowie die Konferenzräume nach 25 Jahren für immer ihre Türen. Die Veranstalter betonen, dass das Thema nicht nur Luzern, sondern auch andere Bahnhöfe betrifft. Neben Luzern soll auch der Bahnhof Sursee umgestaltet werden. In Sempach verschwindet die Möglichkeit, Billette am Schalter zu kaufen. Die Bahnhöfe Zug und Sarnen haben bereits ein Facelifting erhalten, die Verkaufsangebote wurden ausgebaut. Im Hauptbahnhof Zürich entstehen mit der Eröffnung der Durchmesserlinie im Juni sogar 37 neue Läden auf 2900 Quadratmetern, jedoch keine zusätzlichen Billettschalter.

Als Referent zum Thema spricht Dr. Markus Rieder vom Institut für 
Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) von der ETH Zürich. Auf dem Podium diskutierten der Luzerner Ständerat Georges Theiler (FDP), Renato Fasciati, Geschäftsführer der zb Zentralbahn AG, mit Markus Streckeisen, Leiter Bewirtschaftung und Mitglied der 
Geschäftsleitung SBB Immobilien. Ausserdem nimmt Kurt Schreiber, Präsident von Pro Bahn Schweiz aus Au-Wädenswil, am Anlass teil. Die Veranstaltung im Konferenzraum (erstes Obergeschoss) beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.

Die Schliessung des Bahnhofsbuffets sorgt immer noch für Unmut, vor allem bei Stammgästen und älteren Personen, die damit einen vertrauten Ort verlieren. Bahnhöfe haben offenbar keine Lobby: Das Thema war aber weder linken noch rechten Parteien einen Vorstoss wert, und auch Pro Bahn konnte die SBB nicht mehr zur Änderung ihrer Pläne bewegen.