Emmer Ausstellungsraum ist gefährdet

Kulturschaffende wollen Kunstraum «Akku» retten

Einblick in die Ausstellung «Wie gedruckt» im Akku diesen Sommer. (Bild: zvg/Michelle Kohler)

«Akku auf- statt entladen!»: Über 100 Kulturschaffende machen sich mit einem offenen Brief für die Emmer Kunstplattform stark. Der Stiftungsrat hat dem Akku ein radikales Spargrogramm verordnet, unter anderem wegen ausbleibenden Besuchern.

Die Stiftung Akku Emmen hat der Kunstplattform für das nächste Jahr ein Sparprogramm verordnet: Es soll nur noch ein Programm light geben und die Kuratorin wurde entlassen. Weil die Beiträge der Gemeinde Emmen rückläufig sind und die Besucherzahlen schwanken, müssen die Kosten heruntergefahren werden. Auch die Mittelbeschaffung via Sponsoren und Private wurde immer schwieriger (zentralplus berichtete).

Doch Kunstschaffende wollen den Abbau nicht einfach hinnehmen: Sie haben sich zur neu gegründeten IG Akku formiert und kritisieren die Sparpläne in einem offenen Brief. Sie befürchten, dass damit dem Kunstraum nachhaltig geschadet wird.

Die Stiftung Akku lässt sich in ihren Plänen für die Zukunft alle Optionen offen: Von einer Neuausrichtung über einen anderen Standort bis zur kompletten Schliessung des Akku.

Politik müsse handeln

Die 100 Kunst- und Kulturschaffenden hinter dem offenen Brief fordern auch in Zukunft einen Akku mit einem professionellen Profil. Die momentane Stossrichtung widerspreche dem Zweck von kuratierten Kunsträumen – und auch dem Stiftungszweck Akku selbst mit dem Ziel einer hohen Qualität und Professionalität, kritisieren die Kulturschaffenden.

«Die Politik muss sich dessen bewusst werden und jetzt handeln», fordern Andreas Stäuble und Judith Huber, beides Kunstschaffende aus Emmen. Der Appell folgt auch vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Viscosistadt und des gesamten Gebiets von Luzern Nord.

Eine Neuausrichtung der Kunstplattform Akku dürfe nicht mit einem finanziellen Engpass begründet werden, kritisiert die neue IG. Nur mit einer transparenten Kommunikation und der Einbindung von Interessensgruppen seien konstruktive Lösungen möglich. Emmen «verdiene» nicht nur eine Kulturinstitution – sie «brauche» diese.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Joseph de Mol
    Joseph de Mol, 12.11.2019, 21:54 Uhr

    Eine Existenz zum Selbstzweck. Der Akku als Institution versteht sich bereits als Kunst – das ist einfach zu wenig. Kein Wunder, bleiben die Besucher aus – es fehlt einfach in erster Linie an künstlerischer Substanz und einem glasklaren Profil. Aber Vorsicht: Profilneurose.

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