Offener Brief an Reto Wyss

Kulturaktivisten provozieren: Betrag aus Trauerkarten-Aktion soll in «Luzern – der Film» fliessen

Etwas Geld wird, wie bei Kondolenzschreiben üblich, in den Umschlag an Reto Wyss gepackt.

(Bild: zvg.)

Symbolisch für das Ableben der Kulturförderung erhielt Regierungsrat Reto Wyss im Sommer dutzende Kondolenzschreiben. In einem offenen Brief fordern die Initianten von «Kultur bleibt!», dass das gesammelte Geld dem Crowdfunding «Luzern – der Film» zukommen soll.

Nachdem Regierungsrat Wyss von rund 90 Trauerkarten eingedeckt wurde, äusserte er sich anfangs September in einem Schreiben zur Aktion (zentralplus berichtete). Er hielt darin fest, dass der gesammelte Betrag der Trauerkarten-Aktion «Kultur bleibt!» für die Kulturförderung eingesetzt werden solle.

Betrag soll in Dokumentarfilm fliessen

«Gerne möchten wir Ihnen die Gelegenheit bieten, den gesammelten Betrag an ein von uns vorgeschlagenes Projekt weiterzugeben», schreiben die Initianten der Aktion «Kultur bleibt!» an Wyss. Sie bitten den Regierungsrat, die gesamte Summe dem Crowdfunding «Luzern – der Film» zukommen zu lassen. Der Streifen, geplant von Kulturaktivisten rund um die IG Kultur, soll ein Film über die politische Entwicklung in der Kantonspolitik und die Auswirkungen der Steuerpolitik in den vergangenen Jahren werden (zentralplus berichtete).
 

Reto Wyss schreitet am Montag über den roten Teppich.

Um für «Luzern – der Film» zu werben, empfingen Kulturaktivisten die Kantonsräte vor der Session am 4. Dezember ironisch mit rotem Teppich.

(Bild: zvg)

«Beide Seiten profitieren»

«Wir sind der Überzeugung, dass dieser Verwendungszweck beiden Seiten zu Gute kommt. Mit der Unterstützung des Crowdfundings ‹Luzern – der Film› werden die Interessen vieler Kulturschaffenden, welche sich zum Kollektiv besorgter Bürgerinnen und Bürger zusammengefunden haben, berücksichtigt.»

Weiter biete sich der Regierung mit dem Film die Chance, «die hervorragende Arbeit der Luzerner Regierung», wie Schwerzmann diese in einem Interview mit dr «Luzerner Zeitung» bezeichnet habe, zu dokumentieren. «Der Film ist eine Möglichkeit, das in den letzten Jahren verloren gegangene Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zu stärken», bemerken die Verfasser weiter ironisch. Schliesslich kämen im Film die wichtigsten Akteure der Finanzpolitik zu Worte und würden etwas Licht ins Dunkel bringen und offene Fragen der Bevölkerung beantworten können.

 

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