Warum er in die Frauenrolle schlüpft

Zuger Comedian Michael Elsener wird zur Michèle

Michael Elsener hat es als Frau erlebt, wie schnell in der Bar Annäherungsversuche von Männern passieren. (Bild: Screenshot Facebook Michael Elsener)

Seine Ferien nutzte Michael Elserer, um alles auszuprobieren, was ihn reizt. Erst tauchte in exotische kulinarische Welten ein und verspeiste eine Spinne, dann spielt er mit den Geschlechtern.

«Darf ich vorstellen Michèle Elsener. 😊 Hast du schon mal Crossdressing ausprobiert?» Mit diesen Worten zeigt sich Michael Elsener als Frau auf den sozialen Netzwerken. Das ist allerdings nicht das erste Mal, dass er mit den Geschlechtern spielt. So hat er schon einen Tag zuvor gezeigt, wie er im Kleid aussieht. Dann noch ohne Perücke und perfekter Schminke.

Daher wurde aus Michael Elsener, Michèle Elsener

Mit «Michèle» geht er definitiv noch eine Stufe weiter. Warum kommt Michael Elsener auf diese Idee? Gegenüber dem «Blick» erklärt er es. «Wir sollten alle viel mehr die Geschlechtergrenzen durchbrechen.»

Schon länger habe er sich für das Thema Geschlechterrollen interessiert. Auch mehrere Bücher habe der Zuger dazu gelesen. «Ich möchte damit zeigen, dass wir die Art, wie eine Frau oder ein Mann angeblich zu sein hat, selbst festlegen und jeden Tag wieder neu definieren können.»

«Die Erfahrung, die ich dort gemacht habe, hat mich sehr beschäftigt.»

Michael Elsener

Durch dass er den Schritt gewagt hat, sich selbst auch mit MakeUp verwandeln zu lassen, gab es einige Erkenntnisse für Michael Elsener. «Spannend war, mich nach dem Make-up zum ersten Mal im Spiegel zu sehen. Ich sehe tatsächlich jemand anders. Und versuche, eine Beziehung aufzubauen zu meinem neuen temporären Ich.»

Elsener besuchte als Frau auch eine Bar

Sich selbst im Spiegel zu sehen ist sicher schon ein Erlebnis. Aber dann dieses neue Ich auch in der Öffentlichkeit zu zeigen, das ist eine ganz andere Geschichte. «Die Erfahrung, die ich dort gemacht habe, hat mich sehr beschäftigt.»

Elsener erlebte, wie schnell eine Frau in der Bar angefasst wird, auch wenn sie dies gar nicht will. So haben ihn sehr schnell Männer angesprochen, oder auch an die Schulter gefasst. Und dies, auch wenn er klar signalisiert habe, dass er kein Interesse habe. «Als ich schliesslich an die Bar sass, legte der Mann daneben seine Hand auf meinen Oberschenkel. Bevor ich etwas sagen konnte, muss er mein Beinhaar gespürt haben, und es hat ihn im wahrsten Sinne vom Hocker gehauen.»

Die Erfahrung des Crossdressing möchte er nicht missen. Es sei eine schöne, verspielte Art um die Vorurteile zu durchbrechen. Er wünscht sich auch von der Gesellschaft, dass diese offener mit den Geschlechtergrenzen umgeht. «Ich finde, Empathie – also, sich in andere Menschen hineinzuversetzen – hilft immer.»

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