Drinks und Bier gibt’s nur sitzend

Zuger Clubs setzen auf Lounges und kreative Konzepte

In der Chollerhalle wurde das Konzept «Kunterbunt» eingeführt. (Bild: zvg)

Wer etwas trinkt oder isst, muss in Lokalen neuerdings sitzen. Das gilt auch für Nachtclubs und Kulturhäuser. In Luzern haben einige deshalb bereits dicht gemacht. Zuger Betreiber haben Lösungen gefunden, wie sie trotzdem Gäste anlocken können.

Die neuen Coronaregelungen stellen Betreiber von Nachtclubs und Kulturhäusern vor besondere Herausforderungen. Eben mal schnell das Tanzbein schwingen und ein Bier dazu trinken, geht nicht mehr so einfach. Denn konsumiert werden darf nur noch im Sitzen. Und ansonsten gilt Maskenpflicht.

Macht das Ausgehen so überhaupt noch Spass? Philipp Waldis, Betreiber des Vegas Club in Kriens und der Lounge & Gallery in Zug, gibt sich optimistisch: «Wir gehen davon aus, dass sich die Gäste nach einer kurzen Akklimatisierungszeit an die Masken gewöhnen werden, welche sie ja auch schon die ganze Woche tragen.» Man habe zudem Verständnis für die Situation.

Schliessung ist kein Thema

In den Clubs gibt es Lounges, die jetzt umso gefragter seien. Waldis: «Gerade im Vegas Club Luzern verfügen wir über 400 Sitzplätze in den Lounges und sehen jetzt schon zu Wochenbeginn eine erhöhte Nachfrage danach.»

In Nachtclubs – zum Beispiel im Vegas Club in Kriens – sind Sitzlounges derzeit gefragt. (Bild: Facebook/Vegas Club)

Für die Schüür, das Rok und die Kegelbahn in Luzern waren die neuen Massnahmen der Grund, vorübergehend die Pforten zu schliessen. Nun will man dort über die Bücher gehen, um einen rentablen Betrieb sicherzustellen (zentralplus berichtete).

An eine Schliessung seiner Clubs will Waldis nicht denken. Er betont auch: «Dank einem ausgeprägten Schutzkonzept können wir mitteilen, dass es seit Beginn der Pandemie noch nie zu einer Ansteckung in einer unserer Lokalitäten gekommen ist.» Die Sicherheit der Gäste habe oberste Priorität.

Die Chollerhalle wurde zum Varieté

Dieses Gebot gilt auch in der Zuger Chollerhalle, wie Geschäftsführer Graziano Grieder auf Anfrage sagt. Da in Zug schon länger schärfere Massnahmen gelten als etwa in Luzern, ist das Chollerhalle-Team bereits eingespielt. Die Gäste werden an ihren Sitzplätzen bedient, es gibt Essen, Trinken und Konzerte. «Unser Konzept ‹Kunterbunt› funktioniert ähnlich wie ein Varieté», erklärt Grieder. Für einen Konzertabend bezahlen die Leute mit 90 Franken zwar etwas mehr als früher, dafür gibt es zusätzlich Häppchen serviert.

«Viele sind dankbar, dass etwas läuft.»

Graziano Grieder, Chollerhalle

Das Konzept scheint aufzugehen: «Die Nachfrage ist da, wir sind oft ausgebucht», sagt Grieder. Das liegt auch an der begrenzten Besucherzahl: Statt 1100 dürfen wegen des Schutzkonzepts nur noch 110 Personen in die Chollerhalle. Die Rückmeldungen der Gäste seien durchwegs positiv. «Die Leute sind begeistert, sie fühlen sich auch sicher bei uns. Viele sind dankbar, dass etwas läuft.» Auch die Künstler seien auf ihre Auftritte angewiesen.

Die Gäste sitzen, werden bedient und lauschen den Konzerten. (Bild: zvg)

All dies ist in der Chollerhalle aber nur möglich, wenn die Schutzmassnahmen eingehalten werden. Darauf achte das Team, sagt Grieder. Das Personal trage Masken, auf die Mindestabstände werde achtgegeben. Wer seinen Sitzplatz verlässt – etwa zum Rauchen oder um auf die Toilette zu gehen –, müsse ebenfalls eine Maske aufsetzen. Auch das Contact Tracing werde erfolgreich umgesetzt.

Der Erfolg scheint für das Konzept zu sprechen: Seit dem Ausbruch der Pandemie gab es in der Chollerhalle noch keinen einzigen Coronafall.

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