Plattentaufe ohne Livepublikum

Trotz Einschränkungen: Luzerner Jazzer überzeugen

Steve! feierten im Treibhaus ihr neustes Werk. (Bild: Treibhaus Luzern)

Die Band Steve! feierte am Freitagabend die Plattentaufe zu ihrem Werk «Vozes» im Luzerner Treibhaus. Aufgrund der Corona-Situation fand das Konzert zwar unter Ausschluss von Publikum statt, doch vor leeren Rängen spielte die Band dennoch auf keinen Fall – dank Livestram.

«Vozes» hört sich wie ein musikalischer Gedichtband an: (Bass)Klarinette, Klavier, E-Bass und Schlagzeug erzählen spannende Kompositionen, welche gefühlvoll instrumentiert und höchst musikalisch umgesetzt werden.

Steve! präsentiert verträumten Jazz auf höchsten Niveau, welcher weder vor virtuosen Soli noch vor ungewöhnlichen Zählzeiten zurückschreckt. Die vielen Notenblätter auf dem Notenständer des Pianisten auf der Bühne des Treibhauses lassen dabei nur erahnen, wieviel Zeit und Herzblut die Musiker in ihr Projekt investieren.

Kreisformation dank Videoübertragung

Die vier Jungs harmonieren sehr gut miteinander. Es ist spannend mitanzusehen, wie die Band auf der Bühne musikalisch kommuniziert und immer wieder Räume für individuelle Spontanität schafft. Dank der Videoübertragung ins Internet war es den Musikern möglich, sich auf der Bühne in einem Kreis anzuordnen.

Diese etwas ungewöhnliche Konzert-Konstellation unterstützt das Konzerterlebnis zu Hause und scheint auch für das Zusammenspiel der Musiker eine glückliche Fügung gewesen zu sein. Die angenehme Kameraführung auf der Bühne fängt den körperlichen Ausdruck der Musiker wirkungsvoll ein, sodass die räumliche Distanz zwischen Band und Zuschauern problemlos überwunden wird.

Auch die Klangqualität des Livestreams ist exzellent – Mitwirkende auf und neben der Treibhausbühne tun wirklich alles dafür, ihren Zuschauern zu Hause das bestmögliche Kulturerlebnis zu ermöglichen.

Das Auge hörte mit

Die Band gestaltet ihren Auftritt nicht nur musikalisch, sondern setzt auch immer wieder visuelle Effekte mit in Szene. Eingeblendete Satzfragmente nehmen die Zuschauer an der Hand und führen sie in neue Klangwelten ein. An anderen Stellen im Set verschwimmen Kameraführung und kaleidoskopische Farbträume - Led Zeppelins Musikvideo zu «Stairway to Heaven» lässt grüssen. Die Inszenierung ist stimmig und auch im Livestream wirkungsvoll umgesetzt.

Nach einer rund 40-minütigen Liveshow wechselt die Szenerie vom Treibhaus ins Neubad Luzern. Dort, wo die Band 2018 ihr Musikvideo zu «Vozes» aufgenommen hatte.

Diese Retrospektive zeigt die damalige Uraufführung und besticht abermals durch professionelles Auftreten der Band, tolle Musik und eine schöne Präsentation. Diese Einblende aus dem Neubad rundet den rund 50-minütigen Livestream ab.

Das ganze Konzert gibt's hier zum Nachschauen:

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