Es sollte einer der «grössten Schweizer Filme» werden. Doch das Kinodebüt des Schweizer Instagram-Stars Zeki, das auch in Luzern gedreht werden sollte, kam ins Stolpern – und schliesslich zu Fall. Ein Neustart soll es nun richten.
Der Schweizer Comedian und Influencer Zeki Bulgurcu ist umtriebig wie eh und je. Auf seinen Social-Media-Kanälen präsentiert er derzeit verschiedene Sketches, Memes und gibt Einblicke in sein wirtschaftliches Treiben, wie etwa einen neu eröffneten Online-Shop. Auch in Werbungen ist der Unternehmer regelmässig zu sehen. Nur ein Projekt fehlt in der Onlinepräsenz des Zürcher Internet-Promis: sein Kinofilmdebüt «Acho».
Das Projekt wurde erstmals im Mai 2022 beim KKL Luzern als eine der «grössten Produktionen aus Schweizer Herkunft» angekündigt. Die Komödie mit Zeki in der Hauptrolle sollte zu grossen Teilen in Luzern und Umgebung gedreht werden. Während der Medienkonferenz nannte der Komiker damals gegenüber zentralplus das Frühjahr 2023 als Kinostart für sein Spielfilmprojekt.
Stille auf den Social-Media-Kanälen
Die Tatsache, dass der Text, den du gerade liest, existiert, deutet darauf hin, dass dieses ambitionierte Ziel nicht eingehalten werden konnte. Neuigkeiten zum Projekt blieben nach der Ankündigung aus. Vor einem Jahr klärte die Pressestelle auf Nachfrage auf, dass sich «der Zeitplan etwas verschoben» habe und bald mehr dazu kommuniziert würde (zentralplus berichtete).
Stand heute: Die offizielle Website des Films existiert nicht mehr, und auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen stammen die letzten Beiträge vom August 2022. Was also ist geschehen? Ein erster Anhaltspunkt liefert die Praesens-Film AG, die als Verleiherin des Streifens agierte. Die Vergangenheitsform ist bewusst gewählt, denn «Praesens ist als Verleih nicht mehr in diesem Projekt involviert», heisst es auf Anfrage.
Dass es bei Filmproduktionen jeder Art zu Turbulenzen und Verzögerungen kommt, ist keine Seltenheit. Terminschwierigkeiten der Beteiligten, Anpassungen am Drehbuch, Nachdrehs oder Probleme mit der Finanzierung – die Gründe für Verschiebungen sind ebenso vielfältig, wie sie für Filmschaffende oft mühselig sind. «Acho»-Produzent Ditti Bürgin-Brook kämpfte als Produzent gemäss Website rund 13 Jahre lang für die Realisation des Kinofilms «Schellen-Ursli». Die Verfilmung des Schweizer Kinderbuchklassikers kam schliesslich 2015 in die Kinos, wo sie rund 458’000 Zuschauer anzog. Ein grosser Erfolg.
«Acho» bleibt auf der Strecke
An diesen Erfolg wird «Acho» nicht anknüpfen können. Zumindest nicht in seiner ursprünglichen Form. Denn Bruno Affentranger, der die Medienarbeit des Films betreut, bestätigt gegenüber zentralplus, dass das Filmprojekt «Acho» abgebrochen wurde und sich die dazugehörige Crew auflöste. «Das Drehbuch und die Planungen wurden nicht weiterverfolgt.» Nach den Gründen für den Abbruch gefragt, schreibt Affentranger: «Das Projekt konnte in der damaligen Besetzung auf Produktionsseite nicht weiterentwickelt werden. Die Lehren daraus wurden gezogen.»
Lehren, die nun in ein neues Projekt einfliessen sollen. Denn wie Bruno Affentranger schreibt, hat sich ein neues Team zusammengetan, um ein anderes Filmprojekt zu starten. Von der ursprünglichen Truppe bleiben voraussichtlich nur zwei Namen erhalten: Europapark-Sprecher Dieter Borer als Produzent und der Protagonist Zeki.
Neuer Film geplant
Der Film, dessen Produktionsstart für dieses Jahr angesetzt ist, basiere auf einem komplett neuen Drehbuch, das qualitativ nicht mit dem ersten Projekt zu vergleichen sei. Geplant ist ein abendfüllender Spielfilm, der Erfolge feiern werde, davon ist Affentranger überzeugt. Weitere Informationen zu diesem neuen Film folgen gemäss Pressestelle in den kommenden Monaten.
Zeki-Fans, die sich auf den ersten Kinoausflug gefreut haben, müssen sich also gedulden. Und jene, die das ursprüngliche Projekt finanziell unterstützt haben, wohl einen Verlust hinnehmen.
Für den abgebrochenen «Acho» war ein Budget von rund drei Millionen Franken angedacht. 132’000 Franken davon kamen bis Juli 2022 via Spenden über die Crowdfunding-Plattform «Crowdify» zusammen. Geld, das möglicherweise wieder an die Spender zurückbezahlt werden muss. Denn gemäss den Nutzungsbedingungen der Plattform müssen die Initianten ein Projekt «möglichst innert 18 Monaten» nach erfolgreicher Finanzierung realisieren. Eine Frist, die Ende Januar 2024 abläuft. Ob die 165 Unterstützer des Crowdfundings ihr Geld wiedersehen, ist derzeit noch unklar. Eine entsprechende Anfrage bei der Plattform ist noch hängig.
- Crowdfunding-Seite «Acho – der Film»
- Social-Media-Kanäle zu «Acho – der Film»
- Zuschauerzahlen «Schellen-Ursli» von Pro Cinema
- Schriftlicher Austausch mit Bruno Affentranger, Pressestelle
- Schriftlicher Austausch mit Praesens-Film
- Nutzungsbedingungen und schriftlicher Austausch mit «Crowdify»