Wie lustig war Deville? Drei Dinge, die uns aufgefallen sind
Ein improvisiertes Studio, kein Publikum und das alles wegen Corona. Dominic Deville hat den Witz am diesem Virus gesucht und auch den einen oder anderen gefunden. Zudem feierte die Zugerin Michelle Kalt Premiere: Sie gehört nun fix zum Programm.
Was kann Satire? Laut Dominic Deville nicht viel – ausser für etwas Unterhaltung zu sorgen und uns für ein paar Momente vom alltäglichen Wahnsinn abzulenken (zentralplus berichtete).
Die erste Sendung der neuen Staffel stand unter einem besonderen Stern namens Corona. Wie sich lustig machen über ein so ernstes Thema, das jeden betrifft? Deville hat am späten Sonntagabend den einen oder anderen Lacher in die Armbeuge oder das Nastuch provoziert. Ganz genau wissen wir das jedoch nicht, kamen doch die Publikumsreaktionen vom Band, ausgelöst von Sidekick Patrick Karpiczenko. Wir trauen uns dennoch, ein paar Dinge zu erwähnen.
Vorneweg: Leider können wir die besprochenen Einspieler hier nicht präsentieren, weil SRF die einzelnen Clips bei Redaktionsschluss noch nicht aufgeschaltet hat (Kein Applaus). Die ganze Folge Deville gibt es aber hier zu sehen (verhaltener Jubel). Wir haben jeweils vermerkt, ab wann die besprochene Szene zu sehen ist.
1. Der Hardcore-Handjob
Mal ehrlich: Eine Sendung braucht nur einen guten Einspieler, um den Leuten im Gedächtnis zu bleiben. Und der Handjob hat das Zeugs dazu. Die schöne Überleitung vom Tinder-Dating ( «Von links nach rechts wischt man doch heute nur noch, um das Handy zu desinfizieren») zum neuen Bedürfnis nach körperlicher Nähe gibt es gratis dazu.
Ab 18:44 gibt es den jugendfreien Schmuddelfilm zu sehen. Wer die Tinder-Witze hören möchte, schaltet bereits bei Minute 16:50 dazu.
2. Michelle Kalt
Der Auftritt der Zugerin hat uns nicht so kalt gelassen, wie ihr Name nahe legen könnte: Michelle Kalt gehört neu als TV-Anwältin unter dem Titel «Die Paragraphendompteurin» zu den Fixstarterinnnen in der Deville-Sendung. Bei ihrem ersten Auftritt als solche erklärt sie temporeich, wie der Bund zwar nicht jedes idiotische Gesetz erlassen kann, weshalb gewisse Personen aber auch ohne Epidemie besser unter Quarantäne gestellt werden sollten.
Kalts Pointendichte war bisweilen höher als die von ihrem Luzerner Kollegen und Sendungs-Namensgeber – dabei dürfte sie sogar ein bisschen Tempo rausnehmen. So würden auch die Langsameren unter uns den nächsten nicht Witz verpassen. So oder so: Daumen hoch ab Minute 31:10!
3. Apropos Applaus
Von klatschenden Menschen auf Balkonen können sich die Heldinnen und Helden der Corona-Krise zwar auch nicht die Miete bezahlen (O-Ton Deville), aber immerhin etwas wohlige Wärme und Wertschätzung abholen. Deville schlägt vor, am Montagabend aber nicht für Ärztinnen oder Krankenpfleger zu applaudieren, sondern für die lieben Banker.
Die Steilvorlage geliefert hat Bundesrat Ueli Maurer, der vergangene Woche wiederholt den Banken für ihre grosszügige Kreditvergabe dankte, so dass es sich schon fast wie ein Kniefall anhörte (ab Minute 26:55). Mal sehen, wie viel Applaus die die Herren von UBS und Co. tatsächlich ernten, wenn diese Virus-Krise endlich vorbei ist.