Mando-Diao-Show noch nicht ausverkauft

Pilatus On The Rocks: «Die Stehplätze machen die Musik»

Der Pilatus und die Sterne.

(Bild: Oliver Schmid)

Drei Wochen vor dem neuen «Pilatus On The Rocks» sind noch immer Tickets zu haben, obwohl die Auflage auf rund 1’000 Stück limitiert ist. Ein Grund könnte sein, dass am Wochenende des Open-Air-Konzerts starke Konkurrenz durch andere Events herrscht. Oder liegt es am Hauptact?

Die Vorbereitungen zum «Pilatus On The Rocks» sind in vollem Gange: Nur noch gut drei Wochen Zeit haben die Veranstalter, dann bespielen die Rock-Grössen Mando Diao den Luzerner Hausberg. Unterstützt werden die Schweden von den Luzernern Henrik Belden und Dada Ante Portas.

Im Ticketpreis von 125 Franken inbegriffen ist nebst Konzert auch die Fahrt hinauf auf 2’132 Meter. Das Konzert kann aber auch zum Rundum-Erlebnis werden: Wer mehr bezahlt, erhält vom Steh-Dinner bis zum Viergangmenü eine ganze All-inclusive-Abendverköstigung (siehe Box).

Der Event ist eigentlich sehr exklusiv: Nur gerade rund 1’000 Tickets stehen zum Verkauf. Ein Blick auf die Homepage verrät aber: Das Festival ist noch nicht ausverkauft. Noch sind letzte Stehplätze wie auch VIP-Tickets erhältlich, zu denen auch ein Dreigangmenü im Hotel Kulm gehört.

«Die Stehplätze machen die Musik»

Bei den Veranstaltern von «Pilatus On The Rocks» sind auch die beiden Initianten von «Allmend Rockt» dabei, welches im letzten Jahr ein grosser Erfolg war: Rammstein und Iron Maiden zogen über 70’000 Menschen in die Leuchtenstadt. Ist man bei der Starfish GmbH, OK-Mitglied der Mitorganisatorin Pilatus-Konzerts, nervös? Rico Fischer, Marketingverantwortlicher des Festivals, ist gerade aus den Ferien zurückgekehrt und schaut entspannt auf die Lage an der Ticket-Front: «Wir sind auf Kurs», versichert er.

«Es gab Tickets, aus internen Kontingenten, die wir zusätzlich in den verfügbaren Pool überführen konnten – so stieg die absolute Zahl der verkaufbaren Stehplätze in den letzten Wochen noch einmal an. Ausserdem passt sich die Zahl der Tickets immer wieder an, wenn die Bühnenplanung fortgeschritten ist. Dann erkennt man, dass es Platz für zusätzliche Stehplatz-Tickets gibt.» Dadurch konnte nochmals rund 100 Stehplätze verfügbar gemacht werden.

«Bei Rockfans sind VIP-Privilegien eher verpönt.»

Rico Fischer, OK-Mitglied Mitorganisator «Starfish»

Das VIP-Angebot sei gut angekommen. «Das Viergangmenü und das Stehdinner sind ausverkauft. Nur in der Kategorie B haben wir noch Tickets. Das sind aber sehr wenige, es bewegt sich da im tiefen zweistelligen Bereich», so Fischer.

Warum gerade das Angebot mit dem Dreigangmenü weniger gut laufe, könne er nicht sagen: «Wir haben alle Angebote gleichermassen kommuniziert, keines speziell hervorgehoben.» Das teurere Viergangmenü war dabei etwas beliebter als der Dreigänger. «Vielleicht sagten sich viele Kunden: Wenn ich schon das VIP-Paket kaufe, dann will ich gleich das Beste.»

«Diese letzten Stehplätze werden wir auf jeden Fall auch bald verkauft haben», sagt Fischer, der sich selber seit Jahren in der Rockszene bewegt. Die meisten Rockfans würden sich nicht für VIP-Tickets interessieren. «Bei Rockfans sind VIP-Privilegien eher verpönt. Ans Konzert kommen diese Leute wegen der Musik.» Trotzdem seien diese Fans am wichtigsten: «Die Stehplätze machen die Musik, sie sorgen für die Stimmung.»

Ein riskanter Hauptact?

Der Main-Act Mando Diao hatte zweifelsohne seine beste Zeit vor ein paar Jahren, als die Hit-Single «Dance With Somebody» Europa auf Dauerschleife beschallte. Die Band war auf dem Weg, eine der grössten Rockbands des Kontinents zu werden. Inzwischen aber verloren sie Sänger und Gitarrist Gustaf Norén, die Bandmitglieder verzettelten sich in Nebenprojekten und die beiden letzten Alben, «Aelita» (2014) und «Good Times» (2017), konnten nicht mehr an den Erfolg des 2009er Langspielers «Give Me Fire!» anknüpfen. Haben die Veranstalter aufs falsche Pferd gesetzt?

Die neue Mando-Diao-Single «Shake»:

Mit Rammstein oder Iron Maiden sei die Band schon nicht zu vergleichen, räumt auch Fischer ein. «Bei den absoluten Rockgrössen ist der Ansturm beim Vorverkauf enorm.» Dieser anfängliche Andrang sei bei Mando Diao zwar kleiner als erwartet gewesen, «doch dafür verkaufen wir seither kontinuierlich Tickets.» Die Kontinuität in den Verkäufen sind für die Veranstalter Anlass zur Hoffnung, dass auch die restlichen Karten in den verbleibenden drei Wochen verkauft werden können.

Wetter wichtiger Faktor

Eine besondere Rolle beim Ticketing spielt auch das Wetter. Fischer: «Es gibt sicher Leute, die den Wetterbericht abwarten, bevor sie sich ein Ticket kaufen.» Das gebe es zwar immer, doch das Wetter sei auf dem Berg natürlich ein sehr wichtiger Faktor.

Vom Stehplatz bis zum Gala-Diner

Für 125 Franken gibt’s den Stehplatz für das «Pilatus On The Rocks». Zusätzlich zu den drei Konzerten wird man von Kriens oder von Alpnach auf den Berg und wieder hinunter transportiert. Das Angebot für 210 Franken, zu dem zusätzlich ein Stehdinner und Getränke all-inclusive gehören, ist ausverkauft. Dasselbe gilt für das Viergangmenü mit Getränken für 350 Franken. Das noch verfügbare Dreigangmenü im Gipfelsaal inklusive Getränke kostet 310 Franken.

Doch was würde passieren, wenn das Wetter auf dem Berg nicht mitspielt? Das Outdoor-Konzert sei ziemlich resistent: «Etwas Regen oder Nebel machen nichts, dann kann der Event wie geplant stattfinden.» Für den Worst-Case, bei starken Winden oder Gewittern, habe man einen Notfallplan: der Konzert-Club im Kellergeschoss des Pilatus-Kulm-Hotels. «Wir hätten die Möglichkeit, das Konzert in den Club zu verschieben.» Da der Club weniger Leuten Platz bieten würde, müsse man in diesem Fall die Nicht-VIP-Tickets zurückerstatten.

«Hat man einen Notfallplan, braucht man ihn nicht. Wir hoffen natürlich, dass das auch für uns zutrifft», sagt Fischer lachend.

Wichtige Helfer fallen aus

Ein anderer Faktor, den das Festival spürt, ist die starke Konkurrenz: Am 26. August findet gleichzeitig zum «Pilatus On The Rocks» das Unspunnenfest in Interlaken statt. Zudem treffen sich die Mofa-Fans zur «Teffli-Rally» in Ennetmoos.

«Wir spüren das vor allem an der Helferfront», sagt Fischer. Viele Helfer, auf die sie noch am «Allmend Rockt» zählen konnten, seien aus der Schwinger-Szene und durch das Unspunnen abwesend. «Vor allem in der Koordination fehlen uns erfahrene Leute.» Aber man schaffe es, sagt Fischer mit einem Lächeln. «Der Pool von Helfern ist zum Glück sehr gross.»

Doch auch von den Zuschauern her spüre man die Konkurrenz. Die «Teffli-Rally» ziehe viele Leute aus dem Einzugsgebiet des «Pilatus On The Rocks» an. «Aber es ist an jedem Wochenende etwas los. Und wir führen den Event zum ersten Mal durch, da muss man auf sich aufmerksam machen.» Sorgen macht sich Fischer keine: «Der Event wird für die Zuschauer ein tolles Erlebnis.»

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