«Pegasus Unplugged» im KKL Luzern

Pegasus kehrt auf die Bühne zurück – und verzückt

Trotz Verkehrsproblemen gut gelaunt: Noah Veraguth, Frontmann von Pegasus. (Bild: Marco Masiello)

Am Samstagabend gehörte das KKL den Bieler «Metropolitans»: Die Band Pegasus präsentierte ihr neuestes Album – mit warmen Klängen, nahbaren Musikern und unterhaltsamen Anekdoten.

Pegasus begeistert seit bald 20 Jahren Fans in der ganzen Schweiz. Die Bieler Band schaffte im Herbst 2010 mit ihrem Album «Human.Technology» den kommerziellen («Rise Up», «Skyline», «Man on Mars»). Seither sind die vier Wuschelköpfe aus der Schweizer Popmusikszene nicht mehr wegzudenken. Viele Auszeichnungen, darunter mehrere Swiss Music Awards, zeugen vom Talent und der grossen Beliebtheit der Band.

Diesen Herbst tourt Pegasus mit ihrem neuesten Album «Unplugged» durch ausgewählte Locations in der Schweiz. Nach ihrem Konzertauftakt im Zürcher Hallenstadion vor einigen Wochen spielte Pegasus am Samstagabend im ausverkauften Luzerner KKL. 

Endlich zurück auf der Bühne

Für ihr neuestes Album haben Pegasus viele ihrer grössten Hits neu arrangiert (darunter «Better Man», «Lay Low» und «Technology»). Die reduzierte Instrumentierung mit vielen akustischen Instrumenten verleiht den Songs einen warmen und gefühlsechten Sound. Dem Luzerner Publikum bot sich somit eine spezielle und einmalige Hörgelegenheit, die Stücke von Pegasus für einmal in diesen ehrlichen akustischen Arrangements zu erleben. Ein wunderbares Spektakel. 

Pegasus eröffnete den Abend mit ihren Hits «Technology» und «Man on Mars» – zwei Songs, die auch nach über zehn Jahren seit ihrer Veröffentlichung noch immer mächtig Stimmung machen. Das Publikum empfing die Band denn auch mit herzlichem Applaus und lachenden Gesichtern. «Wir sind dankbar, nach dieser längeren Bühnenpause wieder auf Tournee zu sein. Man hatte ja letzthin viel Zeit für andere Dinge. Nun widmen wir uns wieder dem, was wir am besten können», sagte Frontmann Noah Veraguth und leitete sogleich ins nächste Stück über: «Rise Up (Black Dog)».

Das Quartett aus dem Bernbiet wurde in Luzern von fünf zusätzlichen Musikern unterstützt. Cello, Trompete, Mandoline, Perkussion und Klavier – mehr Instrumente brauchte die Band nicht, um die Orchesterbühne des KKL vollends zum Klingen zu bringen. Das Publikum staunte über die Vielseitigkeit der Arrangements, welche stilistisch von ruhigem Folk («Better Man») bis feurigem Rock («Fragments») vieles abdeckte. 

Von der Kneipentour zum Fäustchen

Spannende und lustige Anekdoten spickten das Konzertprogramm. Immer wieder wurde ihre Heimatstadt Biel zum Thema («Streets of your hometown»). Im Verlauf ihrer Jugendzeit hätten sie in fast allen Kneipen der Stadt gespielt, so Veraguth.

Hin und wieder sei es dabei zu lustigen Situationen gekommen, welche ihre Karriere als Band nachhaltig geprägt hätten. Das A-capella-Stück «Surfer Girl» der Beach Boys sei beispielsweise im Repertoire gelandet, um einen allfälligen kurzen Stromausfall auf der Bühne überbrücken zu können. Die Band lachte. Das KKL ebenso. Die A-capella-Surf-Einlage der vier Bieler war schlicht genial. 

Pegasus gab sich sehr nahbar. Einige Stücke spielten sie im Publikumsraum, nicht auf der Bühne. Während «Get over you» liefen sie gar durch die Ränge und grüssten einige Fans mit «Fäustchen» – Pegasus wusste das Publikum wirklich zu verzaubern. 

Mit «Skyline» leitete die Band schliesslich geschickt in den Schlussteil des Konzerts über. Erste Fans konnten sich von diesem Moment an nicht mehr auf den Stühlen halten. Für das Duett «Victoria Line» begrüsste Veraguth die Fribourger Sängerin Lisa Oribasi auf der Bühne. Sie übernahm den Gesangspart von Anna Rossinelli, welche am Samstagabend verhindert war. Die beiden Stimmen harmonierten perfekt. 

Die drei Zugaben «Last night on earth», «Metropolitans» und «I take it all» waren dem Luzerner Publikum schliesslich nicht genug: Es schien schon fast, als wollte es die Musiker auf der Bühne nie mehr gehen lassen. Auf solche Momente seien sie zum Glück vorbereitet, so Veraguth schmunzelnd. Wie schon auf ihren Bieler Kneipentourneen während der Jugendzeit schloss die Band ihr Konzertprogramm mit einem Elvis-Cover: «That's all right.»

Ein stimmiges Konzert mit vielen Höhepunkten, kurzum: tolle Musik, tolle Band, tolles Konzert. 

Ach und übrigens: Dass Veraguth selbst eine etwas unruhige Anreise nach Luzern erlebte hatte, liess er sich während des Konzerts nicht anmerken. Der Bieler war am Samstag unfreiwillig mit seinem Auto in die Zürcher Corona-Umzüge geraten. Auch Promis werden von den alltäglichen Tücken des Lebens nicht verschont. Wie gut sich Veraguth danach durch den Verkehrsdschungel von Luzern gehangelt hat, ist derweil nicht bekannt. 

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