«Ein- und Ausgangstor zur Luzerner Fasnacht»

Partymeile Pfistergasse: Rambazamba an der Reuss

Es könnte laut und lebendig werden in der Pfistergasse. Anwohner Marc Schmidig schaut den Fasnachtstagen aber gelassen entgegen. (Bild: jdi)

Sechs Wagengruppen sorgen in der Pfistergasse zum allerersten Mal für Fasnachtsstimmung. Wir haben mit einem Anwohner über Lärmemissionen und die Flucht vor der Fasnacht gesprochen.

Marc Schmidig wohnt in der Pfistergasse, direkt gegenüber dem historischen Museum. Das Gebäude ist von eher alter Bauart. Dementsprechend schallintensiv nimmt Schmidig die Fasnacht wahr, seit er vor sechs Jahren mit einigen Freunden eine WG in der Pfistergasse gegründet hat. «Der Lärm beschränkte sich jeweils auf die Nachmittage. Weil es hier am Abend keinen Getränkeverkauf gab», sagt der 29-Jährige.

«Es fühlt sich so an, als würde die halbe Stadt durch die Pfistergasse marschieren.»

Marc Schmidig, Anwohner der Pfistergasse

Dieses Jahr soll alles anders werden. Denn ab dem Schmutzigen Donnerstag stehen in der Pfistergasse zum ersten Mal überhaupt sechs Fasnachts-Wagen und sorgen für Partybetrieb. Ursprünglich waren gar 14 Wagen geplant. Doch nach Gesprächen mit den Behörden und dem Quartierverein habe die neu gegründete IG Pfistergasse davon abgesehen, weiss Schmidig. Auch die Beschallung werde nicht dieselben Ausmasse annehmen wie in der Bahnhofstrasse. Lediglich im Wageninnern dürfen die Wagengruppen Musik abspielen.

Flucht in die Ferien

Marc Schmidig und seine WG-Mitbewohner wissen noch nicht so richtig, was da an der Fasnacht auf sie zukommt. «An den Wochenenden fühlt es sich so an, als würde die halbe Stadt durch die Pfistergasse marschieren», sagt Schmidig. Sie seien sich also einiges gewöhnt. Wie viel lauter es während der diesjährigen Fasnacht in der Pfistergasse werde, ob gar eine Partymeile entstehen könnte, sei schwer abzuschätzen.

«Die Pfistergasse ist für viele das Ein- und Ausgangstor zur Luzerner Fasnacht.»

Marc Schmidig, Anwohner der Pfistergasse

Bis vor kurzem hätten nebenan ältere Menschen gewohnt. «Für sie war das nicht immer so lustig», sagt Schmidig. Darum seien diese Nachbarn während der Fasnacht immer in die Ferien gefahren. Nachdem die Stadt die Anwohnerinnen mit einem Schreiben auf die Neuerungen rund um die Fasnacht in der Pfistergasse aufmerksam gemacht hat, sei das in der WG durchaus thematisiert worden. Aber statt Angst herrsche Vorfreude.

Das Motto lautet: «Wenn, dann richtig»

Bereits am Mittwoch ist die Pfistergasse mithilfe von Pollern für den Autoverkehr gesperrt worden. Sie sollen verhindern, dass Fahrzeuge mit hohem Tempo durch die Strasse fahren können (zentralplus berichtete). Mit Vorbereitungen beschäftigt waren nahe der WG von Marc Schmidig auch die Betreiber des bald öffnenden neuen Lokals von Disco Pizza. Sie werden während der Fasnacht frittierte Pizzen und Drinks «öber d'Gass» verkaufen, wie zentralplus in Erfahrung bringen konnte (zentralplus berichtete). «Da werde ich sicherlich auch mal vorbeischauen», sagt Schmidig.

Blick aus dem Wohnzimmer von Marc Schmidig, Anwohner der Pfistergasse: Im Hintergrund das Historische Museum Luzern, wo an der diesjährigen Fasnacht sechs Wagengruppen für Partybetrieb sorgen werden. (Bild: jdi)

An der Pfistergasse sei während der Fasnacht immer etwas los gewesen. «Schliesslich ist die Pfistergasse für viele das Ein- und Ausgangstor zur Luzerner Fasnacht», so Schmidig. Dieses Jahr laute das neue Motto wohl: «Wenn, dann richtig.»

Marc Schmidig und seine Mitbewohner haben denn auch Ferien genommen, sodass allfällige Lärmemissionen während der Fasnacht für sie kein grösseres Problem darstellen dürften. «Ich werde in den Gassen und auf den grossen Plätzen anzutreffen sein und freue mich, viele bekannte Gesichter wiederzusehen», verrät Schmidig seine Pläne für die nächsten paar Tage. Und er kann seiner Wohnlage auch Positives abgewinnen: «Wenn du in der Pfistergasse wohnst, hast du einen superkurzen Heimweg von der Fasnacht.»

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Marc Schmidig, Anwohner der Pfistergasse
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