Die Stadt Luzern hat die Villa Musegg letzten Herbst im Baurecht ausgeschrieben. Nun hat sie einem Architekturbüro den Zuschlag erteilt. Auch die Öffentlichkeit soll von einem Teil der Räumlichkeiten profitieren.
«Die 1867 im Stil eines französischen Landschlösschens erbaute Villa thront majestätisch vor der Museggmauer und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Altstadt von Luzern, den Vierwaldstättersee und die Alpen», beschreibt die Stadt Luzern die Villa Musegg in ihrer Medienmitteilung fast schon pathetisch.
Nachdem im Februar 2023 das städtische Sanierungsprojekt vom Parlament abgelehnt wurde (zentralplus berichtete), erteilte das Parlament der Stadt den Auftrag, die Villa und die Remise für die Abgabe im Baurecht auszuschreiben (zentralplus berichtete). Ziel war es, die Gebäude zeitnah zu sanieren, um die historisch wertvolle Bausubstanz sowie das baukulturelle Erbe zu erhalten.
Die Ausschreibung wurde letzten November im Kantonsblatt Luzern sowie auf der städtischen Website veröffentlicht (zentralplus berichtete). Bis Anfang Januar meldeten sich sechs Interessenten, von denen vier fristgerecht ein Angebot einreichten. Unter der Leitung von Baudirektorin Manuela Jost (GLP) bewertete das Beurteilungsgremium die eingereichten Angebote und Konzepte.
Dieses Luzerner Architekturbüro erhält Zuschlag
Der Stadtrat ist dem Vorschlag des Beurteilungsgremiums gefolgt. Er hat entschieden, den Zuschlag für das Baurecht dem Luzerner Architekturbüro HVDM Architects and Cityplanners zu erteilen.
Das Nutzungskonzept wurde aus der Struktur der bestehenden Bausubstanz heraus entwickelt. Es sieht im Erdgeschoss einen halböffentlichen Bereich vor, der dem Austausch zwischen Künstlern dient und als Galerie, Raum für Lesungen sowie für Aktivitäten des Quartiervereins oder private Anlässe nutzbar ist, wie die Stadt schreibt. Im Obergeschoss sind Wohnräume für Grosshaushalte oder Wohngemeinschaften sowie ein Atelier.
Park der Villa Musegg bleibt öffentlich zugänglich
In der Remise soll im Erdgeschoss eine Werkstatt für die Elektrifizierung und Reparatur von Oldtimern, Bikes und Velos sowie ein öffentliches WC entstehen.
Das Mobilitätskonzept beinhaltet ein Car-Sharing-Modell bei der Vermietung der Wohnungen. Der Park bleibt im Besitz der Stadt und wird der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich sein.
Das Angebot des Architekturbüros HVDM Architects and Cityplanners geht gesamtheitlich auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Stadt und des Quartiers ein, heisst es in der Medienmitteilung der Stadt Luzern. In den kommenden Monaten wird die Stadt Gespräche mit dem Architekturbüros führen, um die Details des Baurechtsvertrags zu klären. Ziel sei es, den Vertrag noch dieses Jahr zu unterzeichnen, damit die Sanierung der Villa Musegg im zweiten Halbjahr 2025 beginnen kann.
Hinter diesem Autor steckt die Redaktion von zentralplus. Wesentliche Eigenleistungen werden unter den Namen der Autorinnen und Autoren veröffentlicht.