«Pilatus On The Rocks» feiert Erfolgs-Debut

Musikalische Gämsen und wackelnder Boden am Pilatus-Festival

Mando Diao liess die Menge tanzen.

(Bild: pze)

Am Samstag fand das erste «Pilatus On The Rocks» statt. Der ausverkaufte Event war ein grosser Erfolg. Sogar eine Gemse tauchte auf, um dem Event beizuwohnen. Und die Hauptband Mando Diao liess das Publikum tanzen – trotz Höhenangst.

«Zu Hause ist es doch am schönsten», liess Henrik Belden verlauten, bevor er seine Luzerner Hymne «Hometown» anstimmte. Die Zuschauer dankten es ihm mit lauten Jubelrufen.

Das «Pilatus On The Rocks» am Samstagabend war für jeden speziell: die Veranstalter, die Zuschauer und nicht zuletzt die Musiker selbst. Bei bestem Wetter und Weitsicht spielten Dada Ante Portas, Henrik Belden und die schwedischen Rockgrössen Mando Diao das erste Musikkonzert auf dem Luzerner Hausberg seit rund acht Jahren.

Zuschauer: «Für Luzerner ein Muss»

Der Event war ausverkauft. Rund 1’000 Menschen tummelten sich auf der Kulm-Terrasse oder wanderten zur Aussichtsplattform. Die Kulisse hatte grossen Anteil am Gesamterlebnis – und weil das Wetter mitspielte, konnte man diese in vollen Zügen geniessen.

Die Aussicht konnte sich sehen lassen:

Als Dada Ante Portas den Abend eröffnete, stand die Sonne noch am Himmel. Erst während des Konzerts verschwand sie langsam hinter den Pilatus-Felsen. Zwei alteingesessene Rockfans schauten sich die Show der Luzerner von der Aussichtsplattform an. «Wir sind hier, wegen des tollen Events», sagte einer von Ihnen und präzisierte: «Ein Rockkonzert auf dem Pilatus, das ist für uns als Luzerner ein Muss.»

Für diese beiden Rockfans waren das «Pilatus On The Rocks» nicht das erste Konzert auf dem Luzerner Hausberg.

Für diese beiden Rockfans waren das «Pilatus On The Rocks» nicht das erste Konzert auf dem Luzerner Hausberg.

(Bild: pze)

Für sie ist eine Konzertveranstaltung auf dem Pilatus kein Novum: «Ich habe Patent Ochsner am allerersten Konzert auf dem Pilatus gesehen, das war ein sehenswertes Konzert.» Sein Freund ergänzte: «Und ich durfte Gotthard hier erleben – in einer Unplugged-Version.»

Eine Gemse schaut vorbei

Und auch für nicht musikalische Unterhaltung war gesorgt: «Wo gibt es das schon, dass während eines Konzerts auf einmal eine Gemse auf dem Hügel hinter der Bühne auftaucht?», fragte eine Konzertgängerin euphorisch nach dem Dada-Konzert.

Während des Dada-Ante-Portas-Konzerts tauchte ein tierischer Konzertbesucher auf.

Während des Dada-Ante-Portas-Konzerts tauchte ein tierischer Konzertbesucher auf.

(Bild: pze)

Und tatsächlich: Der unerwartete Gast wollte sich wohl überzeugen, woher die ungewöhnlich lauten Töne kommen; dort, wo sonst alpine Ruhe herrscht. Der tierische Konzertbesucher führte beim Publikum zu Lachern – und kehrte später zurück: Auch den Auftritt von Henrik Beldens wollte sich die Gemse nicht entgehen lassen. Der Pilatus liebt scheinbar seine hauseigenen Künstler.

Henrik Belden: «Wählte Bühne mit schönerer Aussicht»

«Wegen den Dadas sind wir hier», sagte eine Besucherin mit einem Glänzen in den Augen. Sie hatte die Show der Luzerner Lokalmatadoren in den vordersten Reihen genossen. «Aber natürlich bleiben wir hier und schauen uns die anderen Bands an.»

Auch für Henrik Belden waren einige der Zuschauer extra auf den Berg gefahren. Er dankte es ihnen mit einer intimen Show auf der «Nebenbühne». «Wir konnten wählen: Auf der grossen Bühne als Erstes oder die kleinere, dafür der mittlere Slot. Wir wählten die Bühne mit der besseren Aussicht», sagte Henrik Belden lachend während seines Auftritts.

So sang das Publikum mit Henrik Belden:

Und der Luzerner Musiker brachte die Leute mit seiner Gitarre zum Mitsingen und zum gebannt Zuhören. Am Ende sagte ein Besucher, der ganz vorne im Publikum dabei war: «Ich habe Henrik Belden nicht gekannt, aber er hat eine super Stimme und der Sound der Band ist sehr solide.» Das Konzert sei für ihn eine schöne Überraschung gewesen.

Sehr durchmischtes Publikum

Das Publikum der Shows war sehr durchmischt, jeder kam aus einem anderen Grund, einer anderen Band, einem anderen Anlass. Der Event bot für viele verschiedene Leute Unterhaltung.

Diese Besucherinnen waren rundum zufrieden.

Diese Besucherinnen waren rundum zufrieden.

(Bild: pze)

Am besten zusammengefasst wurde dieser Umstand durch eine Besuchergruppe, die das Konzert als gemeinsamen Ausflug schon lange organisiert hatte. Wegen welcher Band sie gekommen seien? «Na, die Dadas», sagte einer, die Frau neben ihm wirft ein: «Ich bin wegen Henrik Belden hier.» Von hinten tönte es: «Ich kam, um Mando Diao zu sehen.» Und schlussendlich ergänzte der Vierte im Bunde: «Ich kannte keine der Bands, aber der Event ist ein Erlebnis.»

Mando Diao: Die Tribüne hat gebebt

Höhenangst habe er, sagte Mando-Diao-Sänger Björn Dixgård vor dem Konzert und Gitarrist Jens Siverstedt pflichtete ihm bei. Sie hätten nicht realisiert, dass das Konzert auf 2’132 Metern Höhe stattfinden würde. «Das haben wir erst heute gemerkt», sagt Silverstedt lachend. Sie seien zwar kaum dazu gekommen, sich die Stadt Luzern anzuschauen, aber die Leuchtenstadt ist für sie kein unbekanntes Terrain. «Vor zwei Jahren spielten wir am Blue Balls – und feierten dort eine verrückte After-Show-Party», erzählt Dixgård.

Mando Diao auf dem Pilatus: «Wir haben Höhenangst.»

Mando Diao auf dem Pilatus: «Wir haben Höhenangst.»

(Bild: pze)

Beim Konzert war dann nichts von der Höhenangst zu spüren. Sie brachten das Pilatus-Publikum zum Springen – so dass sogar die Terrasse unter den 2’000 trampelnden Füssen im Beat bebte.

Das Publikum kam auf seine Kosten. Eine Besucherin sagte nach dem Konzert euphorisch: «Ich war zwar wegen Henrik Belden hier, aber Mando Diao war grossartig.» Ihr Begleiter pflichtete bei: «Die Band hat eine gute Mischung gespielt aus bekannten Songs und älteren, die man nicht so kennt.» Und obwohl noch nicht klar ist, ob es eine nächste Ausgabe des «Pilatus On The Rocks» geben wird, schiebte er hinterher: «Ich würde wiederkommen.»

zentralplus ist Medienpartner des «Pilatus On The Rocks».

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Daniel Huber
    Daniel Huber, 30.08.2017, 17:22 Uhr

    Lieber Gemsen als Bremsen. Die stechen wenigstens trotz Hörnern nicht.

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  • Profilfoto von Pirelli
    Pirelli, 30.08.2017, 12:41 Uhr

    Gemsen sind jetzt übrigens Gämsen, von «Gams». Stammprinzip und so. Ist aber erst seit 1996 so, vielleicht weiss man das einfach noch nicht.

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    • Profilfoto von Pascal Zeder
      Pascal Zeder, 30.08.2017, 17:33 Uhr

      Merci für den Tipp 😉

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