«Some Fragments. Sauter von Moos» in Kriens

Museum im Bellpark wirft poetischen Blick auf Architektur

Das «House with a tree» wirft aktuelle städtebauliche Fragen auf. (Bild: Joke Lustenberger)

Mit «Some Fragments» stellt das Museum im Bellpark den Fokus erneut auf die Architektur. Die Ausstellung in Kriens gibt einen umfangreichen Einblick in das architektonische Schaffen des Basler Architekturbüros Sauter von Moos.

«Some Fragments. Sauter von Moos» ist nach «Sergison Bates architects. The Practice of Architcture» die zweite aus einer Reihe Architekturausstellungen im Museum im Bellpark (zentralplus berichtete). Sie stellt das Werk des Architekturbüros Sauter von Moos in den Vordergrund.

Das in Basel von Charlotte von Moos und Florian Sauter gegründete Architekturbüro hat seinen Sitz mittlerweile in Miami. Von da aus entwickeln und realisieren sie vor allem Projekte vor Ort. Sie können aber auf eine Vielzahl realisierter Projekte in der Schweiz – neben Basel auch am Vierwaldstädtersee – verweisen.

Ein Baum und ein Haus in urbaner Umgebung

Darunter ist «House with a tree», wohl das Projekt, das am meisten öffentliche Aufmerksamkeit erlangte. Es handelt sich um ein in den 30er-Jahren erbautes Haus, das sie nicht nur renovierten, sondern auch erweiterten. Dabei war es den Architektinnen wichtig, das Bestehende, wie zum Beispiel die Rotbuche im Garten, in die Erneuerung zu integrieren. Gleichzeitig wurden durch den Einbau von Solarpanels auch Aspekte der Nachhaltigkeit beachtet.

Das daraus entstandene Produkt wirkt trotz, oder gerade durch die vorgenommenen Veränderungen, gut eingebettet in die urbane Umgebung, in der es steht. Seine besondere äussere Erscheinung harmoniert mit dem Raum darum herum und hebt sich gleichzeitig davon ab.

Ordnung wird mit Räumen und Begriffen geschaffen

Nachhaltigkeit, Wiederverwendung und Erneuerung von Bestehendem stehen nicht nur in «House with a tree» im Fokus, sondern scheinen dem Architekturbüro ein wichtiges Anliegen zu sein. Daneben spielt auch die Ästhetik und das Spiel mit Ungewohntem eine wichtige Rolle. Das wird in Kriens deutlich.

In der Ausstellung werden die Räume des Museums im Bellpark genutzt, um das Werk des Architekturbüros in eine Ordnung zu bringen. Fragmente aus vergangenen, zukünftigen und bereits realisierten Projekte, Studien und Entwürfen für Wettbewerbe werden nach den Begriffen «Presence», «Surrealism», «Archaism», «Freedom», «Loss» und «Space-Time» geordnet.

Das auf den Begriffen basierende Konzept der Ausstellung bezieht sich auf den Inhalt der gleichnamigen Publikation. In dem kleinen Büchlein blicken Sauter von Moos auf ihr bisheriges Schaffen und halten ihre Gedanken zu Bedeutung und Aufgabe der Architektur fest.

Die Fragmente fügen sich zu einem Ganzen

Ausgestellt sind Modelle, Nahaufnahmen, Fotografien von Gebäuden. Wichtiger als das gebaute oder in Erarbeitung stehende Objekt wird die Ästhetik und der poetische Charakter der Aufnahme. Dadurch bringt die Ausstellung zum Ausdruck, dass es in der Architektur nicht nur um die Realisierung von Bauprojekten geht, sondern um einen vielschichtigen Prozess. In dem Theorie und Praxis miteinander verknüpft sind und Gestaltung sowie Ästhetik eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Funktion.

«Some Fragments» ist eine Zusammenstellung aus vielen einzelnen Elementen dieses Prozesses. Diese Fragmente stehen einerseits für sich alleine. Beim Besuch der Ausstellung fügen sie sich andererseits zu einem Ganzen, wodurch sich den Besuchern schliesslich ein Gesamtbild der architektonischen Tätigkeit von Sauter von Moos ergibt.

Hinweis: Die Ausstellung «Some Fragments» im Museum im Bellpark ist noch bis am 8. Mai zu sehen. Mehr Infos zum Rahmenprogramm findest du online.

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