«Fake me happy» im Theater Casino Zug

Michael Elseners neues Programm ist weniger politisch, macht aber «happy»

Michael Elsener erklärt das Periodensystem. (Bild: zvg)

Comedian Michael Elsener eröffnete seine «Fake me happy»-Tour am Freitagabend im Theater Casino Zug. Der gebürtige Zuger freute sich riesig, nach langer Pause wieder auf der Bühne stehen zu können. Dort tat er das, was er am liebsten macht: Das Publikum mit seinen Parodien und Kunstfiguren unterhalten.

Schon als kleiner junge parodierte Michael Elsener seine Verwandten an Familienfesten und unterhielt Freunde mit den zum Verwechseln ähnlichen Stimmen. Seit Jahren steht er nun auf der Bühne und gibt Einblick in überspitzte Szenen der Bundesräte oder Kreise von bekannten Medienschaffenden.

So gibt Elsener als ehemaliger Magistrat Moritz Leuenberger fünf Bundesräten ein Sprechtraining für ihre Neujahrsreden und wechselt dabei zwischen sechs Figuren im Dialog. Der Zuschauer vergisst dabei beinahe, dass nur Elsener auf der Bühne steht und durch Akzentwechsel und Anpassungen des Sprechgesangs zwischen den Charakteren hin und her switcht.

Gender-Stern wird zum «Furz»

Neben den bekannten Schweizer Persönlichkeiten aus der Politik-, Sport-, Musik- und Unterhaltungsszene haben auch fiktive Figuren einen Platz im Programm erhalten. Diese Charaktere bilden die Personifikation eines aktuellen, gesellschaftlich breit diskutierten Themas wie dem Klimawandel oder die Gendersterndiskussion.

In der Rolle eines Schuljungen stellt Elsener witzige Varianten vor, wie der Genderstern bei mündlichen Textpräsentationen gelesen werden kann. Beispielsweise mit einem Schnalz- oder Furzgeräusch, das keine Fehlinterpretationen zulasse und auch besonders den jüngeren Schüler*innen beim Lesen Freude bereiten würde.

«Do chunnt de Röbi»: Elsener als Milchbubi in der Disco (Bild: zvg)

Platz für Spontanes

Zwischen den einstudierten Stücken lässt Elsener Platz für spontane Einlagen. Dabei bezieht er zufällig ausgewählte Personen am Bühnenrand mit ein. Man überlege sich also gut, ob man einen Platz in der ersten Reihe möchte! Die anfänglich überfordernden Fragen lassen lustige Geschichten und Pointen entstehen, die sich während des ganzen Abends immer wieder einbauen lassen.

Nur knappe zehn Minuten Pause gönnt Elsener sich, um die Gäste nicht lange auf ihren Plätzen warten zu lassen, da das Schutzkonzept keine offene Pause zulässt.

Fake me happy?

Geschickt führt der Zuger Comedian auch in der zweiten Hälfte von Stück zu Stück. Die Überleitungen zum nächsten Thema werden kaum bemerkt. Obwohl das Programm in sich stimmig, abwechslungsreich und unterhaltend ist, fehlt etwas der direkte Bezug zum Thema «Fake».

Die überzeichneten Charaktere sind viel eher im Genre der Komik zu verorten als mit etwas «Falschem», einem Gerücht oder einer Lüge gleichzusetzen. Obwohl der Titel etwas andere Themen oder Darstellungen erwarten lässt, handelt es sich um ein gelungenes Programm, das sich weiterempfehlen lässt.

Nach zwei Stunden auf der Bühne und einer Zugabe entlässt der Parodist das Publikum in das Wochenende, obwohl es scheint, als hätte er noch lange weitermachen können.

Noch lange nicht Schluss

Wer sich gerne einen Abend land von Michael Elsener mit Parodien, Songs und lustigen Geschichten unterhalten lassen möchte, hat noch ein ganzes Jahr die Möglichkeit, eine Show «Fake me happy» zu besuchen.

In Zug spielt Elsener noch am 26. und 27. September und danach tourt er quer durch die Schweiz. Auch in Cham und in der Stadt Luzern wird es noch einzelne Aufführungen zu sehen geben.

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