Grosse Trauer um Luzerner Jazz-Grösse

«Lieber Fredy, Du hast Geschichte geschrieben»

Fredy Studer bei einer Probe mit OM im Sedel im Jahr 2006. (Bild: Emanuel Ammon)

Am 22. August ist der Luzerner Schlagzeuger Fredy Studer nach einer schweren Krankheit verstorben. Die Anteilnahme und Trauer ist gross, sowohl in der Schweiz als auch international.

Auf Englisch, Deutsch, Italienisch und Französisch werden Trauerbotschaften für den grossen Jazz-Musiker Fredy Studer formuliert. Der kalifornische Gitarrist Dale Hauskins schreibt: «Fredy Studer was without question a phenomenal creative Swiss drummer, and percussionist. A master who knew no arrogance. One that rocked steadily, but also rolled in a free, jazzy way.» Fredy Studer sei einer der wenigen Schweizer Schlagzeuger gewesen, die im internationalen Jazz tiefe Spuren hinterlassen hätten.

Fredy Studer im Jahr 2018 in voller Aktion. (Bild: Emanuel Ammon)

Auch in seiner geografischen und musikalischen Heimat ist die Trauer gross. Das Luzerner Musikzentrum Sedel veröffentlichte ein Video von Studer und erinnert sich: «41 Jahre lang ist Fredy Studers Musik durch die Sedelgänge geklungen ... und die Melodien und Töne seines Schaffens werden in unseren Erinnerungen für immer weiterspielen. Fare-well, Fredy.»

Fredy Studer (links) als Teil der «Singing Drums». (Bild: Webseite Fredy Studer)

Das Festival Enjoy Jazz veröffentlicht auf seinen Online-Kanälen ebenfalls einen Nachruf und schreibt darin: «Seine Solo-Konzerte bildeten eine ganz eigene Kategorie. Handwerklich universell, war sein Stil die Offenheit. Die Erinnerung an diesen besonderen Menschen werden wir fortan gleich an zwei Orten aufbewahren, im Herzen und im Ohr.» Das sei das letzte Privileg der wahrhaft grossen Musiker.

«Ein Könner, der keinen Dünkel kannte.»

Jurist und Autor Sam Mumenthaler

Auch Gastronom und Ex-Radiomoderator Tschuppi, Musikerin Vera Kaa oder der Filmschaffende René Zingg trauern um den Schlagzeuger. Der Fotograf Emanuel Ammon, der Studers Schaffen über die Jahrzehnte begleitete, veröffentlicht eine ganze Reihe an Fotos: Fredy Studer als junger Karateschüler, mit staunenden Kindern an einer Vernissage und hauptsächlich: in seinem Element, am Schlagzeug.  

Fredy Studer (mit Stirnband rechts) 1985 beim Karate-Training. (Bild: Emanuel Ammon)

Musiker und Produzent Richard Koechli verleiht seiner Bewunderung Ausdruck: «Ich habe Fredy sehr bewundert; er war ein wahrer Meister, unglaublich kreativ und originell, geheimnisvoll und hochsensibel in der Art, wie er spielte, Klänge erzeugte, in jedem Augenblick präsent war» und er schreibt: «Lieber Fredy; Du hast Geschichte geschrieben.»

Auch der Jurist und Autor Sam Mumenthaler findet berührende Worte nach Fredy Studers Ableben: «Ein Könner, der keinen Dünkel kannte.»

Es ist sicher, Fredy Studer hinterlässt viele, die ihn als Menschen und Musiker vermissen werden. Diesen Herbst jedoch wird er nochmals neu aus den Boxen klingen. Denn noch im vergangenen Februar stand OM, die 50-jährige Formation mit Christy Doran, Urs Leimgruber, Bobby Burri und Fredy Studer, wieder im Studio. Released wird die neue Platte «OM 50» am 16. September 2022.

OM im Studio. Bobby Burri, Urs Leimgruber, Roli Mosimann, Fredy Studer und Christy Doran. (v.l.) (Bild: Thomas Gabriel)
Verwendete Quellen

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