Lucerne Festival

Intendant Michael Haefliger tritt 2025 zurück

Laudator, Musiker und Komponist Dieter Ammann (links) gratuliert dem Preisträger Michael Haefliger bei der Übergabe des Innerschweizer Kulturpreises 2014 im Hotel Schweizerhof in Luzern. (Bild: Jesco Tscholitsch)

Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festivals, hat bekannt gegeben, 2025 sein Amt niederzulegen. Seit 1999 half Haefliger mit, das Festival weltweit bekannt zu machen. Eine Findungskommission zur Nachfolge wurde eingesetzt.

Der langjährige Intendant des Lucerne Festivals, Michael Haefliger, wird seinen 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das teilte das Festival am Montagnachmittag in einer Medienmitteilung mit. Haeflinger hatte die Leitung 1999 übernommen und das Festival seitdem konsequent weiterentwickelt. Der Stiftungsrat sei dankbar, frühzeitig von Haeflingers Entscheidung zu erfahren. So könne die schwierige Nachfolgersuche rechtzeitig begonnen werden.

Haeflinger erklärt den Schritt wie folgt: «Das ist eine sehr lange Zeit, in der ich das Privileg, die Ehre und die Freude hatte, dieses einzigartige Festival zu entwickeln und zu gestalten. Ich bin sehr stolz und dankbar, was wir in dieser Zeit zusammen mit dem Team und unseren vielen treuen Partnern sowie der Unterstützung von Stadt und Kanton Luzern erreichen konnten.» Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt, «dieses Juwel in neue Hände zu legen.»

Markus Hongler, Präsident des Stiftungsrats von Lucerne Festival, betont, dass Haeflinger ihnen noch ein wenig erhalten bleibt: «Wir werden noch drei Jahre von seinen ausserordentlichen Fähigkeiten profitieren dürfen, hat er doch erst gerade drei neue Festivalprojekte lanciert: Lucerne Festival Forward für zeitgenössische Musik, ein Frühlings-Festival mit dem Lucerne Festival Orchestra und ein Klavierfest, das von Igor Levit kuratiert wird.»

Haefligers Leistungen für das Lucerne Festival sind vielfältig

«Michael Haefliger hat nicht nur jedes Jahr ein vielfältiges Festivalprogramm höchster Qualität mit den besten internationalen Orchestern und Solist*innen zusammengestellt, sondern zusammen mit Claudio Abbado auch das heute von Riccardo Chailly geleitete Lucerne Festival Orchestra ins Leben gerufen, mit Pierre Boulez die heute von Wolfgang Rihm geleitete Lucerne Festival Academy gegründet und zuletzt auch das Lucerne Festival Contemporary Orchestra aus der Taufe gehoben», heisst es in der Medienmitteilung.

Kein anderes internationales Festival würde zeitgenössische Musik so fördern wie das Lucerne Festival. Dabei experimentiere es mutig mit neuen Konzertformaten und innovativen Ansätzen, um neue Zielgruppen zu erreichen (zentralplus berichtete). Mit diesen prägenden Massnahmen hätte Michael Haefliger dem Festival ein weltweit einzigartiges Profil gegeben. Zu betonen sei ausserdem die hohe Eigenwirtschaftlichkeit von über 90 Prozent. Die sei bei einem Festival dieser Kategorie unerreicht.

Der Stiftungsrat habe für die Lösung der Nachfolge von Michael Haefliger eine Findungskommission eingesetzt. Diese setze sich aus den Mitgliedern des Stiftungsrats Markus Hongler (Präsident), Christian Casal, Christoph Franz, Regierungsrat Marcel Schwerzmann und Anne Schwöbel sowie Elisabeth Sobotka, Intendantin der Bregenzer Festspiele, und Stefan Dohr, Solo- Hornist der Berliner Philharmoniker, zusammen. Der Stiftungsrat plane, bis im vierten Quartal 2023 über die Nachfolge von Michael Haefliger zu entscheiden.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des Lucerne Festivals
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