Erster Spielfilm des Instagram-Stars

Influencer «Zeki» bringt Luzern auf die Kinoleinwand

Er hat Hundertausende Follower auf Social Media und ist weitherum bekannt: Zeki. Der Schweizer Internetstar wagt sich nun an ein neues Betätigungsfeld: den Kinofilm. zentralplus hat Zeki in Luzern zum Gespräch getroffen.

Ganz so «instagrammable» wie angekündigt war der Medien- und Influencer-Anlass zum neuesten Schweizer Kinofilm «Acho» in Luzern nicht. Grund: Petrus hatte am Dienstag keine Lust und bescherte der Leuchtenstadt ein tristes Bild mit Regen und wolkenverhangenem Himmel.

Trotzdem haben sich zahlreiche Leute am Dienstagmittag vor dem KKL versammelt, um herauszufinden, was hinter dem Filmprojekt steht, das «zu den grössten Produktionen Schweizer Herkunft zählt», wie es in der Medienmitteilung heisst.

Schweizer Influencer-Star übernimmt Hauptrolle

Kurz gesagt: «Acho» ist ein Filmprojekt, das zweigleisig fährt. Auf der einen Seite realisiert Regisseur Markus Welter («Der Bestatter») mit Produzent Ditti Bürgin-Brook («Schellen-Ursli») eine Spielfilmkomödie. Auf der anderen Seite wird parallel dazu eine grossangelegte Social-Media-Kampagne gefahren, die den Film auch inhaltlich ergänzen soll. Der Fokus auf Instagram, Tiktok & Co. hat seinen Grund, denn der Hauptdarsteller von «Acho» ist Zeki Bulgurcu, seines Zeichens Entertainer, Betreiber der Instapage «Swissmeme» und einer der erfolgreichsten Schweizer Influencer.

«Für mich ist die Zeit gekommen, etwas Neues auszuprobieren und mich herauszufordern», sagt Zeki, der mit einem Tuktuk auf den Vorplatz des KKL gefahren wurde. «Auf Social Media habe ich den Zenit erreicht.» Nun werde es Zeit, der Schweiz eine neue Farbe zu geben. Und darum, eine coole Geschichte mit einer Botschaft zu erzählen.

Story bleibt noch unter Verschluss

Wovon handelt «Acho»? Über die konkrete Story geben die Macher nur wenig preis. Es geht um einen jungen Mann, der von Istanbul in die Schweiz reist, um seinen Vater zu suchen. Ein Roadmovie soll es werden, ein abendfüllender Spielfilm, der die multikulturelle Schweiz humorvoll und spannend zeigen will. Eine Komödie über Freundschaft, Liebe, Heimat und Integration. So weit, so schwammig. Wer Zeki und seine Sketches und Werbespots kennt, kann sich vermutlich ausmalen, wie die Tonalität des Films daherkommt. Oder?

Jein. Denn Zeki wird im Film nicht sich selbst oder eine Alter-Ego-Version davon spielen. «Der Film ist zwar eine Komödie, aber man wird auch einen emotionaleren Zeki sehen», verspricht der Entertainer. Damit seine Performance den nötigen Biss hat, nimmt der 32-jährige Basler Schauspielunterricht. Den wird er auch brauchen, weil neben ihm mit Annina Euling («Tatort», «Wilder») und dem deutschen Eugene Boateng («Tribes of Europa») gestandene Schauspielprofis vor der Kamera stehen.

Einige der Köpfe hinter «Acho». (v.l.n.r): Curaden-Inhaber Ueli Breitschmid, Produzent Ditti Bürgin-Brook, Mediensprecher Bruno Affentranger und Regisseur Markus Welter.
Einige der Köpfe hinter «Acho». (v.l.n.r): Curaden-Inhaber Ueli Breitschmid, Produzent Ditti Bürgin-Brook, Mediensprecher Bruno Affentranger und Regisseur Markus Welter. (Bild: cbu)

Luzern ist der Hauptschauplatz

Rund drei Millionen Franken soll der Film kosten. Einen Teil habe man bereits zusammen und 120'000 Franken sollen durch ein Crowdfunding reingeholt werden. «Damit wir keine Bank überfallen müssen», witzelt Zeki. Zu den prominenten Unterstützern des Projekts zählen bisher nebst dem Handyhersteller Oppo auch die Zahnpflegemarke Curaprox der Luzerner Firma Curaden mit Sitz in Kriens.

Wo wir schon bei Luzern und Umgebung sind: Die Crew hat die Stadt nicht ohne Grund für die Bekanntgabe des Projekts gewählt. Der Streifen soll in grossen Teilen auch in der Stadt Luzern und im Entlebuch gedreht werden. Womit die Zentralschweiz abermals Schauplatz für eine grössere Filmproduktion wird (zentralplus berichtete). «Für mich ist Luzern das Sinnbild für die Schweiz», sagt Regisseur Welter. «Ich habe schon zwei Filme hier gedreht und freue mich darauf, wieder hier arbeiten zu können.»

Noch ist geheim, welche Ecken der Stadt Luzern als Drehorte fungieren. Und das bleibt wohl auch so. Aus gutem Grund. «Zeki ist ein sehr bekanntes Gesicht», so Welter. «Er lockt viele Zuschauer an.» Und das sei für einen Filmdreh nicht immer förderlich.

Die Hoffnung auf den Gang ins Kino

Im August geht der Dreh los. Danach geht es Schlag auf Schlag weiter. Nach den rund zweimonatigen Dreharbeiten geht es in die Postproduktion. Und dann über den Zürcher Verleiher Prasesens Film im Frühjahr 2023 auf die Kinoleinwände. Wie will Zeki es schaffen, die Leute ins Kino zu bringen? Bisher sind seine Sketches und Memes gratis für alle auf kleinen Bildschirmen zu sehen.

«Ich werde ihnen sagen, hey, Leute, geht ins Kino», sagt er lachend und ergänzt: «Ich hoffe, dass wir die Leute mit der Geschichte und der Message hinter dem Film begeistern können.» Und natürlich auch über Teaser und Trailer – und einer gehörigen Portion Social Media.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Zeki Bulgurcu
  • Besuch des Medienanlasses
  • Medienmitteilung
  • Offizielle Crowdfunding-Seite

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Serien Junkie
    Serien Junkie, 25.05.2022, 09:31 Uhr

    Wird das Zecki dadurch lustiger? Nein! Aber Hauptsache wir haben nun künftig eine Lex-Netflix-Zwangsabgabe, dass ich mit einem verteuerten ABO mehr solch stumpfsinnige Schweizer Ergüsse mitfinanzieren kann.

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