In der Schüür wurde der beste Luzerner Song gekürt

«Das ist ja doch Playback»: Haubi Songs gewinnt Kick Ass Award

Haubi Songs – der Luzerner Nick Furrer – darf nun ein Jahr lang Wanderpokal Knut hüten. (Bild: ida)

Am Mittwochabend wurde in der Schüür der diesjährige «Kick Ass Award» vom Jugendradio «3fach» verliehen. Die Sause war legendär wie immer, gewonnen hat der Luzerner Sänger Haubi Songs. Neben den künstlerischen Würdigungen gab es aber auch Häme, tanzende Politiker und süsse Küsse.

Der höchste Luzerner trinkt Shots auf der Bühne und Bachelor Patric Haziri gibt «3fach»-Moderator Livio Carlin einen fetten Schmatzer auf die Lippen.

Nun ja, es ist die «etwas andere Award-Gala». Wir befinden uns in der Luzerner Schüür. Das Blau des Scheinwerferlichts zeigt weisse Fischernetze, die von der Decke hängen. Quallen und Fische sind darin.

Bereits zum 19. Mal kürt das Luzerner Jugend- und Kulturradio «3fach» den besten Luzerner Song. Die beiden «3fach»-Moderatoren Lea Inderbitzin und Livio Carlin führen das erste Mal durch den Abend. Damit treten sie in die Fussstapfen von David Roth und Andreas Gantner. Roth habe es bei den letzten Wahlen «ziemlich verkackt», so Carlin. «Darum machen wir das nun.»

In Neopren-Anzügen erscheinen er und Lea Inderbitzin auf der Bühne. Beide führen mit viel Wortwitz, Charme und Shots durch den Abend. Die diesjährige Verleihung steht unter dem Motto Erderwärmung, der Meeresspiegel ist gestiegen – deshalb das Blau, das Wasser und die Fische.

Weiterhin «haubi Songs»

Vergangenes Jahr räumte der Luzerner Rapper EffE den Award ab (zentralplus berichtete). Jeden Morgen trinke er jetzt Champagner, «man gönnt sich ja sonst nichts.» Dank dem Kick Ass Award sei er ein richtiger Star geworden. «Alles, was ich anfasse, wird zu Gold», so Rapper EffE, der das gesamte Siegergeld in Windeln und sein drittes Kind investiert habe. Nun muss er Wanderpokal Knut abgeben.

Von diesem Ruhm darf der Gewinner des diesjährigen Kick Ass Awards, Haubi Songs, nun träumen. Haubi Songs, das ist Nick Furrer. Und er hat laut dem Voting von «3fach» den besten Luzerner Song 2019:

Nicht mal der beste Song …

Nick Furrer erscheint mit einem Weinglas auf der Bühne, nimmt Pokal und Check entgegen. «Ich bin mega überrascht», sagt er. «Es ist ja nicht einmal der beste Song auf dem Album.» Und Carlin sogleich: «Was machst du jetzt mit diesen 3'000 Stutz? Haubi Songs?» Und Furrer: «Ja, sonst hätte ich ja 6'000 haben müssen.»

Furrer performt seinen Siegersong, säuselt ins Mikrofon: «Du luegsch mi a ond seisch du segisch super busy. Ech lueg di a ond dänk, du besch es super Büsi.» Mitten im Song hört er auf und fragt irritiert das Moderatoren-Duo: «Das ist ja doch Playback?» Carlin zuckt nur mit den Schultern, Furrer fährt fort.

Auch Blind Butcher dürfen einen Award entgegennehmen. Die Band gewinnt mit ihrem Album «Piss Me A Rainbow» den Preis für das beste Album.

Meerjungfrau Carlin eroberte sich einen Kuss

Zum ersten Mal wird dieses Jahr auch der «Sozial Pokal» verliehen. Carlin zieht sich in der Pause eine Perücke über, erscheint als Meerjungfrau Arielle, Lea Inderbitzin schlüpft in goldene Leggings und präsentiert ihren Sixpack als Neptun. Nun holen sie Bachelor Patric Haziri auf die Bühne.

Für einmal übergibt dieser (vorerst) keine Rosen. Die beiden Moderatoren werben um die Gunst des Bachelors – und was könnte romantischer sein, als die Poesie es jemals sein wird. Beide lesen dem «Bätschi» ein Gedicht vor.

Die Worte Inderbitzins «Drom geb mer die letscht Rose und s’geht nie meh toti Hose» überzeugen Haziri nicht, das Gedicht Carlins gewinnt. «Einfach so emotional, so gefühlvoll», schwärmt Haziri. Und er schreckt auch nicht davor zurück, Meerjungfrau Carlin mit einem Kuss zu belohnen. Wir haben das natürlich für die Ewigkeit festgehalten:

Ach, so romantisch war's! (Bild: ida)

Aber zurück zum wirklich Wichtigen. Feliciano Ponce wird für den besten Social-Media-Auftritt geehrt. Das, weil der amerikanische Hitproduzent Timbaland seine Stimme in einem Instagram-Video für einen Beat verwendet hat. Seht selbst, wie Timbaland im Video mit seinem Kopf zu der Stimme Ponces wippte:

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Wie es dazu kam? «Wenn du Glück hast, passiert das», so Ponce, bescheiden wie immer.

Auch die Stadt bekam ihr Fett weg

Doch auch dieses Jahr wurde wieder Häme verteilt. Der unbeliebte und altbekannte «Toro Embolado Award», mit dem jeweils der «Fauxpas des Jahres» ausgezeichnet wird, fällt der Umwelt- und Baudirektion der Stadt Luzern in die Hände. Grund dafür ist, dass sie die blau-weiss bemalten Randsteine wieder entfernen liess, nachdem FCL-Fans Anfang Dezember den Bundesplatz «verschönert» hatten (zentralplus berichtete).

Und wem kam die Ehre zuteil, den Award zu übergeben? Nun keine «kleine, junge Grüne», sondern «richtige Politiker», so Carlin. «Denn wer kann besser so einen Verkacker-Award vergeben, wenn nicht richtige Politiker?» Und so werden Kantonsratspräsident Josef Wyss und der Krienser Stadtpräsident Cyrill Wiget auf die Bühne gebeten.

Carlin: «Herr Josef Wyss, es ist mir persönlich eine Ehre, dass Sie hier sind. Sie sind höchster Luzerner – ich bin der Niedrigste, das trifft sich sehr gut.» Schallendes Gelächter. Auch Wyss und Wiget trinken Shots, «dabben» auf der Bühne. Und müssen einen Satz mit dem Englischen Wort «lit» bilden. Wenn etwas «lit» ist, ist etwas gut. Aber das wussten die beiden Herren ja nicht.

Wyss sagt – etwas unsicher aber dann doch laut genug: «Let me go!» Und Inderbitzin erwidert: «Ich meinte lit mit I.» Für Wyss war das ein Detail. Das Rennen für sich entscheidet aber Wiget («Also die Lampen hier sind alle LED.»).  

Josef Wyss und Cyrill Wiget scheuten in der Schüür vor Dance-Moves nicht zurück. (Bild: ida)
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