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Die Zwischennutzung Neubad macht einen weiteren Schritt. Der Vorplatz wird aufgehübscht. «Tschau grau» heisst das Projekt, welches von Corinne Küng initiiert wurde. Doch bis zur Eröffnung muss noch kräftig angepackt werden.
Die Sonne scheint, auf dem Vorplatz des Neubads sitzen unterschiedlichste Gäste beim Mittagessen. Studenten, Co-Worker, Familien und Freunde essen hier auf dem neu gestalteten Vorplatz. Er ist noch nicht ganz fertig, aber viele Optimierungen wurden bereits umgesetzt.
Von der Lage her ideal
Die Idee zur Aufwertung des Vorplatzes hatte die Praktikantin des Neubads, Corinne Küng. Im Rahmen ihres Studiums der Soziokulturellen Animation an der Hochschule Luzern war ein «partizipatives Praxisprojekt» vorgegeben. «Weshalb nicht etwas fürs Neubad aufziehen, das einen nachhaltigen Nutzen mit sich bringt?», dachte sie sich. Im Herbst entstand schliesslich die Idee, den Vorplatz aufzuwerten. Anfang des Jahres wurde das Projekt konkret und Helfer wurden gesucht. «Zuvor war der Vorplatz aussen vor», lacht Küng. Es sei kaum etwas investiert worden. Doch von der Lage her sei der Vorplatz des Neubads ideal gelegen. «Dieser Ort hat sehr viel Potenzial für das Quartier. Der nächste ähnliche Platz ist erst wieder das Helvetiagärtli.»
(Bild: jav)
«‹Tschau grau› ist auch im übertragenen Sinn gemeint. Es geht einerseits um die tatsächliche Farbe des Platzes und um eine gemütlichere Gestaltung, aber andererseits auch um eine vielfältigere Nutzung, mehr Leben und Aktion auf dem Platz», erklärt Küng.
Sie schätzt, dass durch die Aufwertung des Vorplatzes mehr Leute kommen werden. «Es werden nicht nur die Leute kommen, die wegen des Neubads da sind, sondern auch Leute, die es hier einfach schön finden und den Ort geniessen. Und es lädt auch ein, länger zu verweilen.»
Bis 90 Prozent Freiwilligenarbeit
Dank den guten Gastro-Einnahmen und der Unterstützung seitens der Mitglieder und Gönner geht es dem Neubad nach den kritischen Wintermonaten wieder besser. Betriebsleiter Dominic Chenaux sagt: «Dank Materialspenden sowie dem Einsatz unseres engagierten Teams, der Nutzenden und vieler Helfenden konnte das Projekt ohne Gelder der öffentlichen Hand realisiert werden.»
In der Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern nähere man sich an und die Wertschätzung gegenüber der Arbeit sei mittlerweile sehr gut spürbar.
Ein Gesuch, die Weiterführung des Projekts «tschau grau» betreffend, sei auch noch beim Kanton Luzern hängig.
«80 bis 90 Prozent waren Freiwilligenarbeit», betont Küng. Auch das Betriebsteam und die Gastro-Mitarbeiter zogen mit und investierten freie Stunden in den Vorplatz. Damit wurde fast ohne finanzielle Investitionen ein grosser Mehrwert für die Zwischennutzung geschaffen. «Und es spart nicht nur massiv Geld, es integriert die Leute auch – macht sie zu einem Teil des Projekts.»
Auch beim Material wurde aufs Budget und die Nachhaltigkeit geachtet. «Es wurde sehr viel recycelt. Holz, Stoff, Badewannen, sogar eine Waschmaschinentrommel. Den Stoff haben wir von Nachbarn und Bekannten, auch Ausschussware aus Wäschereien ist dabei.»
Fähnchen wie Plättchen
Ein Holzpodest vergrössert nun den Aussensitzplatz und durch die Erhöhung kann der Vorplatz auch als Bühne für akustische Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt werden. Über dem Platz wurden weisse Fähnchen gespannt. Diese spenden je nach Sonneneinstrahlung etwas Schatten und lassen den Platz gemütlicher wirken. Doch warum in Weiss? «Die Fähnchen sind an die Plättchen im Hallenbad angelehnt. Und ausserdem kann man sie so mit Lichtstimmungen verschieden einfärben.»
(Bild: zvg)
Der Veloständer wurde aufgehübscht, eine Feuerschale aus einer alten Waschmaschinentrommel gebaut und die grauen Pflanzenkästen werden gerade mit Holz eingefasst – bemalt von Theo Eifrig.
Aber nicht nur für die Grossen, sondern auch für die Kleinen wurde der Platz aufgewertet. «Wir haben einen Schnitzelplatz für die Kinder gebaut.» Jedoch ist er kein gewöhnlicher Spielplatz mit Spielgeräten. «Der Platz soll zum freien Spielen einladen, passend zum Neubad, welches auch selber mit Ideen und Inhalten gefüllt werden muss.» Und dies funktioniere auch bei den Kindern sehr gut.
(Bild: jav)
«Nun wird der Platz in den Betrieb integriert – eine zusätzliche bespielbare Fläche des Hauses, wenn man so will», sagt Küng. Und diese wird bald feierlich eröffnet. Am 6. Juni wird Küngs Praxisprojekt mit dem «Sommerfest» offiziell abgeschlossen – und das «Produkt» eingeweiht.
(Bild: jav)
(Bild: jav)
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