Holzschnitzer in der Brennerei

Diese Künstlerinnen arbeiten im Sommer öffentlich in Zug

Andrew Moncur Brady (links) und Daniel Gerhardt (rechts) machen Kunst im Les Deux Men an der Bahnhofstrasse 28, von Inhaber Silvio Bischof (Mitte). (Bild: zvg)

Im Sommer werden zehn Künstlerinnen in der Stadt Zug öffentlich ihre Werke entwickeln. Das Tandem-Projekt wird von der Stadt und dem Kanton mitfinanziert.

Wenn der Pianist im Brautmodegeschäft komponiert – so berichtete zentralplus über das Zuger Pilotprojekt «Tandem Kulturraum Zuger Innenstadt» (zentralplus berichtete). Es geht darum, Künstlerinnnen Läden und Geschäftsfächen in der Innenstadt zur Verfügung zu stellen. Der schöpferische Prozess hinter einem Werk oder einer Darbietung wird so für Besucherinnen zugänglich und erlebbar gemacht, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.

Vom 1. Juni bis 1. Juli 2023 arbeiten Kulturschaffende in zehn Läden und Lokalen der Zuger Innenstadt. An der Finissage präsentieren die Künstlerinnen entweder ihr fertiges Werk, ihre fertige Darbietung oder ein Work-in-Progress.

Eine Jury hat im Anschluss an die Ausschreibung zehn Tandems ausgewählt, die finanziell unterstützt werden. Finanziert werden das die Stadt Zug, der Kanton Zug, die Ernst Göhner Stiftung, die Beisheim Stiftung sowie die Landis & Gyr Stiftung.

Folgende Projekte sind geplant:

  • Luz Maria Molinari wird im Schaufenster von Soulgasoline an der Grabenstrasse1 eine interaktive Kunstplattform schaffen. Das Publikum kann in der «Kunst-Hot-Line» direkt mit der Künstlerin und Designerin sprechen selbst gestalterisch aktiv werden oder als «Kunst-Voyeur» die Entstehung der Werke und Produkte mitverfolgen.
  • Matthias Moos untersucht die Produktionsprozesse der Confiserie Speck in der Schaubäckerei an der Industriestrasse 70. Der Medienkünstler sammelt und verfremdet digitales Material von Dingen wie dem Kristallisationsprozess von Zucker, von Rührprozessen für Schokolade oder er versucht wortwörtlich, dem Aufgehen von Teig zuzuhören.
  • Die drei Comedians Andaleeb Lilley, Raquel Forster und Caro Knaack zeigen in der Osteria im Hof an der Zeughausgasse 18 ihren Stand-Up-Comedy-Prozess – von der Themenfindung über das Schreiben und Ausarbeiten bis hin zur Vorführung.
  • Ronja Römmelt geht im Grand Café an der Bahnhofstrasse 22 auf Recherche. Sie untersucht mit Gästen, wie sich unsere Interaktionsmuster seit der Corona-Pandemie verändert haben. Wen und was berühren wir heute anders? Das künstlerische Schaffen von Ronja Römmelt umfasst Videoarbeiten, partizipative Performances und Installationen.
  • Andrew Moncur Brady und Daniel Gerhardt schaffen ein Stück Zug auf Leinwand und Textil im Les Deux Men an der Bahnhofstrasse 28. Sie kombinieren Porträts mit Eindrücken der Stadt. Aus den Kompositionen entsteht dann eine Zuger Kleider-Kollektion.
  • Julian Wasem gibt einen Einblick in den Gestaltungsprozess mit Virtual Reality im Doodah an der Metallstrasse 9. Inspiriert von der Zuger Subkultur gestaltet und produziert er Vasen. Die Vase hat sich den gesellschaftlichen Veränderungen stets angepasst und verwischt die Grenze zwischen Kunst und Design.
  • Roma Inderbitzin lässt sich von der Vielfalt des Angebotes im Variantikum an der Baarerstrasse 23 inspirieren und überträgt Formen und Texturen in Handarbeit in Porzellan, dem weissen Gold. Dünnschichtig hochgebrannt, verglast Porzellan und wird durchschimmernd.
  • Während das Publikum miterlebt, wie die Goldschmiedin Anna Andrén an einem neuen Schmuckstück arbeitet, übernimmt der Musiker Beat Unternaehrer die entstehenden Arbeitsgeräusche und komponiert daraus Klanglandschaften im Atelier von Jewels by Anna Andrén an der Zeughausgasse 13.
  • Der Holzbildhauer Daniel Züsli schnitzt, inspiriert vom Destilliervorgang bei Heiner’s Destillate an der Hofstrasse 9. Seine Aufmerksamkeit liegt auf den kleinen, von einem Zedernstamm weggeschnittenen Teile. Wie beim Destilliervorgang reduziert er den Stamm immer weiter. Die entstehenden Holzspäne werden am Ende selbst nochmals zu Schnaps reduziert.
  • Sira Trinkler zeichnet im Gnuss Buur an der Grabenstrasse 9. Dort können Besucherinnen und Besucher mitverfolgen, wie mit viel Geduld und Präzision aus Bleistift und Kohle ein hyperrealistisches Werk, Strich für Strich entsteht. Das Team macht sich für mehr Achtsamkeit bei Konsum und Rezeption stark.
Verwendete Quellen
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