«Das Sex Stück» – das erwartet dich im Zelt auf dem Inseli

Ein wunderschönes Zelt steht auf dem Inseli – direkt am Ufer des Vierwaldstättersees in Luzern. «Das Sex Stück» ist gross daran zu lesen. Was steckt dahinter? zentralplus verrät es dir.

Autor

Daniel Klein

Wow! Für eine Theaterproduktion hat man hinter der Dreifach-Voliere extra ein Zelt aufgebaut. Dies nur für ein Stück. Die Neugierde ist gross. Was hat es auf sich mit dem Thema aller Themen? Wir mussten unbedingt hin, um zu sehen, was da los war.

Glitzer, Glitzer!

Die Schweizer Performerin Beatrice Fleischlin entwickelte gemeinsam mit der deutschen Radio- und Fernsehjournalistin Nina Hellenkemper «Das Sex Stück», eine performative Revue. Da kommen bösartige Texte sowie überraschende Songs zur Sprache. Die neunköpfige Crew bildet sich aus einem Schweizer und einem deutschen Ensemble. Sieben Darstellerinnen und zwei Musiker unterschiedlichster sexueller Couleur spielen für uns.

Sanfte Intromusik tönt vom Eingang, und die Gäste nehmen Platz. Genau 75 an der Zahl können im schön eingerichteten Zelt sitzen. Man geniesst die Aussicht auf einen roten Vorhang, eine kleine Box und ein kleines musikalisches Set. Drei Kameras sind auf die Bühne gerichtet. Kurz nach 20 Uhr beginnt das Spektakel.

«Das Sex Stück» spricht über Sex, unverblümt und lustvoll

Wir werden direkt von allen Protagonistinnen singend begrüsst. «Manage frei» verkündet Oriana Schrage nach dem ersten Song. Schlag auf Schlag folgen kleine Stories, schauspielerische Einlagen und Lieder. Sex wird mit dem Konsum von Kaffee verglichen, und bekannte Melodien werden neu vertont. Kleine Fehler oder Holperer werden lässig überspielt. Pausen werden gesetzt, beispielsweise bekommen wir im Dunkeln ein erotisches Gedicht vorgetragen.

Man erklärt uns ausserdem die Entstehung des Vibrators. Vieles bringt uns zum Lachen, aber auch zum Nachdenken. Kurzweilig ist und bleibt es aber den ganzen Abend über.

Fällt der Vorhang oder nicht?

Spannend ist auch die Darbietung mit der künstlichen Intelligenz. Jene kommt als Sexroboter heraus und wird per App gesteuert. Ziemlich real und wohl näher an der Gegenwart, als manch einem lieb ist. Diverse Aspekte des Geschlechtsverkehrs mit all seinen Facetten werden beschrieben. Das Thema Prostitution oder käufliche Liebe thematisiert die Gruppe leider nicht. Die Mühe, vor allem bei den Choreografien und dem Gesang, beeindruckt dafür umso mehr.

Auch die Akustik im Zelt ist besonders bei den Liedern eins a. Toll gemacht. Generell sehen wir das Stück aber nicht nur als Abhandlung zum Thema Sex. Vielmehr zeigt es auch, was Freundschaft bedeutet und wie man das Leben feiern soll. Ob denn der grosse rote Vorhang noch innerhalb der 90-minütigen Unterhaltungsshow fällt, kannst du selber noch bis einschliesslich 8. Mai auf dem Inseli erfahren.