«Wir haben bewusst nicht viel Werbung gemacht»

Das Neustadt-Strassenfest ist heuer auf Rädern in Luzern unterwegs

Lea Inderbitzin (links) und Melanie Reber sonnen sich im Partyvan des Neustadt-Strassenfestes. (Bild: cbu)

Das Neustadt-Strassenfest findet heuer in einer neuen Form statt. Anstelle eines klassischen Festbetriebs tourt es auf Rädern durch die Stadt Luzern und hält an geheimen Standorten. Der Startschuss fiel aber leiser aus als geplant.

Sommer, Sonne, Party. Die Coronamassnahmen wurden gelockert, Partys sind wieder im Rahmen der Möglichkeiten durchführbar. Wie einige andere Events, findet dieses Jahr auch das Neustadt-Strassenfest wieder statt. Zum vierten Mal seit Bestehen. Ganz im Normalzustand wird die Sause heuer aber nicht abgehalten. Dezentral soll diesjährige Ausgabe sein. An vier verschiedenen Orten. Welche das sind? Ein Geheimnis. Bekannt war lediglich der Ausgangspunkt: der Eisenplatz im Tribschenquartier. Wir haben uns umgesehen.

Auf dem Kiesfeld steht ein weisses Zelt. Ein schwarzes Banner lässt von Weitem her erahnen, was hier stattfindet: «Neustadt-Strassenfest». Die Feier steigt aber nicht etwa im Zelt, sondern im Van, der direkt daneben steht. Dekoriert ist er wie eine Disco aus den frühen 90ern, komplett mit weissen Luftballons, rosa Lametta und funkelnder Isolierfolie. Er bildet das Zentrum des Fests und ist DJ-Table und Bar in einem.

Die Idee hinter der Übung: Das Fest soll heuer coronakonform durchgeführt werden. Um grosse Menschenmengen verhindern zu können, düst der Van nach einem ersten Set durch die Stadt Luzern und macht an weiteren, im Vorfeld geheim gehaltenen Orten Halt. Interessierte können via Website direkt verfolgen, wo das Partymobil gerade herumkurvt. Im Zweistundentakt disloziert die Fete. Jeweils um 16, 18 und 20 Uhr taucht er am neuen Spielort auf.

Ruhiger Start

Um eine zu grosse Menschenansammlung muss man sich eine halbe Stunde nach Start des Fests auf dem Eisenplatz aber noch nicht sorgen. Auf dem Areal sind um die vierzig Leute verteilt, darunter auch Familien mit Kindern. Das Wetter ist herrlich, die Leute drängen sich noch in den Schatten. Aus dem Van sprudelt Panflötenelektro, aber in gemässigter Lautstärke.

Um 14.30 Uhr werden die Gäste dann informiert, dass es mit der lauten Sause vorerst noch nichts wird – weil auf dem Areal direkt daneben gerade eine Trauung stattfindet und man aus Respekt gegenüber dem Brautpaar auf zu laute Musik verzichtet. Für die anwesenden Gäste scheint das kein Problem zu sein, es wird gemütlich getrunken und geplaudert, die Kinder erkunden die Umgebung.

In der Stadt unterwegs

Bei den Betreibern hält sich die Enttäuschung über den ziemlich leisen Startschuss ebenfalls in Grenzen. Sie haben noch drei weitere mögliche Standorte, an denen sie lossounden können. «Das Gros der Gäste wird tendenziell eher am Abend erwartet», sagt Lea Inderbitzin vom OK. Pro Standort rechnet das OK, das sich aus Vertretern der IG Kultur zusammensetzt, mit rund 100 Besuchern. «Wir haben bewusst nicht viel Werbung gemacht.» Auch, um die bereits erwähnten Menschenansammlungen zu vermeiden. Sollten sich dann doch zu viele Leute an einem Ort einfinden, «machen wir den Van zu und fahren weiter», sagt Mitorganisatorin Melanie Reber lachend.

Musikalisch wird den Besuchern im Verlauf des Tages diverses geboten. Von DJs über Hip-Hop zum Einzelgitarristen sei vieles vertreten. Das mobile Neustadt-Fest ist am Samstag noch bis 20 Uhr unterwegs. Dann steuert es den letzten Halt auf der Tournee an – die natürlich an dieser Stelle nicht verraten wird. Und dann dürfte es auch bedeutend festlicher zugehen als noch zu Beginn.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon