Als Ehrengast beim Fritschi-Zug

Das erste Mal! Basler Zünftler erlebt Urknall

Andreas Brütsch (links) freut sich mit Fritschivater Carlo De Simoni auf den bevorstehenden Urknall. (Bild: zvg)

Die Lozärner Fasnacht 2023 ist offiziell eröffnet. Inmitten der tanzenden Fötzeli findet sich dieses Jahr ein Ehrengast aus Basel: Andreas Brütsch, Meister der 774 Jahre alten Zunft zu Metzgern. Er erlebt heuer seinen ersten SchmuDo.

Ein ohrenbetäubender Knall, Feuerwerk und die Fritschifamilie gleitet über das Luzerner Seebecken. Der Zug geht zum Kapellplatz, der wenig später in 210 Kilogramm Fötzeli getaucht wird. Ausgelassene Stimmung, Brüele: Die Lozärner Fasnacht 2023 ist eröffnet.

Und mitten unter den vielen Konfetti-Herzen feiert heuer der Basler Andreas Brütsch als Ehrengast. Seines Zeichens Meister der Basler Zunft zu Metzgern, gegründet im Jahre 1248. Was der Basler an der Fasnacht der Konkurrenz macht, noch dazu als Ehrengast im Fritschi-Zug?

Aus Jux wurde Ernst – beziehungsweise eine Einladung

So viel vorab: Mit dem Vorhaben einer Projektgruppe, die Lozärner Fasnacht analog der Basler zum Unesco Weltkulturerbe zu machen, hat der Besuch nichts zu tun (zentralplus berichtete). Er sei nicht etwa hier, um den Luzernern hier Tipps diesbezüglich zu geben. Sondern aus einer Reihe von Zufällen.

«Das ist letztes Jahr in Zürich am Stützlimal des Stürzlifons zustande gekommen», wie er am Telefon schildert. Er sei damals per Zufall neben alt Fritschi-Vater Viktor M. Giopp gesessen. «Aus Jux habe ich zu ihm gesagt, das wäre doch mal was, als Basler an die Luzerner Fasnacht.» Er habe auch gar keinen grösseren Hintergedanken gehabt. Doch Giopp habe ihn beim Wort genommen – weshalb er nun in diesem Jahr dabei ist.

«Jede Fasnacht hat etwas Spezielles an sich.»

Andreas Brütsch, Meister der Zunft zu Metzgern

Er selbst war noch nie an der Luzerner Fasnacht. «Das wird mein allererstes Mal, eine totale Premiere!» Was ihn am Besuch reizt? Er sei selbst aktiver Fasnächtler in Basel. «Es ist natürlich immer interessant, wie es in anderen Städten zu und her geht.»

Seine Highlights: Urknall und Fötzeliregen hautnah erleben

Worauf er sich besonders freut? «Ich freue mich wahnsinnig auf den Urknall und den Fötzeliregen. Bisher habe ich die nur im Fernsehen gesehen.» Fühlt er sich als Basler denn überhaupt wohl bei der eher chaotischen Lozärner Fasnacht? Brütsch lacht und sagt: «Absolut, kein Thema. Wir Basler können auch festen.»

Denn die Basler und die Luzerner Fasnacht könne man auch gar nicht vergleichen. «Im positiven Sinne», wie Brütsch sagt. «Jede Fasnacht hat etwas Spezielles an sich.» So habe die Luzerner Fasnacht viel mehr Guuggenmusigen und auch eine ganz andere Art von Kostümen und Masken. Die Basler Fasnacht hingegen sei vor allem für ihre traditionellen Trommeln und Pfeifen bekannt.

Zünfte sind nicht gleich Zünfte

Zudem sei einer der grössten Unterschiede das Zunftwesen. Denn Basel habe viel mehr Zünfte, die meist auch älter und traditioneller seien. Und weiter: «Eine Zunft in Basel hat überhaupt nichts mit der Fasnacht zu tun.» Es sei reiner Zufall, dass er als Meister der Zunft zu Metzgern auch Fasnächtler sei.

Mit dem ursprünglichen Handwerk hätten zwar auch die meisten Basler Zünfte nicht mehr so viel zu tun, wie Brütsch einräumt. Er selbst ist auch kein Metzger, sondern ein Projektmanager, der über seine Familie in die Zunft geraten ist. «Vieles ist heute reine Nostalgie.» Aber schnell fügt er an: «Aber auch eine schöne Tradition.»

Und in diesem Jahr lernt er eine grosse Luzerner Tradition kennen – oder zumindest den ersten Tag davon. Ob ihm so viel Fasnacht im Jahr denn nicht verleide? Ohne zu zögern, antwortet er: «Nein, von der Fasnacht kann man nie genug haben!»

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