Direktor ist schwer erkrankt

Blue Balls Absage: Das sagt Urs Leierer

Die prägende Figur des Blue Balls, Urs Leierer, ist schwer erkrankt – und setzt sich nun mit aller Kraft für eine Nachfolgelösung ein.

Diesen Freitag würde das Blue Balls eigentlich starten – doch es ist abgesagt, weil der Direktor Urs Leierer im März schwer erkrankte. Nun äussert er sich erstmals.

Ob und wie es mit dem langjährigen Festival weiter geht, steht noch in den Sternen. «Ich versuche das zu machen, was in meiner Kraft steht, damit das Blue Balls wieder stattfindet», sagt Urs Leierer im Regionaljournal Zentralschweiz.

Der Veranstalter, der Verein Blues Session, steht neu unter der Leitung von Thomas «Gisi» Gisler (zentralplus berichtete). Er war viele Jahre lang der Leiter des Kulturhauses Schüür und danach Programmchef des Blue Balls (zentralplus berichtete).

Gemäss Leierer ist der Verein derzeit mit der Stadt und weiteren Partnern dabei, die Zukunft des Festivals zu klären. Weiter sei eine ausserordentliche Generalversammlung des Vereins geplant. Im September wolle man dann informieren.

Urs Leierer war und ist die prägende Figur

Nach zwei Jahren ohne Blue Balls hatten sich dieses Jahr viele Luzerner auf das Festival gefreut. in wesentlicher Teil des Programm war bereits bekannt – so wären dieses Jahr unter anderem James Blunt, Emeli Sandé, Passenger oder die Söhne Mannheims aufgetreten. Doch eine schwere Erkrankung des Festivaldirektors zwang die Organisatoren zur Absage (zentralplus berichtete).

Urs Leierer gehörte 1992 zu den Gründern des Blue Balls – und er hat das Festival in dieser Zeit sehr geprägt. Von aussen wirkte es fast wie eine One-Man-Show. Dass die Organsiation so stark von der Person Urs Leierer abhängt, wurde nach der Absage von verschiedener Seite her kritisiert.

Grosse Konzerte waren defizitär

Der Verein Luzerner Blues Session kündigte im März an, dass das Festival nächstes Jahr mit neuem Konzept und unter neuer Struktur durchgeführt wird. Das ist auch eine Chance. Die Anziehungskraft des Blue Balls ist immens. Das Ambiente um das Seebecken einmalig und das Programm handverlesen.

Trotzdem gab es in den letzten Jahren immer wieder finanzielle Probleme. Das KKL ist für Pop-Konzerte zu teuer, das Ambiente im Luzerner Saal nicht optimal, die Konzertgagen haben jegliche Relation verloren, und die Konkurrenz ist riesig (zentralplus berichtete). Die grossen Konzerte waren deshalb in den letzten Jahren «schwerst defizitär».

Mehrfach klagte der Direktor über zu wenig Unterstützung für sein Blue Balls. Bereits 2019 machte Leierer klar, dass eine Million Franken hermüsste, um die Organisation in eine neue Stiftung zu überführen. Ansonsten sei das Blue Balls in der heutigen Form Geschichte (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Radio-Sendung Regionaljournal Zentralschweiz
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


2 Kommentare
  • Profilfoto von ben
    ben, 22.07.2022, 16:53 Uhr

    Gute Besserung, Herr Leierer. Sie haben es wirklich geschafft, ein grossartiges Festival in Luzern aufzubauen. Schade, dass Sie es nicht geschafft haben, ein funktionierendes Team rund um sich aufzubauen! Es kann und darf wohl nicht sein, dass dieses Festival nur mit Ihnen als «Ansager» stattfinden kann!

    👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Daniel Saner
      Daniel Saner, 18.09.2022, 23:09 Uhr

      Aus früheren Berichten ging hervor, dass über die letzten Jahre tatsächlich ein Team aufgebaut wurde um das Festival weniger von einer einzelnen Person abhängig zu machen. Leider war die Organisation nach der zweimaligen pandemiebedingten Absage dann aber gezwungen, das Team radikal wieder zu verkleinern. Das aufgebaute Personal musste fast komplett entlassen werden. Es klang damals sehr danach, als wäre es wirklich der letzte Weg gewesen, das Festival finanziell noch zu retten. Ansonsten wäre esl 2022 wohl schon von vorneherein kein Thema mehr gewesen.

      Auch ich wünsche Herrn Leierer das Beste und eine gute Genesung. Ich muss schon sagen, dass seine Ansagen und Verabschiedungen auf der KKL-Bühne auch ein definierendes Element des Festivals geworden sind 😊 er hat etwas Grossartiges auf die Beine gestellt und über die Jahrzehnte nicht nur mir unzählige fröhliche Stunden beschert. Ich hoffe, 2023 wieder ein blaues Festival in Luzern besuchen zu dürfen, wie auch immer es aussehen wird!

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon