Musikfest auf dem Sonnenberg ist zurück

B-Sides Festival ist nach Corona teurer und diverser

Nach Corona folgt der Festival-Sommer: Auf dem Krienser Sonnenberg findet wieder das B-Sides-Festival statt. (Bild: Sam Aebi)

Diesen Sommer pilgern Musik- und Kulturfreunde wieder auf den Krienser Sonnenberg: Das B-Sides Festival 2022 findet vom 16. bis 18. Juni statt. Nach zwei Jahren Corona-Pause warten nebst vielen Konzerten auch höhere Preise.

Drei Tage lang gibt es auf dem Sonnenberg im Sommer Musik zu entdecken, die in den kommerziellen Radios kaum je gespielt werden. Corona machte den letzten zwei Ausgaben des B-Sides-Festivals einen Strich durch die Rechnung (zentralplus berichtete).

Stumm blieb es trotzdem nicht: Seit Ende 2021 ist ein neues Duo für das musikalische Programm zuständig, Dominika Jarotta und Jennifer Jans (zentralplus berichtete). Am Dienstag zeigen sich die Früchte ihrer Arbeit: Sie geben das Programm für das B-Sides Festival 2022 bekannt. Zwei Drittel der Musikerinnen kommt aus der Schweiz, ein Drittel aus dem Ausland.

Im dritten Anlauf zum Warm-up-Programm

Bereits 2020 war eine Zusammenarbeit zwischen der deutsch-bulgarischen Pianistin, Sängerin und Komponistin Lisa Morgenstern sowie Joan Seiler und Martin Schenker von Jon Hood angedacht. Das soll nun am 19. Mai als Warm-up-Veranstaltung in der Johanneskirche Luzern nachgeholt werden. Für ihr gemeinsames Konzertprogramm weilen sie im Mai in einer Südpol-Residenz.

Am 10. Juni spielt die Basler Songwriterin Anouchka Gwen bei der 3Fach-Volière auf dem Inseli. Und am 15. Juni zeigt das Poolkino im Neubad den Film «Jackie». Der Film handelt von der Frau des getöteten US-Präsidenten John F. Kennedy. Dazu hat Mica Levi (Micachu) den Sountrack produziert, wofür sie für einen Oscar nominiert wurde. Am darauffolgenden Tag steht Levi als Produzentin von Tirzah auf der Bühne.

Sechs «alte» und zahlreiche neue Acts

Im Festivalprogramm sind sechs Acts dabei, die eigentlich bereits 2020 und 2021 auftreten sollten: Kush K, Blind Boy De Vita, Omni Selassi, KT Gorique sowie Nuggets. «Es macht nicht in jedem Fall Sinn, Acts aus den Vorjahren zu übernehmen», sagt Mediensprecher Dominik Unternährer dazu. Nicht alle Künstler seien diesen Sommer auf Tour oder noch mit einem aktuellen Release spannend für die diesjährige Ausgabe.

«Emotional waren die letzten Jahre nicht einfach und auch finanziell war der Leerlauf mit Aufwand verbunden», so Unternährer. Es sei deshalb eine grosse Herausforderung, die Ausgabe 2022 so zu planen, dass sie finanziell aufgehe. «Eine Herausforderung ist zudem, unsere Helferinnen und Helfer nach dieser langen Pause wieder für eine Mitarbeit zu begeistern.» Er ist aber sehr zuversichtlich, dass das Festival reibungslos über die Bühne gehe.

Vielfältiges Festivalprogramm

Den Auftakt am Donnerstag macht das Trio um die britische Künstlerin Tirzah. Sie tritt mit den Produzenten Mica Levi (Micachu) und Coby Sey auf. Ebenfalls aus dem Ausland reist Moor Mother an. Die amerikanische Poetin, Musikerin und Künstlerin Camae Ayewa ist vor allem bekannt für ihre sehr politischen Texte. Mit Kush K, Omni Selassi und Hanreti eröffnen auch mehrere Schweizer Bands das Festival. Letztere präsentiert ihr neues Konzeptalbum «Afterdark».

Am Freitag steht Moor Mother abermals auf der Bühne. Diesmal jedoch gemeinsam mit den Bandkollegen vom Free-Jazz-Kollektiv Irreversible Entanglements. Zum Line-up zählen am Freitag auch internationale queere Künstler: Benedik Giske aus Norwegen und Authentically Plastic aus Uganda. Mit Soukey und KT Gorique ist auch die Schweizer Hiphop-Szene am Festival vertreten.

Besonders viel Rampenlicht bekommt die Berliner Musikerin Zooey Agro. Sie ist mit vier verschiedenen Musikprojekten am B-Sides zu Gast: mit Tommy Lobo, 13 Year Cicada, Rahel’s and Zooey’s Fat Stretch und Trillion Tapeman.

Der Samstagnachmittag steht wie bis anhin im Zeichen der Familie. Für musikalische Unterhaltung sorgen El Ritschi, Do you disco?, King Pepe & The Queens und Soundrevier. Zudem werden verschiedene Workshops von Radio 3Fach, Pfasyl, Buttomat und Tschuttiheftli angeboten. Nach dem Familienprogramm geht es musikalisch weiter. Den Abschluss machen unter anderem die diesjährigen Gewinner des Salzburger Stiers, Fatima Moumouni und Laurin Buser.

Preise leicht erhöht

Nebst der musikalischen Vielfalt fällt ein anderer Punkt ins Auge. Das B-Sides Festival 2022 hat seine Preise um bis zu 21 Prozent aufgeschlagen. Während Musikliebhaber für den Tagespass bislang 55 Franken zahlten, müssen sie neu 57 bis 67 Franken hinblättern. Noch markanter ist der Preisaufschlag für die Zwei- und Dreitagespässe. Ein Zweitagespass kostet neu 102 bis 112 Franken statt 90 Franken. Für das volle Festivalprogramm zahlen die Besucherinnen nun 142 Franken, während es in den Vorjahren noch 130 waren.

Darauf angesprochen, erklärt Unternährer den Zuschlag mit dem finanziellen Loch, das die Absagen in die Festivalkasse gerissen haben. «Damit gewährleisten wir, dass wir beispielsweise weiterhin auch faire Gagen bezahlen können.» Zudem seien die Ticketpreise im Vergleich mit anderen Festivals immer noch sehr moderat.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung B-Sides Festival 2022
  • Ticket-Preise B-Sides Festival 2019 und 2018
  • Schriftlicher Austausch mit Dominik Unternährer, Medienverantwortlicher B-Sides-Festival
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