Kulturateliers im Sommer bei der Ufschötti

Apothekergärtli: Diesmal will es Luzern besser machen

Lauschige Lage bei der Ufschötti, doch die Ateliers im Apothekergärtli blieben letztes Jahr meistens geschlossen. Dennoch wird das Projekt auch dieses Jahr fortgeführt. (Bild: Ida)

Auch dieses Jahr wird das Apothekergärtli bei der Luzerner Ufschötti umgenutzt. Fiel das Engagement der Kulturschaffenden letzten Sommer im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser, will man es bei der Stadt bei der zweiten Austragung nun besser machen. In der Nacht bleibt das Gelände aber auch zukünftig geschlossen.

Mit Holzhütten gegen den Drogenkonsum: So lautete das Rezept der Stadt Luzern letzten Sommer beim Apothekergärtli. Auf dem Dach der Bootshalle bei der Ufschötti sollten während der Sommerwochen Kulturschaffende Ateliers betreiben und so für Ruhe sorgen. Immer wieder musste die Polizei zuvor wegen Vandalismus und illegalen Drogenkonsums ausrücken; Anwohner beklagten sich zudem über Nachtruhestörungen.

Zwei statt fünf Buchungen

Allerdings verfing das Konzept «Pinsel gegen Spritzen» zu Beginn nur bedingt: Vier von fünf Interessierten hatten ihre Holzhütte gar nie bezogen, und auch der fünfte Kunstschaffende bekam nach wenigen Tagen nasse Füsse (zentralplus berichtete). Dass die Bilanz des Kulturgärtli genannten Projektes nicht gänzlich verhagelt wurde, ist der zweiten Hälfte des sechs Wochen dauernden Versuchs zu verdanken. «Am Ende konnten wir knapp die Hälfte der geplanten Nutzung abdecken. Es kam zu zwei fixen Buchungen und Einzelnutzungen durch die bildende Kunst», sagt der städtische Sicherheitsmanager Christian Wandeler gegenüber zentralplus.

Das Apothekergärtli auf dem Dach der Motorboothalle bei der Ufschötti.
Das Apothekergärtli auf dem Dach der Motorboothalle bei der Ufschötti. (Bild: Andreas Busslinger / AURA)

Positiv sei die Bilanz vor allem aus Sicht der Anwohnerinnen ausgefallen. Kein Wunder: Das Gelände wurde in der Nacht mit einem Zaun abgesichert und durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Also eigentlich das Gegenteil der angestrebten Belebung. «Der Platz ist wie ein Adlerhorst und schlecht einsehbar. Daher würde es wenig bringen, mehr Beleuchtung zu installieren» sagt Wandeler. Viel eher müsste man mehr Durchmischung mit sozialer Kontrolle haben.

Doppelte Laufzeit und Ferienpass

Dies versucht man dieses Jahr mit einer Verlängerung auf die doppelte Laufzeit, also von Juni bis August 2022. Angesichts des mangelnden Interesses des kostenlosen Angebotes im Jahr 2021 mag die Verlängerung des Projektes etwas überraschen. «Wir glauben weiterhin daran, dass man den Platz durch eine Belebung bei der Bevölkerung beliebter machen kann», ist der städtische Sicherheitsmanager überzeugt. Man gehe schwer davon aus, dass das Angebot diesmal besser genutzt werde.

Doch wie soll das Angebot konkret aussehen? Im Mittelpunkt steht wiederum das Kulturgärtli. Dieses umfasst vier Ateliers, die von morgens bis abends um acht Uhr bespielt werden können, häufig auch nur stundenweise. Eine Anmeldung eines letztjährigen Teilnehmers sei schon eingegangen. Während gut vier Wochen wird ausserdem der Verein Bildwerk im Rahmen des Ferienpasses tägliche Workshops anbieten. «Das könnte auch andere Interessenten animieren, mitzumachen» hofft Wandeler.

Holzhütten mit Stromanschluss

Die angebotene Infrastruktur bleibt jedoch überschaubar: Für die Kunstschaffenden stellt die Stadt Luzern vier der sonst an Weihnachtsmärkten zum Einsatz kommenden Holzhütten zur Verfügung. Diese dienen als Materiallager oder als Verkaufsort für Produkte. Neu verfügen die Hütten zwar über Strom, Internet ist nicht vorhanden.

Insgesamt stehen vier dieser Ateliers oder Verkaufsstände zur Verfügung.
Insgesamt stehen vier dieser Ateliers oder Verkaufsstände zur Verfügung. (Bild: Ida)

Das Angebot richtet sich damit eher an die bildende Kunst und ist für die Kulturschaffenden weiterhin gratis. Das Gelände wird auch diesen Sommer mit einem Gitterzaun gesichert und durch Sicherheitspersonal überwacht. Das Projekt wird zusammen mit der IG-Kultur durchgeführt, bei der sich Interessenten melden können.

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