Wanne an der Decke schützt Exponate vor Regen

Am Zuger Kunsthaus blättert der Putz

An der Aussenmauer blättert der Putz: Die Sanierung des Kunstmuseums kostet 1,2 Millionen.

(Bild: lha)

Das Kunsthaus Zug rostet, und es tropft durch die Decke: Eine Sanierung ist dringend nötig und kostet einen Batzen Geld. Wie kam es dazu?

Nein, 1,2 Millionen Franken sind kein Betrag, den man rasch mal so zusammenkratzt. Genau das sollte das Kunsthaus Zug aber tun: Die Sanierungsarbeiten am Haus seien dringend, bestätigt Aldo Caviezel, Leiter des Zuger Amtes für Kultur. «Die Jalousien müssen unter anderem erneuert werden, die Fensterfront im Erdgeschoss rostet unter der Erde, die Aussenmauer sollte renoviert werden und das Dach.» Jedenfalls Teile des Dachs, denn da regnet es schon länger rein.

Bis Ende 2014 spekulierte das Kunsthaus Zug nämlich noch auf einen Umzug. Nun ist aber klar: Das Kunsthaus bleibt wo es ist. Während der unsicheren Zeit blieben aber einige Arbeiten liegen. Roland Bruhin, Präsident der Stiftung «Freunde des Kunsthauses Zug», der auch das Haus gehört, formuliert es so: «Das sind nun einfach Unterhaltsarbeiten, die während den Gesprächen über einen Umzug nicht gemacht wurden oder nicht in diesem Umfang, wie es nötig gewesen wäre.» Und bis klar war, ob sich die Sanierung des Gebäudes vor einem Umzug überhaupt noch lohnt, musste eine an die Decke geschraubte Wanne die Ausstellungsstücke vor Tropfen schützen.

Die an die Decke geschraubte Wanne schützt die Werke vor Tropfwasser vom Dach.

Die an die Decke geschraubte Wanne schützt die Werke vor Tropfwasser vom Dach.

(Bild: lha)

Auch die Sicherheit leidet

Die Schäden am Haus hätten sich während dieser Zeit aber nicht verschlimmert, meint Roland Bruhin. «Die Investitionen wären einfach in kleineren Etappen fällig gewesen. Einige Dinge hat man hinausgeschoben, sodass jetzt alles gleichzeitig fällig ist.» Beispielsweise die Lichtanlage im Museum. Diese sei bereits so sehr in die Jahre gekommen, dass auf dem Markt gar keine Ersatzteile mehr erhältlich seien. Dringende Arbeiten sind auch die Neuorganisation der Notausgänge. «Das muss wirklich dringend gemacht werden, um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten», sagt Roland Bruhin.

Eine halbe Million vom Staat, der Rest von Privaten

Doch woher kommt das Geld für die Sanierung? Einerseits vom Kanton. Der Regierungsrat hat am Mittwoch einen Beitrag von 250’000 Franken aus dem Lotteriefond gesprochen. «Über die Hälfte des Betrages konnten wir durch private Geldgeber decken, die aber nur zahlen, wenn die öffentliche Hand sich beteiligt», meint Roland Bruhin. Diese Bedingung ist von kantonaler Seite nun bereits erfüllt, das Gesuch in der gleichen Höhe bei der Stadt Zug ist noch hängig.

Die Fensterfront ist im Boden verrostet und muss ausgetauscht werden.

Die Fensterfront ist im Boden verrostet und muss ausgetauscht werden.

(Bild: lha)

Zusätzlich werden gewisse Posten wohl auch aus Geldern der Denkmalpflege gedeckt, das Haus steht schliesslich unter Schutz. Die kantonale Denkmalpflegerin Franziska Kaiser schränkt jedoch ein: «Wir können Beiträge an die Erhaltung der historischen Substanz der Bauten leisten.» Also an einen Neuanstrich der Fensterläden oder an die Aussenmauer.

Der allgemeine Zustand des denkmalgeschützten Kunsthauses macht Franziska Kaiser keine Sorgen. »Ich habe keine Angst, dass ein Haus in Zug an dieser Lage verlottert. Natürlich gibt es bei geschützten Bauten eine Erhaltungspflicht der Eigentümer. Das Haus ist sicher sanierungsbedürftig, aber nicht in einem Zustand, dass es unmittelbar gefährdet wäre.»

 

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